Long Walk Home

Long Walk Home

Originaltitel
Rabbit-Proof Fence
Regie
Phillip Noyce
Darsteller
Natasha Wanganeen, Garry McDonald, Kenneth Branagh, Deborah Mailman, Myarn Lawford, Ningali Lawford
Kinostart:
Deutschland, am 29.05.2003 bei Arsenal Filmverleih
Genre
Drama
Land
Australien, Großbritannien
Jahr
2002
FSK
ab 6 Jahren
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.longwalkhome.de/
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
8,7 (3 User)
Mr. Neville (Kenneth Branagh) ist für Rassenfragen zuständig. Was für den bornierten Bürokraten in viktorianisch gepflegten Aktenschränken abgeordnet wird, bedeutet den tausendfachen Eingriffe in die Menschenwürde. Damit aus den Kindern von Kolonisten und Aborigines keine neue Rasse entsteht, werden die Mischlinge einfach im Kindesalter aus ihren Familien gerissen und in Umerziehungslager gesteckt, wo sie als billige Arbeiter quasi zu Sklaven abgerichtet werden. Molly, Daisy und Gracie befinden sich 1500 Meilen von der Heimat ihrer Mütter. Die 14jährige Molly beschließt trotz der Aussicht auf brutale Strafen mit den Jüngeren beiden auszubrechen. Die drei Kinder müssen ohne Wasser und Essen durch Wildnis und Wüste wandern, ihre einzige Orientierung ist der titelgebende Kaninchenschutzzaun, der den Kontinent von Norden nach Süden durchkreuzt. Trotz weniger Menschen, die ihnen Nahrung zustecken, sind sie ganz auf sich selbst angewiesen, während Mr. Neville dafür sorgt, dass sie Polizei, Kopfgeldjäger und Spurensucher in einer Art landesweiten Fahndung erbarmungslos hetzen.
Die auf Tatsachen basierende Fluchtgeschichte handelt von einem dunklen Kapitel jüngster australischer Historie, die der gebürtige Australier Phillip Noyce als lyrischen Walkabout und Anklage an eine Rassenpolitik weißer Kolonialherren zugleich schildert. Doris Pilkington, deren Aborigine-Name Nugi Garimara lautet, erzählt in ihrem Buch "Long Walk Home" ("Rabbit Proof Fence"), das im Mai in Deutschland gerauskommt, vom Schicksal ihrer Mutter und Tanten, die 1931 im Alter von 8, 10 und 14 Jahren gewaltsam von ihren Eltern getrennt wurden. Christopher Doyle, einer der renommiertesten Kameramänner der Welt, stellt seine herausragende Position mit atemberaubenden Bildern einer rauen Landschaft unter Beweis, Komponist Peter Gabriel schwelgt in einem betörenden Brummen klassischer Instrumente der australischen Ureinwohner. Beides ist zusammen weit mehr als die Summe seine Teile, erreicht schon in den ersten Minuten eine Art audiovisueller Trance, die erst mit dem Abspann endet. Phillip Noyce folgt der langen Reise ohne Abschweifungen. Sein Film wirkt konzentriert und in dieser Einfachheit liegt auch die immense Stärke. Zusätzliche Wucht tragen die Aborigines-Darsteller bei, die wie die phantastischen drei Hauptdarsteller überwiegend Laien sind. Der amerikanische Kritiker Roger Ebert bezeichnet "Rabbit-Proof Fence" denn auch als "einen der besten Filme des Jahres". Er hat recht.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
Drei Kinder reisen aus dem unmenschlichen Heim aus und versuchen zu Fuß, zurück nach Hause zu fliehen. Philip Noyce hat die erschütternde wahre...
 
Galerie: Long Walk Home
Die auf Tatsachen basierende Fluchtgeschichte handelt von einem dunklen Kapitel jüngster australischer Historie, die der gebürtige Australier...
2024