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L.A. Crash
Oscar 2006: Deutsche gehen leer aus
L.A. Crash bester Film
Damit hatten in Hollywood in den letzten Wochen viele gerechnet. Auch die Kommentatoren hatten vor der glamourösen Oscarverleihung am 5.3.2006 "L.A. Crash" in die Favoritengruppe aufgenommen. Und tatsächlich wurde das Drama von den Oscar-Juroren zum besten Film gekürt. Mitfavorit "Brokeback Mountain" konnte die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen, Regisseur Ang Lee freute sich dennoch über seinen Oscar in der Kategorie bester Regisseur. Die deutschen Hoffnungen "Sophie Scholl - Die letzten Tage" und der Kurzfilm "Ausreißer" gingen dagegen leer aus.
06. Mär 2006: Sowohl in den Nominierungen, als auch den Preisen war der Oscar so politisch wie lange nicht mehr. Ungewohnt auch, dass die wichtigsten Preise alle an Independent-Produktionen gingen. Nach vielen patriotischen Reden 2005 überwogen 2006 die kritischen Töne. Den hochgesteckten Erwartungen konnte "Brokeback Mountain" bei den 78. Academy Awards nicht ganz gerecht werden. Das für acht Oscars nominierte Drama über zwei homosexuelle Cowboys wurde aber immerhin in drei Kategorien ausgezeichnet. Neben Ang Lee als bestem Regisseur waren dies die Preise für das beste Drehbuch nach einer literarischen Vorlage und die Filmmusik. Lee erhielt bereits vor fünf Jahren einen Oscar für "Tiger & Dragon".
BR> "L.A. Crash" erhielt ebenfalls drei goldene Statuen, nämlich für den bester Film, das beste Original-Drehbuch (Paul Haggis und Robert Moresco) und den besten Schnitt. Das Sozialdrama über Rassenprobleme in Los Angeles hatte nicht nur auf der Leinwand für Aufmerksamkeit gesorgt. Denn die Produzenten fechten derzeit einen Rechtstreit aus. Als beste Schauspieler ragten Philip Seymour Hoffman und Reese Witherspoon heraus. Hoffmann wurde für seine schauspielerische Leistung im Biopic "Capote" gefeiert. Er bedankte sich vor dem versammelten Hollywood Publikum besonders ausführlich bei seiner Mutter. "Sie ist hier heute Abend und ich möchte, dass man Ihr gratuliert. Sie hat alleine vier Kinder großgezogen und dafür verdient Sie Gratulation." Witherspoon wurde für ihre Rolle als Country Sängerin June Carter im Biopic "Walk the Line" belohnt. Bei den Nebendarstellern räumten George Clooney und Rachel Weisz ab. Clooney erhielt die goldene Statue für seine Nebenrolle im Polit-Thriller "Syriana." Als Ex-CIA Agent Bob Barnes enthüllt er die groben Machenschaften der amerikanischen Regierung im Ölgeschäft. Weisz bekam den Oscar als beste Nebendarstellerin im Polit-Thriller "Der ewige Gärtner" Als Aktivistin versucht sie die illegalen Geschäfte eines Pharmakonzerns in Afrika aufzudecken und muss mit Ihrem Leben zahlen. Der deutsche Regisseur Marc Rothemund musste sich in der Kategorie bester Auslandsfilm der südafrikanischen Produktion "Tsotsi" geschlagen geben. Auch Filmemacherin Ulrike Grote ("Ausreißer), die bereits den Studenten-Oscar gewonnen hatte musste dem Kurzfilm "Six Shooter von Martin McDonagh den Vortritt lassen. Robert Altman wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Unter tosendem Beifall wurde der 81-jährige Regisseur für Filme wie "M.A.S.H." und "Short Cuts" gefeiert. Während seiner aktiven Karriere hatte der Filmemacher, trotz fünf Nominierungen, nie einen Oscar erhalten.
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