Capelight Pictures
Leb wohl, meine Königin!

Leb wohl, meine Königin!

Originaltitel
Les adieux à la reine
Alternativ
Farewell, My Queen
Regie
Benoît Jacquot
Darsteller
Gilles David, Pierre Rochefort, Rodolphe Congé, Grégory Gadebois, Francis Leplay, Yves Penay
Kinostart:
Deutschland, am 31.05.2012 bei Capelight Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 28.06.2012 bei Praesens-Film
Genre
Historienfilm
Land
Frankreich
Jahr
2011
FSK
ab 6 Jahren
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
8,0 (1 User)
Atmosphärisches Historiendrama mit Diane Kruger
Das Leben am Hofe von König Ludwig XVI. (Xavier Beauvois) könnte so schön sein. Während das Volk in Armut versinkt, führt der Adel ein prunkvolles Leben hinter den hohen Mauern von Schloss Versailles. Im Juli 1789 droht alles anders zu werden. Die Unruhen in Paris weiten sich immer mehr aus. In der höfischen Gesellschaft macht bald das Gerücht die Runde, dass ein Sturm auf die Bastille geplant sei.

Auch Königin Marie Antoinette (Diane Kruger) beginnt, ihrer Zukunft sorgenvoller entgegenzusehen. Deren treu ergebene Vorleserin Sidonie Laborde (Léa Seydoux) versucht, das drohende Unheil zu verdrängen. Die junge Frau will die Gerüchte nicht wahrhaben und geht pflichtbewusst ihren gewohnten Aufgaben nach. Allerdings scheinen die Tage an der Seite ihrer geliebten Königin doch gezählt zu sein.
Mit der Verfilmung von Chantal Thomas' gleichnamigem Roman hat der französische Regisseur Benoît Jacquot einen hochaktuellen Film gedreht. So hat er sein Historiendrama über die Französische Revolution zu einer Zeit realisiert, in der Proteste gegen die Machthaber in Russland sowie die andauernden Aufstände in der arabischen Welt immer wieder die Nachrichten dominieren. Interessanterweise richtet Jacquot seinen Fokus nicht auf die Revolutionäre, sondern auf die Machthaber am Rande des Untergangs.

Das Geschehen spielt überwiegend hinter den Schlossmauern von Versailles und wird aus dem Blickwinkel von Marie Antoinettes treu ergebener Vorleserin Sidonie Laborde geschildert. Als Bedienstete ist sie zwar nicht für die Herrschaftsstrukturen verantwortlich, gegen die das Volk rebelliert. Aufgrund der Privilegien innerhalb der Schlossmauern profitiert aber auch sie vom Status Quo und verdrängt das drohende Unheil. Ohne für die herrschende Schicht Partei zu ergreifen, verdeutlicht Jacquot anhand seiner Protagonistin die menschliche Seite einer gesellschaftlichen Klasse, die ihren Sonderstatus stets als selbstverständlich erachtet hat und das bevorstehende Ende einfach nicht wahrhaben will.

Dass die Tage des Adels und ihrer Regentschaft längst gezählt sind, macht die Inszenierung Jacquots schnell deutlich. Der Regisseur zeigt die Atmosphäre des Verfalls, die hinter der prunkvollen Fassade des Hofes immer deutlicher Zutage tritt. Tote Ratten treiben in den Gewässern der königlichen Parkanlage, finstere Alpträume werfen einen Schatten auf das prunkvolle Leben am königlichen Hof. Das brutale Ende Marie Antoinettes, die 1793 enthauptet wurde, liegt bereits in der Luft. Obwohl das unrühmliche Schicksal der Protagonisten absehbar ist, überrascht Jacquot schließlich mit einer Wendung, die sein gelungenes Werk noch bitterer macht, als es bis dahin ohnehin schon ist.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
In "Leb wohl, meine Königin!" schildert Regisseur Benoît Jacquot die bevorstehende unfreiwillige Abdankung Marie Antoinettes (Diane Kruger) im Juli...
 
Im Mittelpunkt von Benoît Jacquots Historiendrama stehen die letzten Tage von Marie Antoinette. Das Werk überzeugt durch seine unheilvolle Stimmung.
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2024