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20th Century Fox
Ridley Scott auf der Premiere von "Exodus: Götter und Könige"
Das Hollywood-Kino 'ist ziemlich schlecht'
Ridley Scott hält nicht viel von Comicverfilmungen
Immer mehr Filmemacher und Schauspieler zeigen sich angewidert über den Zustand des Mainstream-Kinos. Wenige Tage nachdem Martin Scorsese seinen Unmut über das zeitgenössische Filmemachen zum Ausdruck gebracht hat, holt nun auch Ridley Scott zum Schlag aus.
03. Jan 2017: 'Das [zeitgenössische] Kinos ist ziemlich schlecht', sagte der "Alien"-Regisseur in einem Interview mit der Internetseite Digital Spy. Er sei besorgt um die Zukunft des Kinos.

Implizit benannte Scott auch das Hauptübel: die Comicverfilmungen, auf die sich die großen Filmschmieden zuletzt spezialisiert haben. Auch er habe schon das eine oder andere Angebot erhalten, einen Superheldenfilm zu drehen. Doch er hätte kein Interesse dran. Viel lieber würde er 'kluge Filme' machen wollen.

'Superheldenfilme sind nicht meine Sache', erklärt Scott. 'Deswegen habe ich nie einen gemacht. Ich wurde bereits mehrere Male gefragt, doch ich glaube nicht an die dünnen Fäden der Nicht-Realität einer Situation, in der sich Superhelden befinden.'

Im übrigen habe er eine Art Superhelden-Film bereits gedreht, fügte er hinzu und nannte in dem Zusammenhang seinen Science-Fiction-Klassiker "Der Blade Runner". Wenn man darüber nachdenkt, dann sei der Film ein Comic. Er erzähle eine 'düstere Geschichte in einer unrealistischen Welt'. Statt der Titelfigur könne man sich darin auch Superman oder Batman vorstellen. Dann wäre allerdings die Geschichte nicht mehr so gut, fügt der Regisseur hinzu.

Für die Zukunft hoffe Scott, dass diese Art von Kino keinen 'Einfluss' auf ihn und andere Kollegen haben werde, die noch immer 'kluge Filme machen' wollen. Für was für Filme Scott steht, das können Zuschauer ab Mitte Mai dieses Jahres erfahren. Dann läuft das Science-Fiction-Spektakel "Alien: Covenant", die Fortsetzung von "Prometheus - Dunkle Zeichen" und das Prequel zu "Alien - Das unheimliche Wesen aus dem All", weltweit in den Kinos an.

Scott ist nicht der einzige Filmemacher, der sich pessimistisch angesichts der Entwicklung des Mainstream-Kinos zeigt. Ende Dezember vergangenen Jahres erklärte Martin Scorsese, dass es die Art von Filmen, mit denen er aufgewachsen sei, nicht mehr gebe. Hollywood würde heute 'Themenpark-Filme' produzieren.

Im Juli 2015 erklärte Dustin Hoffman, dass sich die Traumfabrik derzeit auf einem Tiefpunkt befinden würde. Filme seien niemals so schlecht gewesen wie heute, sagte der Oscar-Preisträger. Ebenfalls im vergangenen Jahr bezeichnete Schauspieler und Drehbuchautor Simon Pegg Hollywoods Vorliebe für Comicverfilmungen als 'infantil'.
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