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Contergan - Eine einzige Tablette
"Contergan" in München nicht gezeigt
Pharmakonzern verärgert
Das kontroverse Drama "Contergan - Eine einzige Tablette" wird beim Filmfest in München nicht gezeigt. Obwohl die Entscheidung des Oberlandesgerichtes (OLG) Hamburg zu Gunsten der Zeitsprung Film+TV Produktions GmbH und dem WDR ausgefallen ist, versucht das Pharmakonzern "Grünenthal" weiterhin die Aufführung zu verhindern.
21. Jun 2007: Regisseur Adolf Winkelmann hat das Thema filmisch aufgearbeitet. Contergan ist für die Behinderungen vieler Ungeborener verantwortlich. Im November 1961 nahm Grünenthal das Mittel vom Markt, allerdings soll das Unternehmen - so die Vorwürfe - lange zuvor die Gefahren des Medikaments für schwangere Frauen und ihre Föten gekannt haben. Das fiktive Drama handelt von einem Mädchen, das ohne Arme und nur einem Bein zur Welt kam. Der TV-Zweiteiler sollte bereits im Herbst 2006 in der ARD ausgetrahlt werden. Grünenthal und ihr damaliger Rechtsanwalt K. H. Schulte-Hillen konnten die Ausstrahlung jedoch zunächst juristisch verhindern. Das Thema sei kein Stoff für Unterhaltung und manche Szenen seien entstellend dargestellt, argumentierte das verantwortungslose Pharmaunternehmen. Außerdem sei Rechtsanwalt Schulte-Hillen im Film wieder erkennbar portraitiert. Obwohl das Sendeverbot am 10. April 2007 aufgehoben wurde, sind die Kläger entschlossen, durch alle Instanzen zu gehen. Bis dahin darf der Film nicht gezeigt werden.
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