All My Loving

Der Hund muss umsorgt sein, und dann sind da noch die Eltern, weit weg in einer idyllischen Kleinstadt, bei denen sich regelmäßig einer der drei Geschwister sehen lassen sollte. Die drängenden Themen sind in dem coolen Ambiente eines Großstadtrestaurants schnell abgehandelt, über das eigene Befinden sprechen sie kaum. Die Geschwister Stefan (Lars Eidinger), Julia (Nele Mueller-Stöfen) und Tobias (Hans Löw) gehen nach dem kurzen Familientreffen wieder ihrer Wege.

In seinem sterilen Luxusappartement betreut Stefan für einige Tage den verhätschelten Hund Rocco von Julia, der nur das beste Futter und regelmäßig zehn Tropfen irgendeiner Medizin bekommt. Das Dogsitting delegiert Stefan bald an seine pubertierende Tochter Vicky (Mathilde Berger), er selbst schmeißt sich in Pilotenuniform und verkrümelt sich für eine seiner Eskapaden. Obwohl er wegen seiner gesundheitlichen Probleme längst nicht mehr fliegen darf, reißt er mit den Statussymbolen der Herren der Lüfte junge Frauen auf. Aus seinem Trott wird er erst gerissen, als Vicky spurlos verschwindet.

Julia und ihr Mann genießen derweil ihre zweiten Flitterwochen in Turin, wo sie zufällig alte Bekanntschaften aufwärmen und das Dolce Vita genießen. Ihnen läuft ein streunender Hund über den Weg, den Julia sofort in ihr Herz schließt und verhätschelt. Sehr zum Ärger ihres Mannes, der weiß, dass dies nur eine Übersprunghandlung für einen Verlust ist, der beide bis ins Mark getroffen hat.

Im Gegensatz zu seinen erfolgreichen Geschwistern umsorgt Tobias Hausmann drei Kinder und schreibt mit 40 Jahren noch immer an seiner Dissertation. Für seinen Vater ist er ein Taugenichts, daher zögert er lange, zum verabredeten Besuch bei den Eltern zu fahren. Das Paar lebt in seinem Häuschen seit langem aneinander vorbei. Während er kränkelt, aber eine eingehende Untersuchung ablehnt, lässt die vitale Mutter (Christine Schorn) das Haus umbauen.

Katharina Dockhorn/Filmreporter.de