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Filmkritik zu 3 días - 11.02.2008 15:27

Ein ärgerliches Machwerk. Die Spannungs-Erzeugung geht nicht über das Niveau primitiver Schockeffekte hinaus. Die Handlung der Charaktere bleibt allzu unplausibel und affektiert. Sie kamen mir einfach nicht nahe. Ein Film der Behauptungen. Das Chaos ist behauptet. Mütterlichkeit ist behauptet, aber noch viel schlimmer: das (familiäre???) Verantwortungsgefühl der Hauptfigur - Oder was sollte es stattdessen darstellen? Ebenso das behauptete Rachemotiv des Antagonisten. Ich finde es ist mal allenfalls ein gutes Beispiel dafür, dass gerade in einem Genrefilm(?) wie einem (Action-)"Thriller"(?) ein gewisses Maß an Logik der Handlung und Nachvollziehbarkeit der Figuren unabdingbar ist um glaubwürdig und spannend zu wirken. Ein gewisses Maß an solidem Handwerk bitte: von wegen "Rückkehr klassischer Erzählformen" & Genrefilme wie Wieland Speck im Berlinale Journal schreibt - in dieser Unausgegorenheit kann ich gerne darauf verzichten. Wenn schon Stereotypen dann doch bitte richtig! Gähn. Stattdessen fragte ich mich in "3 Dias" ständig: Warum dies jetzt, warum das? Warum ist sie jetzt tot? Warum reden sie nicht miteinander? Warum muss er das jetzt tun? Was treibt ihn? Was will er? Ist er nun verantwortungsbewusst für die kinder oder sind sie ihm nicht etwa doch scheissegal?! Ein Film mit offensichtlichen Zuschaueranweisungen: Aha: Jetzt soll ich mich grußeln, aha: das soll ich mir jetzt für später merken, Aha: jetzt ist Happy End, na von mir aus! Dieser Film kann einzig durch billige Effekte manipulieren und schafft in mir Ablehnung gegen dieses Billig-Manipuliert-werden. Beispiel: Die Filmmusik kommt H O L L Y W O O D -dick a la "Independence Day" daher - und lässt daher die kamerspielartig aufgelöste Handlung noch viel kleiner erscheinen als sie ist. Ihre Monumentalität, welche sie, wie so Vieles verspricht wird nie eingelöst. Auch das enttäuscht Erwartungen. Hier hat jemand schön nach dem Kontrastprinzip ein Eigentor geschossen. Ein anderes Effekte-Beispiel beim obligatorischen End-Zweikampf: Wackelkamera inklusive unmotivierter, aber sicherlich als modisch intendierte Zoom-Ins ersetzen noch lange nicht die fehlenden Symphatien oder die ebenso fehlenden Antipathien (denn per Definition: ein Kindermörder = böser Mensch = kein weiterer Erklärungsbedarf?), noch erzeugten diese Effekte Spannung durch ihre inszenierte Unübersichtlichkeit; "Willkür" fällt mir da eher ein. Da kann einem die zur Kaschierung verdammte Montage nur leid tun. Man möchte den Macher(n) angesichts so absichtsvoll wirkungslosem visuellem Gebrülls und gescheiterter Versuche eine schicksalhafte Konstellation zu erzählen Filme von Kurosawa, Ang Lee oder Yoji Yamada schenken und hoffen, dass sie reumütig der Publikumsvergewaltigung abschwörten. Und wenn das nicht ihren Geschmack träfe (eher Inaritu?) - wie ich vermute - dann nochmal darauf hinweisen das Untergangsfilme vom Schlage "Day after", "Armageddon", "The Day After Tomorrow" oder "Stirb langsam" sich selbst schon Sequels genug sind und ein Weiterer in diesem Stil eine gewisse handwerkliche Festigung der stereotypen Erzählmethoden erfordere wenn man sowas unbedingt in dieser Art erzählen wollte. Wollten Sie das? - ich hab keine Ahnung. Jedenfalls ein Film der ungenutzten Potentiale, eine ärgerliche Zeit- und Geldverschwendung. Dabei hatte sich der Ankündigungstext so interessant angehört - was haben sich die Berlinale Panorama Macher bei dieser Auswahl gedacht? Panorama des Qualitätsspektrums? Auf der Scala alles dabei von Gold bis Mist? Förderung Kontroverse? Bedienen der Geschmacksdivergenz im Publikum? In der Kunst ist das ja was Essenzielles, aber hier kann ich mir kaum eine ernstgemeinte positive Meinung vorstellen. Im Cubix herrschte nach meinem Gefühl konvergente Ablehnung. Mir tat eine neben mir platzierte spanische Mitinsassin leid die bei jedem Knalleffekt zusammenzuckte um dann immer nur festzustellen das nichts passiert war - nach einer halben Stunde Film hätte ich sie gerne beruhigt: das geht zwar immer und immer wieder so weiter - aber mit diesem Film geht die Welt nicht unter. Gott sei Dank!

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