News: Festivalticker
Filmfest München
Internationales Filmfest München, 2014
Preisverleihung auf dem Filmfest München
Sieger: Andrej Swjaginzews "Leviathan"
Mit der Vergabe der Hauptpreise ging am vergangenen Samstag das 32. Filmfest München zu Ende. Andrej Swjaginzews "Leviathan" wurde mit dem Arri/Osram-Award für den besten internationalen Film ausgezeichnet. Den Cinevision Award erhielt Alice Rohrwacher für ihr Drama "Die Wunder". Die Publikumslieblinge waren dieses Jahr zwei deutsche Produktionen.
07. Jul 2014: "Leviathan" handelt von einem Werkstattbesitzer, der sein Stückchen Land auf der russischen Halbinsel Kola gegen die Wirtschaftsinteressen des örtlichen Bürgermeisters verteidigt. Der Film biete 'unvergessliche Bilder, subtilen Humor und düsteres Drama', so die Jury in ihrer Begründung. 'Alles zusammen füge sich zu einem 'kraftvollen, bewegenden und in der Erinnerung bleibenden Meisterwerk des Films.'

Das bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnete Drama ist der vierte Spielfilm Zvyagintsevs. Der russische Regisseur und ehemalige Schauspieler hat seinen internationalen Durchbruch mit dem Spielfilmdebüt "The Return - Die Rückkehr", das 2003 bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wird.

Rohrwachers "Die Wunder" erzählt von der 14-jährigen Gelsomina, die mit ihrer Familie in einem heruntergekommenen Landhaus in Umbrien lebt. Eines Tages kommt ein Fernsehteam in den Ort, welches das traditionelle Leben der Bewohner zum Thema einer Sendung machen will. Die aufgeschlossene Gelsomina gerät darüber in einen Konflikt mit ihrem traditionsbewussten Vater. Der Film habe alles, was wir am Kino lieben: eine unverwechselbare Handschrift, überraschende Wendungen und ein wunderbares Ensemble, so die Jury.

Der Bayern 3-Publikumspreis ging an Oliver Haffners "Ein Geschenk der Götter". Die Komödie handelt von einer arbeitslosen Schauspielerin, die einen Selbsterfahrungs-Workshop leiten soll. Beliebtester Film des Kinderfilmfestes ist "Rico, Oskar und die Tieferschatten" über zwei hochbegabte Jungen, von denen der eine entführt und der andere ihn retten muss.

Bereits am Freitag wurde der Förderpreis des Deutschen Flims vergeben. Den Preis als bester Nachwuchsregisseur erhielt Ralf Westhoff für die Komödie "Wir sind die Neuen". Vicky Krieps wurde für ihre Leistung in "Das Zimmermädchen" ausgezeichnet. Produzent Ingo Fliess nahm für "Ein Geschenk der Götter" den Preis für die beste Produkiton entgegen, Christina Schiewe und Petra Brix wurden für "Be My Baby" mit dem Drehbuchpreis prämiert.

Zu den weiteren Preisträgern des Festivals gehören Wim Wenders und sein Regiepartner Juliano Ribeiro Salgado, die für "Das Salz der Erde" mit dem One Future Preis der Interfilm Akademie, dem Netzwerk der kirchlichen Filmarbeit, ausgezeichnet wurden. Der in annes bereits mit zwei Preisen gewürdigte Dokumentarfilm handelt vom Leben und Werk des brasilianischen Fotografen Sebastiao Salgado.

Auf dem Filmfest München waren vom 27. Juni bis 5. Juli insgesamt rund 160 Filme aus mehr als 50 Ländern zu sehen. Die diesjährigen Ehrengäste waren die Schauspieler Udo Kier und Isabelle Huppert, die mit dem Cine Merit Award für ihre Verdienste um die Filmkunst geehrt wurden. Dem US-Regisseur Walter Hill widmete das Festival eine Retrospektive. Für den ehemaligen Skisportler, Filmemacher und Modeunternehmer Willy Bogner gab es ebenfalls eine Hommage.
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Willy Bogner Walter Hill Isabelle Huppert Udo Kier Juliano Ribeiro Salgado Wim Wenders Petra Brix Christina Schiewe Ingo Fliess Vicky Krieps Ralf Westhoff Oliver Haffner Alice Rohrwacher Andrey Zvyagintsev
2024