Universal Pictures Germany
Warten auf die nächste Schweinerei: Charlize Theron und Seth MacFarlane in "A Million Ways to Die in the West"
Enttäuschung des Filmjahres 2014!
Feature: Seth MacFarlanes selbstverliebte Westernparodie
Arizona anno 1882. Der ängstliche Schafzüchter Albert (Seth MacFarlane) flieht vor einem Duell, woraufhin ihn Freundin Louise (Amanda Seyfried) verlässt. Als der Waschlappen dem sympathischen Cowgirl Anna (Charlize Theron) begegnet, verlieben sich die beiden. Der Hasenfuß benötigt nun dringend Mut - denn Annas Mann Clinch (Liam Neeson) ist ein gefürchteter Revolverheld und es gibt "A Million Ways to Die in the West"...
erschienen am 2. 06. 2014
Universal Pictures Germany
A Million Ways to Die in the West
Freie Fahrt für alles eklige
"Family Guy"-Mastermind Seth MacFarlane ist spätestens seit seinem derben "Ted" in den USA schwer angesagt und nutzt die Narrenfreiheit für eine vor Obszönitäten strotzende Westernparodie mit einer grob gestrickten romantischen Rahmengeschichte. Nicht nur gemessen an den Trailern ist der Loser-Spaß enttäuschend schlecht. MacFarlane, ganz unbescheiden Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller in Personalunion, nimmt sich viel zu wichtig.

Wo in den Trailern der Humor explodiert, tröpfelt im Film alles vor sich hin, werden die Pointen verschleppt und total überreizt. Das Gag-Spektrum beschränkt sich auf Furzen und Fluchen, sucht wie mit der Lupe nach Peinlichem und Anzüglichem, bemüht sich krampfhaft um vulgäre Schaf-, Schwanz- und Sexwitze, solange sie nur nicht jugendfrei und inkorrekt sind. Alles, was eklig ist, hat freie Fahrt.
Universal Pictures Germany
So stellt sich Seth MacFarlane einen Zahnarzt im Fäkalen Westen vor
Krampfhaft bemüht, nicht jugendfrei und inkorrekt zu sein
Die modernen Sitcom-Dialoge, die aus heutiger Perspektive den Wilden Westen in seiner Klischeeausprägung betrachten, sind selbstverliebt, speziell wegen MacFarlane, der sich selbst köstlich amüsiert und sein vermeintliches Genie maßlos ausstellt. Nur ist seine Figur, ein Weichei und Maulheld, derart unsympathisch und uninteressant, dass die dümpelnde, umständlich angerichtete Lovestory nicht klappt, weil Pep, Esprit und Chemie fehlen.

Sie ist so durchironisiert und schmalzig, dass Gefühle unmöglich werden. Auch darin zeigt sich die ärgerliche Unreife eines endlos aufgeblasenen Nonsens, der mit Liam Neeson zudem ("Non-Stop") fehlbesetzt ist. Immerhin haben neben Charlize Theron ("Prometheus - Dunkle Zeichen (3D)") noch Giovanni Ribisi und Sarah Silverman die besten Szenen, Neil Patrick Harris und Amanda Seyfried ("Lovelace") sind so verschenkt wie die gesamte Slapstick-Diarrhö.
erschienen am 2. Juni 2014
Zum Thema
Mit "A Million Ways to Die in the West" stellt Komiker Seth MacFarlane den Wilden Westen auf den Kopf. Wer einen braven Genre-Beitrag erwartet, hat "Ted" nicht gesehen. Der Wilde Westen mag roh und unberechenbar sein, doch das kümmert Albert herzlich wenig. Der Schafzüchter lehnt Gewalt grundsätzlich ab, die Pistole hat er gegen seine Hirtenrute eingetauscht und seine Gegner erledigt er höchstens mit seinem losen Mundwerk.
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