Kinowelt
Mount St. Elias bietet eine beeindruckende Kulisse
Leinwandheld Bergmassiv
Feature: Eisiger Star ohne Allüren
erschienen am 8. 04. 2011
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Mount St. Elias ist eine Herausforderung für Bergsteiger
Gefährlicher Rekordversuch
Vor dem Dreh von "Mount St. Elias" steht ein waghalsiges Vorhaben. Im Jahre 2003 beschließt Extremskifahrer Axel Naglich mit Skiern über die längste Skiabfahrt der Welt zu brettern. Dafür begibt er sich mit dem amerikanischen Freeskialpinisten Jon Johnston sowie dem österreichischen Skialpinisten Peter Ressmann zum Mount St. Elias, der im Grenzgebiet des US-Staates Alaska und dem kanadischen Yukon liegt. In Begleitung eines Kameramannes will das Trio den Berg bezwingen und zum ersten Mal auf Skiern bis zur Icy Bay abzufahren. Im Mai 2007 startet das Team schließlich den ehrgeizigen Versuch, den anvisierten Rekord in die Tat umzusetzen. Aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen müssen die Männer allerdings den ersten Versuch aufgeben.
Nachdem sie mit einem Flugzeug evakuiert werden, möchte Johnston keine weitere Expedition wagen. Naglich und Ressmann versuchen einige Monate später erneut ihr Glück. Welch großer Gefahr sich die Alpinisten aussetzen, zeigt nicht nur ihre erste, gescheiterte Expedition. Bereits im Jahre 2002 wollten drei amerikanische Bergsteiger vom Gipfel des Mount St. Elias mit Skiern abfahren. Beim Versuch kommen zwei ums Leben. Angesichts der immensen Gefahren stellt sich die Frage: Was macht die ungebrochene Faszination des Mount St. Elias aus?
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Fantastische Aussicht am Mount St. Elias
Temperamentvoller Riese
Größe zählt - zumindest für Bergsteiger und Skialpinisten. In dieser Hinsicht erweist sich der Mount St. Elias als besonders reizvolles Bergmassiv. Im Vergleich zum Mount Everest, dem mit über 8.800 Metern höchsten Berg unseres Planeten, erscheint er zunächst harmlos. Allerdings ragt der Mount Everest nur etwa 3.500 Meter aus dem tibetischen Hochland heraus. Der Mount St. Elias dagegen ist mit seinen fast 5.500 Metern, die sich direkt von Meeresniveau gen Himmel strecken, relativ gesehen der höchste Berg der Erde.
Mit seiner majestätischen Erscheinung ist der Mount St. Elias ein Star unter den Bergen. Wie es sich für eine Diva dieser Größe gehört, ist dem Riese ein unberechenbares Temperament zu Eigen. So können sich die Wetterbedingungen von einem Moment auf den anderen ändern. Als Grund für die plötzlichen Umschwünge nennt Dr. Karl Gabl die Nähe zum Meer. Der Meteorologe, der die Expedition in "Mount St. Elias" betreut hat, erläutert die Tücken der extremen Wetterumschwünge: "Aufgrund der enormen Größe der Berges bestand immer die Gefahr, die Orientierung im Nebel oder dichten Schneetreiben zu verlieren und Gefahr zu laufen, schlicht zu erfrieren oder abzustürzen."
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Per Flugzeug zum Mount St. Elias
Treuer Begleiter
Ohne Frage flößt der Mount St. Elias enormen Respekt ein. Das gilt nicht nur wegen seiner schieren Größe sowie den radikalen Wetterbedingungen, sondern auch aufgrund seiner gewaltigen Gletscher. Die vom Meer kommenden niederschlagsreichen Luftmassen sorgen jährlich für mehr als neun Meter Schnee. Für die Bewohner der 290 Kilometer vom Mount St. Elias entfernten Siedlung Yakutat könnte das mal zur existentiellen Bedrohung werden. So besteht die Gefahr, dass der Hubbard-Gletscher eines Tages zerbrechen und das aufgestaute Wasser die Gemeinde überschwemmen könnte. Gleichzeitig sorgt der Gletscher jeden Sommer aufs Neue für ein bemerkenswertes Schauspiel, wenn er aufgrund der höheren Temperaturen kalbt und den Russel-Fjord in den Russel-See verwandelt.
Der Mount St. Elias ist eben ein Star, der nicht nur auf der Kinoleinwand seine Zuschauer zu fesseln vermag. Da erscheint es nur logisch, dass er eine eingeschworene Fangemeinde besitzt. So hat der Berg beim Kwaashk'khwáan-Clan der indigenen Tlingit aus Alaska einen besonderen Status, da er ihnen einst als Orientierungspunkt bei ihrer Wanderung entlang des Copper Rivers diente. Soziales Engagement ist eben auch wichtig, wenn man ein gefeierter Star sein will. Zu schade nur, dass der Mount St. Elias partout keine Autogramme geben will...
erschienen am 8. April 2011
Zum Thema
Mount St. Elias (Kinofilm)
Der 5.489 Meter hohe Mount St. Elias in Kanada gilt als einer der gefährlichsten Berge für Skialpinisten. 2007 brachen die zwei österreichischen Extremsportler Axel Naglich, Peter Ressmann sowie der amerikanische Freeskialpinist Jon Johnston zu einer besonderen Expedition auf: sie wollten als Erste die längste, schneebedeckte, vertikale Linie der Welt befahren. Eine 2002 erstmals unternommene Expedition scheiterte. Zwei Skialpinisten kamen dabei ums Leben.
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