Populärmusik aus Vittula

Der skurrile kleine Film über eine Jungenfreundschaft, basiert auf einem Roman von Mikael Niemi. Regisseur Reza Bagher ist im Iran geboren und aufgewachsen, er hat einen Ort mitten im Nirgendwo zwischen Schweden und Finnland als Schauplatz gewählt. Dort ist das Leben rau und derb - und das ist auch der Film. Saunawettbewerbe, Saufgelage und Armdrücken stehen an der Tagesordnung. Die Frauen stehen dem männlichen Geschlecht in nichts nach und begnügen sich mit dem nicht minder schmerzhaften Fingerhakeln.

Die zarte Freundschaft der beiden jungen Protagonisten sticht aus der Tristesse heraus und sorgt für schöne, gefühlvoll inszenierte Momente, die durch kleine Trickeffekte noch verstärkt sind. So schlägt die erste Rock'n'Roll Erfahrung bei den Jungens wie ein Blitz ein und wirft beide sprichwörtlich gegen die Wand. Gerade die Figur des Leid tragenden und empfindsamen Niila erzeugt echte Anteilnahme und lässt die Leinwand funkeln. Die Szenen der jungen Freundschaft sind die Highlights dieser schrägen Komödie. Der großenteils derbe Rest ist nichts für zart besaitete Gemüter. In jedem Fall ist "Populärmusik aus Vittula" erfrischend anders und schon deshalb wert, gesehen zu werden.