Concorde Film
Cinema Paradiso

Cinema Paradiso

Originaltitel
Cinema Paradiso
Regie
Giuseppe Tornatore
Darsteller
Totò, Angelo Tosto, Turi Killer, Giuseppe Pellegrino, Margherita Mignemi, Mimmo Mignemi
Kinostart:
Deutschland, am 07.12.1989 bei Concorde Filmverleih
Genre
Komödie, Drama
Land
Italien, Frankreich
Jahr
1988
FSK
ab 12 Jahren
Länge
120 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
9,0 (3 User)
Liebevoll und poetisch erzählte Geschichte
Der kleine Toto (Salvatore Cascio, Marco Leonardi, Jacques Perrin) schläft vor Hunger sogar in der heiligen Messe ein. Und dabei ist der Zweikäsehoch Messdiener in der kleinen sizilianischen Gemeinde. Doch Totos Interessen liegen nicht weit von der Kirche, mitten auf dem Dorfplatz: ihn hat das Kino, das "Cinema Paradiso" in den Bann gezogen. Dabei interessiert sich Toto nicht nur für die Filme. Am liebsten verbringt er seine Zeit mit dem Filmvorführer Alfredo (Philippe Noiret).

Trotz der eindringlichen Bitte von Totos Mutter, ihn vom Kino fernzuhalten, vermag es Alfredo nicht, Toto aus dem Vorführraum zu vertreiben. Hier im Kino spielt die Musik: hier werden die neusten Klatschgeschichten ausgetauscht, hier schnuppern die Dorfbewohner ein bisschen in die fremde, weite Welt - die von hier noch ein Stückchen weiter entfernt zu sein scheint. Doch Totos Weg - dies ist Alfredos Überzeugung - darf nicht in Sizilien enden. Er ermuntert Toto sein Glück im fernen Rom zu suchen.
Immer wieder hat sich das Kino mit sich selbst beschäftigt, doch noch nie so liebevoll und zärtlich wie in Giuseppe Tornatores "Cinema Paradiso". Mit viel (film-)poetischer Kraft erzählt Tornatore viele kleine Geschichten aus dem Leben seines Protagonisten Toto. Dieser lebt in bettelarmen Verhältnissen, da der Vater nicht mehr aus dem Krieg zurückkehrt. Die Verquickung seiner fast harmlosen Geschichten mit der bitteren, sozialen und gesellschaftlichen Realität Italians ist typisch für den Regisseur. Unaufdringlich aber dadurch umso eindringlicher vermittelt ein anderes Stück Italien, als es die Touristen kennen. Nicht nur in seiner Heimat wurde das sensible Werk ein großer Erfolg. Der Oscar für den "besten ausländischen Film" und viele begeisterte Kinogänger haben dem Film längst Kultstatus zuerkannt. Für die musikalische Komposition zeichnet Altmeister Ennio Morricone ("Spiel mir das Lied vom Tod") verantwortlich. Wie später bei "Der Zauber von Malèna" untermalt Morricone mit seinen oft melancholischen - dann wieder verträumten - aber immer eingängigen Melodien eindrucksvoll die Handlung.
Nicola Turri, Filmreporter.de
2024