Constantin Film
Parfum (2018)

Parfum

Originaltitel
Parfum
Alternativ
Die Geschichte eines Parfums
Regie
Philipp Kadelbach
Darsteller
Friederike Becht, Natalia Belitski, August Diehl, Ken Duken, Christian Friedel, Marc Hosemann
Kinostart:
Deutschland, bei Constantin Film
Genre
TV-Mehrteiler
Land
Deutschland
Jahr
2018
FSK
ab 16 Jahren
Länge
58 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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TV-Mehrteiler nach Motiv von Patrick Süskind-Roman
Am Niederrhein wird die Leiche einer rothaarigen jungen Frau (Siri Nase) gefunden. Das Ermittlerteam um Profilerin Nadja Simon (Friederike Becht), Staatsanwalt Joachim Grünberg (Wotan Wilke Möhring) und Kriminalkommissar Matthias Köhler (Juergen Maurer) kommt bald einer Clique auf die Spur, mit der die Tote verkehrte. Haben die ehemaligen Internatsschüler Roman Seliger (Ken Duken), seine Frau Elena (Natalia Belitski), der scheue Daniel Sluiter (Christian Friedel), der Bordellbesitzer Thomas Butsche (Trystan Wyn Puetter) und der in Paris als Parfümeur arbeitende Moritz de Vries (August Diehl) etwas mit dem Tod von 'K' zu tun?

Bei ihren Recherchen gelangen die Fahnder bald zu der einen und anderen Erkenntnis. Zum einen war die Tote während ihrer gemeinsamen Zeit in einem katholischen Internat der umschwärmte Mittelpunkt der Clique. Zum anderen eint die Freunde ein düsteres Geheimnis. Offenbar gründeten sie einst - angeregt durch den Roman "Das Parfum: Die Geschichte eines Mörders" von Patrick Süskind - einen Club, der mit Hilfe von Düften die Geheimnisse von Macht und Liebe ergründen will. Gehören ihre früheren Experimente wirklich der Vergangenheit an? Und: Gibt es eine Verbindung zwischen den Versuchen und dem Tod von K?
Wo "Parfum" draufsteht, ist "Parfum" allenfalls in homöopathischer Dosierung drin. Die sechsteilige TV-Serie, die Erfolgsproduzent Oliver Berben für das ZDF produziert, basiert auf dem Bestseller-Roman "Das Parfum: Die Geschichte eines Mörders" von Patrick Süskind. Dem Trend moderner Serien folgend, gehen auch Berben und Co. mit der Vorlage frei um. Wie die Macher von "Sherlock" verlegen sie die Handlung in die Gegenwart, konkret vom Frankreich des 18. Jahrhunderts ins gegenwärtige Deutschland.

Aus Süskinds Genremix aus Bildungs-, Künstler-, Historien- und Kriminalroman filtern die Macher das Kriminalmoment heraus. Crime always sells auch in German TV. Auch mit der Erzählperspektive halten sie es mit dem im deutschen Fernsehen nicht erst seit "Tatort" und "Polizeiruf 110" Bewährtem: Erzählt wird die Kriminalgeschichte nicht aus Sicht des Mörders, sondern aus der Perspektive von dessen Verfolgern. Dass das Team der Ermittler nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen angeführt wird, ist ebenfalls bezeichnend. Der Tatort eines Mordes in deutschen Kriminalserien ist längst keine Männerdomäne mehr.

Ebenso übrigens wie der eine und andere kreative Posten hinter der Kamera von Kino- und Fernsehproduktionen. "Parfum" ist das erste verfilmte Drehbuch von Eva Kranenburg. Die junge Autorin steht vor einer vielversprechenden Karriere. Sie wird ausgezeichnet, noch bevor eines ihrer Drehbücher verfilmt wird. Kranenburg erhält 2014 im Rahmen der DrehbuchWerkstatt München für das noch zu verfilmende Skript "Die denkwürdigen Erlebnisse meines Vaters" den Tankred-Dorst-Preis. "Parfum" ist aber auch ein Karriere-Meilenstein für Philipp Kadelbach, um den es nach seinem Durchbruch mit dem preisgekrönten TV-Drama "Unsere Mütter, Unsere Väter" etwas ruhig geworden ist.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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2024