Geschichten aus Javé

Javé wird bald vom Erdboden verschluckt sein, es soll Opfer eines überdimensionierten Staudammprojekt werden. Doch die Bewohner des brasilianischen Ortes wollen ihre Heimat nicht tatenlos den Fluten überlassen. Sie wehren sich auf eine sehr ungewöhnliche Weise: In einem Buch wollen sie die zahlreichen Geschichten ihres Dorfes sammeln. Diese sollen die 'historische' Bedeutung von Javé belegen und dafür sorgen dass sein dann allen offensichtlicher Wert die Verantwortlichen zur Umkehr bewegt. Da die Bewohner jedoch Analphabeten sind, beauftragen sie Lebenskünstler und Möchtegernautor Antonio Biá (José Dumont). Er hat nicht gerade einen untadeligsten Ruf - er ist aber einfach der einzige, der des Schreibens mächtig ist. Antonio hört den Menschen im Ort zu und schreibt ihre Geschichten nieder. Der Ort versinkt in einer Flut von Geschichten. Diese reichen bis in die Zeit der spanischen Eroberer, den Konquistadores zurück . Bald streiten sich die Bewohner, welche der mannigfaltigen Variationen der Dorfhistorie die richtige sei, auch herrscht Ratlosigkeit, welche der Geschichten wichtig genug sein könnte, überliefert zu werden und das Dorf zu retten.

Nicola Turri, Filmreporter.de