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Jule (Mala Emde) und Jan (Anton Spieker) durchleiden gerade ein existentielles Tief. Der Stipendienantrag des Politik-Studenten wurde unter fadenscheinigen Gründen abgelehnt und er ist knapp bei Kasse. Da Jan sowieso glaubt, dass der Mensch schlecht und sich die Welt gegen ihn verschworen habe, ist er wenig erstaunt, dass er alleine am Straßenrand steht und vergeblich auf seine Mitfahrgelegenheit wartet, die ihn nach Spanien zu seinem leiblichen Vater bringen soll.

Zu seinem Glück macht sich Jule in einem alten Wohnmobil auch auf den Weg in den Süden. Die Biologie-Studentin ist sang- und klanglos durch die Prüfungen gerasselt und dazu auch noch schwanger. Ihre Mutter drängt zur Abtreibung, doch Jule möchte erst mit dem Vater des Kindes sprechen, der sich nach Portugal abgesetzt hat.

Jule freut sich über die Gesellschaft auf der langen Strecke. Die beiden philosophieren über das Leben und ihre Gefühle. Aus den zunächst oberflächlichen Gelegenheitsplaudereien werden schnell handfeste, leidenschaftliche Diskussionen, bei denen die unterschiedliche Weltsicht des Pessimisten und der Optimistin aufeinander prallen. Das führt natürlich zum Streit, doch oft reagieren sie mit Selbstironie und Toleranz auf die Ausführungen des anderen. Sie öffnen ihre Seelen und kommen sich näher, und dann entwickelt sich eine zarte Romanze.

Katharina Dockhorn/Filmreporter.de