News: Hollywood Insider
Walt Disney Studios Motion Pictures
Wieder im Nimmerland: Peter Pan
Hollywood Insider Nr. 33
Wetten mit dem Tod
Endzeitstimmung in der Traumfabrik: Während die "Men in Black" am 4. Juli wieder den Planeten (sprich: die USA) vor der Vernichtung retten, rechnen die Bürger mit dem Schlimmsten - und wetten auf den Tod von Prominenten und einen Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan. Außerdem: "Titanic"-Regisseur James Cameron produziert ein neues Unterwasserabenteuer, Disney kriegt von Piraten nicht genug und "Star Wars: Episode II" kommt auf die IMAX-Leinwand.
11. Jul 2002: Wann beißen Katherine Hepburn, Ronald Reagan, Muhammad Ali und Bob Hope ins Gras? Die korrekte Antwort darauf kann man sich im Internet versilbern lassen: In so genannten "Death Pools" wetten Spieler online auf das Ableben von Prominenten. Wer richtig liegt, gewinnt.

Ein besonders gut informierter Spieler nennt sich "Death Pool Dave". Er macht in vielen US-Radio- und Fernsehshows die Runde. Seinen richtigen Namen will Dave nicht verraten ("Ich habe einen Job, den ich verlieren könnte"), dafür spricht sein Bankkonto Bände. Als Layne Staley dieses Jahr im Alter von nur 34 Jahren an einer Drogenüberdosis starb, gewann Dave 15.000 Dollar - er hatte auf den Tod des Rocksängers gewettet. Ähnlich viel hat Dave schon einmal vor drei Jahren eingestrichen, als John F. Kennedy Jr. beim Absturz seines Flugzeugs starb.

Perverses Punktesystem: Junge Opfer bringen mehr
Das Wettsystem ist denkbar einfach: Man übermittelt (zusammen mit dem Wetteinsatz) eine Kandidatenliste an den Pool. Tritt einer der Namen auf der Liste ab, gibt's dafür Punkte nach der Formel "100 minus Todesalter". Für Staleys Tod erhielt Dave also 66 Punkte. Beim zurzeit 99-jährigen Bob Hope, auf den naturgemäß besonders viele Spieler setzen, ist demnach nur ein müder Punkt zu holen.

Dave, stets bestens informiert, zahlt Tip-Gebern im Notfall Tausende von Dollars für solide Insiderinfos - vor allem über den Gesundheitszustand prominenter Zeitgenossen, deren Lebenswandel er genau studiert. Daves aktuelle Todeskandidaten sind der ehemalige Baseball-Spieler Darryl Strawberry, der Schauspieler Robert Downey Jr. und "Stone Temple Pilots"-Sänger Scott Weiland. Alle drei waren wegen Drogenmissbrauch in die Schlagzeilen geraten.



Der Gipfel: Wetten auf den atomaren Schlagabtausch
Das perverse Online-Treiben lässt sich allerdings noch toppen: Der 28-jährige Luke Heidelberger, ein Computer-Programmierer aus Indianapolis, eröffnete unlängst den "Indo-Pakistani Death Pool". Die Teilnehmer müssen den Zeitpunkt für den Ausbruch eines atomaren Schlagabtauschs zwischen Indien und Pakistan erraten - sowie wie Zahl der dabei zu beklagenden Toten. Die Maßeinheit für letztere heißt "Megadeath". Der Begriff stammt aus dem Kalten Krieg und steht für eine Million Todesopfer.

Heidelbergers Death Pool ist jedoch kein ernstes Wettgeschäft, sondern soll vielmehr die Absurdität eines Atomkriegs offenbaren. Kriegsgewinnler aufgepasst: Es gibt nur 120 Dollar zu kassieren, die aus Heidelbergers eigener Tasche stammen. Das Mitmachen ist kostenlos, ein paar hundert Spieler haben sich schon angemeldet. Heidelbergers Lieblingsfilm ist übrigens - welch Überraschung - Stanley Kubricks "Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben".



James Cameron: neues Unterwasser-Abenteuer
Nach Streifen wie "The Abyss" und seiner dreidimensional gefilmten IMAX-Doku "Ghosts of the Abyss" widmet sich "Titanic"-Regisseur James Cameron schon wieder - allerdings nur als Produzent - einem Unterwasser-Abenteuer: "Fathom" basiert auf einem Comic-Strip von Michael Turner und war zunächst als Trickfilm konzipiert - nun wird daraus eine Realverfilmung. Das von Linda Woolverton ("Die Schöne und das Biest", "Der König der Löwen") verfasste Drehbuch erzählt die Abenteuer eines Mädchens, das zu einem geheimnisvollen Volk gehört, das unterhalb der Meeresoberfläche lebt.

Dass aus dem ursprünglich geplanten Zeichentrickfilm nun eine Realverfilmung wird, hat mit der großen Konkurrenz zu tun: Disney etwa taucht im nächsten Sommer mit dem vom Pixar animierten Trickfilm "Finding Nemo" ab, während Dreamworks/PDI an "Sharkslayer" tüftelt, einer ebenfalls im Computer generierten Unterwasser-Mafiasaga mit den Stimmen von Will Smith, James Gandolfini und Martin Scorsese.

Disney im Piratenfieber
Disney kriegt von Piratenfilmen nicht genug: Neben dem auf einer Disneyland-Attraktion basierenden Spektakel "Pirates of the Caribbean" mit Johnny Depp und Geoffrey Rush hätschelt das Studio noch ein zweites Projekt dieser Art. Der bis jetzt titellose Action-Film spielt allerdings in der heutigen Zeit und dreht sich um moderne Piraten im Südchinesischen Meer.

Auch "Peter Pan" ist wieder angesagt
Derweil erlebt auch "Peter Pan" ein kräftiges Revival, und zwar in einer neuen, 100 Millionen Dollar teueren Realverfilmung des Kinderbuchs von James M. Barrie. Der Filmemacher P. J. Hogan ("Die Hochzeit meines besten Freundes") führt Regie und schrieb das Drehbuch. Jason Isaacs ("Der Patriot") spielt den bösen Captain Hook, ein Peter Pan wird derzeit noch gesucht - das Casting läuft auf vollen Touren.

Regisseur Marc Foster ("Monster's Ball") zeichnet in "Neverland" derweil sie Lebensgeschichte von James M. Barrie nach. Der "Peter Pan"-Autor lebte im England des 19. Jahrhunderts und war Ersatzvater von vier Halbwaisen. Zur hochkarätigen Besetzung zählen Johnny Depp als Barrie und Dustin Hoffman als dessen Finanzier Charles Frohman sowie Julie Christie und Kate Winslet.

IMAX: "Episode II" ganz groß
"Star Wars"-Freunde in Australien haben Grund zur Freude: "Episode II" kommt dort im Herbst im riesenhaften IMAX-Filmformat heraus. Insider gehen jedoch davon aus, dass die geplante IMAX-Fassung später in Nordamerika und eventuell auch in Europa zu bestaunen sein wird. Im August läuft bereits eine auf das superscharfe Großformat umgerechnet Fassung von " Apollo 13" in IMAX-Filmtheatern an. Auch Disney-Streifen wie "Die Schöne und das Biest" und "Der König der Löwen" sind als IMAX-Fassungen erschienen.
2024