Concorde Film
Rosenstraße

Rosenstraße

Originaltitel
Rosenstraße
Alternativ
Rosenstrasse
Regie
Margarethe von Trotta
Darsteller
Ben Kropp, Monika Häckermann, Uwe Fischer, Lars-Kilian Falk, Robert Dölle, Stacey Denham
Kinostart:
Deutschland, am 19.09.2003 bei Concorde Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 19.09.2003 bei Frenetic Films
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2003
FSK
ab 12 Jahren
Länge
135 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.rosenstrasse-derfilm.de/
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
8,0 (5 User)
Drama über den Frauenaufstand von 1943
New York, 2001: Ruth (Jutta Lampe) hat ihren Mann Robert verloren. Bitterkeit. Trauer. Verlust. Ruth verhängt Spiegel in der Wohnung, das gebietet das jüdische Trauerritual Shiva. Sie will sich an die jüdisch-orthodoxe Tradition halten. Hannah (Maria Schrader), ihrer ob der plötzlichen Jewishness verblüfften Tochter, untersagt sie, das klingelnde Telefon zu beantworten, wo es doch Luis (Fedja van Huêt) sein könnte, Hannahs Freund und Verlobter, der extra aus Nicaragua zu ihnen unterwegs ist.

Ruth hat Hannah über Jahre hinweg nichts von ihrer Vergangenheit und Herkunft erzählt hat, die während jener sieben Tage im Frühjahr 1943 Lena Fischer (Katja Riemann) in der Rosenstraße begegnet und von ihr aufgenommen wird. Ruth hat Lena viel zu verdanken womöglich ihr Leben. Hannah weiß davon noch nichts, doch sie ahnt, dass der Schlüssel zum Verstehen ihrer Mutter in Berlin liegt, und wird sich aufmachen, Lena Fischer (Doris Schade) in Deutschland, in der neuen alten Hauptstadt, in Berlin zu suchen. Dort, wo sie auch heute noch lebt.
"Rosenstraße" schließt einen Kreis. Einen Kreis im Werk Margarethe von Trottas ("Die bleierne Zeit", "Rosa Luxemburg", "Zeit des Zorns"), die seit über 30 Jahren international durch ihr Werk aufrüttelt und Kontroversen auslöst. Einen Kreis vielleicht auch innerhalb der in den letzten Jahren etwas lauter gewordenen Diskussion um die Jahrzehnte stiefmütterlich behandelten, beinahe negierten Ereignisse, die sich zwischen dem 27. Februar und dem 7. März des Jahres 1943 in Berlin abspielten. "Rosenstraße" (Buch: Margarethe von Trotta unter Mitarbeit von Pam Katz) greift verschiedene fiktive Einzelschicksale auf, vor dem authentischen Hintergrund des einzigartigen Frauenaufstandes in der Berliner Rosenstraße im Frühjahr 1943 - vor genau 60 Jahren: Deutsche, "arische" Frauen, die mit jüdischen Männern in so genannten "Mischehen" lebten und sich wie zufällig vor dem Gefängnis in der Rosenstraße mehr und mehr sammelten und auf die Freilassung ihrer von Deportation bedrohten Männer beharrlich warteten. Aus wenigen, aus einem Dutzend nur, wurden etliche Hunderte. Aus dem zunächst passiven Warten entwickelte sich ungeplant aktives Protestieren. Ein Akt der Solidarität und der Zivilcourage. Die Männer kamen am Ende tatsächlich frei, inmitten des Krieges! Ein ambivalentes Thema.

"Rosenstraße", in breitem Cinemascope-Format gedreht (Kamera: Franz Rath), ist aufwendiges Kino, ist tiefes Gefühl, ist gelebte Geschichte. Der Film will auf die Fragen zu Recht keine eindeutigen Antworten geben, lässt die Dinge offen. Ein bewegender Liebesfilm vor allem, auf mehreren Zeit- und Beziehungs-Ebenen, besetzt mit namhaften Schauspielern, von den Haupt- (Martin Feifel, Jürgen Vogel) bis hin zu den kleinsten Nebenrollen (Hans-Peter Hallwachs, Lena Stolze). Katja Riemannwar wohl noch nie so gut! Das Drama fügt sich nahtlos in die organische Arbeit von Trottas ein und ergänzt sie um ein noch fehlendes Puzzlestück: Bisher gab es keinen im Nationalsozialismus spielenden von Trotta-Film. Nahezu jeder ihrer Filme reflektiert Vergangenheit, sowohl individuell als auch politisch, die zumeist einander auch bedingen. Ihre Filme sind Versuche der kritischen Aufarbeitung. Das historische Bewusstsein der in Paris lebenden, gebürtigen Berlinerin ist dabei unübersehbar, sie weiß um ihre Wurzeln. Ihre Filme - und gerade auch "Rosenstraße" - sind die daraus resultierende logische Konsequenz.
Thilo Wydra, Filmreporter.de
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2024