Birkenau und Rosenfeld

Birkenau und Rosenfeld

Originaltitel
La petite prairie aux bouleaux
Regie
Marceline Loridan-Ivens
Darsteller
Mireille Perrier, Karen Marciano, Elise Otzenberger, Nathalie Nerval, Monique Couturier, Claire Maurier
Kinostart:
Deutschland, am 15.04.2004 bei academy films
Genre
Drama
Land
Deutschland, Frankreich, Polen
Jahr
2002
FSK
ab 0 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Die Pariser Reporterin und Filmemacherin Myriam (Anouk Aimée) nimmt an einem Treffen von überlebenden Holocaust-Opfern teil. Dort trifft sie einige ihrer Leidensgenossen wieder. Bei einer Verlosung gewinnt Myriam den ersten Preis: ein Fahrrad und ein Flugticket nach Krakau. Nach eingehender Überlegung fliegt sie alleine an den Ort des Schreckens, wo sie auch ihren Vater verloren hat. Mit 14 Jahren wird sie in das KZ deportiert wo sie zwei Jahre die Hölle auf Erden ertragen muss. Als sie die Baracke und die Koje, in der sie schlief, nach mehr als 50 Jahren wiedersieht, stürzen die schmerzlichen Erinnerungen intensiv auf sie ein. Trotz der entsetzlichen Bilder, die ihr ins Gedächtnis kommen, geht sie am nächsten Tag wieder nach Birkenau. Dort trifft sie auf den jungen deutschen Fotografen Oskar (August Diehl), der versucht, die Geschichten hinter den übriggebliebenen Gebäuden aufzuzeigen. Er bittet Myriam, bei der Spurensuche zu helfen und ihm einen Blick hinter die Fassade zu gestatten. Zunächst lehnt Myriam ab, möchte ihre Erinnerungen nicht teilen. Schließlich gibt sie jedoch seinen hartnäckigen Bitten nach, zusammen besuchen sie das KZ. Die Überlebende begibt erneut in die Vergangenheit, sie zeigt dem jungen Mann Baracken, Gaskammern und Krematorien.
Die Witwe des Dokumentarfilm-Pioniers Joris Ivens, Marceline Loridan-Ivens, kehrt mit ihrem Werk in die eigene, schmerzvolle Vergangenheit zurück. Als Kind wurde sie nach Auschwitz deportiert. Ihr Erstlingswerk beschreibt ihre schwere Auseinandersetzung und den Versuch der Bewältigung der eigenen Vergangenheit. Gleichzeitig beschäftigt sie sich mit der immer noch notwendigen Aufarbeitung und der komplizierten, besonders für die Opfer sehr schmerzvollen Rekonstruktion geschichtlicher Ereignisse. Das sehr persönliche gehaltene Drama ist mit dem "Bernhard Wicki Filmpreis - Die Brücke" ausgezeichnet, Anouk Aimée bedachten die Juroren für ihre schwierige Rolle mit einem Ehrenpreis.
Julia Stoll, Filmreporter.de
2024