United International Pictures (UIP)
Coach Carter (Samuel L. Jackson)
Sportliche Erfolge allein zählen nicht
Feature: Körbe und Köpfchen
Samuel L. Jackson greift als Basketballtrainer zu drastischen Maßnahmen. Und liest, in der auf Tatsachen beruhenden Geschichte, seinen Schützlingen ordentlich die Leviten. Man nehme die klassischen Zutaten: Highschool, Underdogs und den ambitionierten Lehrer/Trainer mit Herz und hehren Zielen. Würze das bekannte Einerlei mit Konfliktsituationen, kräftigen Sprüchen und einigen guten Sportszenen - fertig ist ein weiteres Athletendrama mit sozialkritischem Ansatz in der Tradition von "Stand and Deliver" oder "Gegen jede Regel".
erschienen am 7. 04. 2005
United International Pictures (UIP)
Verlangt eiserne Disziplin: Coach Carter
Kultstar Samuel L. Jackson muss sich, nach "187 - Eine tödliche Zahl" bereits das zweite Mal, mit aufmüpfigen Jugendlichen auseinandersetzen. Allerdings diesmal nicht als Lehrer, sondern als neuer Basketball-Coach Ken Carter der Richmond-Highschool. Sein Motto: "Durchschnitt ist nicht genug." Das spüren auch die Spieler: Wer zu spät zum Training kommt, wird mit Hunderten von Liegestützen oder Laufsprints bestraft. Außerdem müssen sie einen Vertrag unterschreiben, in dem sie sich verpflichten, einen Notendurchschnitt von mindestens 2,3 zu erlangen. Klar, dass die pubertierenden Rüpel von den rabiaten Methoden zunächst alles andere als begeistert sind.

Als sich jedoch die ersten sportlichen Siege einstellen, fassen die Jungs Vertrauen zu ihrem Coach. Bis der entdeckt, dass ein Großteil der Spieler in der Schule komplett versagt. Carter greift zu drastischen Maßnahmen: Er verriegelt die Sporthalle und sagt alle weiteren Partien ab. Eltern wie Schüler toben, die Schulleitung ist empört - und der Medienrummel groß. Doch Coach Carter geht es einzig und allein um die Zukunft seiner Schützlinge. Mit seiner bis dahin einzigartigen Aktion im Highschool-Sport geriet der echte Ken Carter im Januar 1999 in die amerikanischen Schlagzeilen.
Müssen nicht nur auf dem Spielfeld Leistung bringen
Der eigenwillige Trainer stand nun dem Produktionsteam bei der filmischen Umsetzung seiner Geschichte beratend zur Seite und war maßgeblich an der Wahl des Hauptdarstellers beteiligt: "Ich hatte eine kurze Liste mit Schauspielern, die überhaupt dafür in Frage kamen, mich darzustellen. Samuel L. Jackson war der einzige Name auf dem Zettel", erinnert er sich schmunzelnd. Mit dem "Pulp Fiction"-Star wurde die richtige Wahl getroffen. Jackson dominiert mit seiner Präsenz und charismatischen Ausstrahlung das Geschehen auf der Leinwand und bewahrt das Drama vor dem Absturz in die Banalität.

Der von Thomas Carter (nicht verwandt mit dem Titelhelden) routiniert inszenierte Film liefert altbewährte Versatzstücke des Genres und bietet jedoch nichts, was man nicht schon gesehen hätte. Es geht um das bekannte Motto "Du kannst alles erreichen, wenn du nur daran glaubst", um Zusammenhalt, Disziplin und Fairness. Es gibt die sozial benachteiligten Schüler, den Kriminellen, den ambitionierten Trainer, und nach anfänglichen Konflikten wachsen alle irgendwann zu einem tollten Team zusammen und haben sich gern. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Figuren der Jugendlichen ohne Tiefe angelegt. Die Handlung der MTV-Produktion (in der Grammy-Gewinnerin Ashanti ihr Filmdebüt gibt) wird von einem einschlägigen HipHop und R&B-Score unterlegt. Die Geschichte eines Mannes, der einen unkonventionellen Weg ging, bleibt blutleer und konventionell.
erschienen am 7. April 2005
Zum Thema
Coach Carter (Kinofilm)
Eigentlich kennt man den amerikanischen Schauspieler Samuel L. Jackson eher aus konventionellen Actionstreifen. In dem bewegenden Sportdrama von Thomas Carter mimt er nun den engagierten Basketballcoach Ken Carter, der seine Schützlinge nicht nur auf dem Court, sondern auch im Klassenzimmer zu besseren Leistungen ermutigt. Dabei bedient er sich einiger unkonventioneller Methoden, die nicht nur auf positive Reaktionen stoßen. Die Mischung aus Sportfilm und Ghettodrama beruht auf einer wahren..
Geboren in Washington, District of Columbia, Spitzname: Sam, King of Cool. Als Teenager will Samuel zunächst Trompeter werden. Auf Empfehlung seines Arztes nimmt er an der Theatergruppe seiner Schule teil, um sein Stottern zu kurieren. Es funktioniert, 1972 schließt er das Studium der Theaterwissenschaften am Morehouse College in Atlanta ab. Privat hat er weiter große Probleme, 1991 macht er einen Drogenentzug - und spielt kurz danach in Spike Lees "Jungle Fever" einen Drogenabhängigen...
Weitere Kritiken
Zum Weinen lustig
"Lost City - Das Geheimnis der verlorenen Stadt"
2024