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Verbesserung der Kritik
--> Der Film setzt sich aber eigentlich nicht mit dem Thema der gleichgeschlechtlichen Liebe auseinander. ES geht vielmehr um die Abgründe menschlicher Liebesbeziehungen.
- 29.06.12 18:10

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Filmkritik zu Die bitteren Tränen der Petra von Kant - 29.06.2012 17:52

"Die bitteren Tränen der Petra von Kant" ist ein laut Ulrich Gregor: "...eine Studie in Dekadenz, gegenseitiger Abhängigkeit, Leidenschaft, Raserei und Verzweiflung, in seinem Hang zum Exzess vielleicht das am weitesten vorgetriebene, in der Gestaltung virtuoseste Melodram Fassbinders." Vordergründig geht es um eine lesbische Liebesbeziehung. Der Film setzt sich aber nicht nur kritisch mit dem Thema der gleichgeschlechtlichen Liebe auseinander, sondern allgemein mit den Abgründen menschlicher Liebesbeziehungen. Die dargestellte Beziehung zwischen Petra und seiner Geliebten ist eine "amour fou". Dieses zeigt sich, wenn es um Macht- und Besitzverhältnisse geht. Von Kant will ihre Mitmenschen auf teils sehr subtile Art und Weise gefügig machen, um ihrem krankhaften Drang zum Machtmissbrauch Geltung zu verschaffen. Dieser Missbrauch wird am Ende des Films letztlich auf sie selbst zurückfallen und Petra wird sich von sich selbst entfremden. Petra von Kant befindet sich in der Schwebe zwischen natürlichem und pathologischem Verhalten Die reiche Modeschöpferin lebt mit ihrer Sekretärin Marlene in einer luxuriösen Bremer Dachwohnung zusammen. Von Respekt für ihre "Untergebene" ist aber nichts zu spüren. Sie behandelt ihre Sekretärin Marlene wie eine Sklavin und demütigt sie permanent. Marlene ist für Petra ein devotes Objekt, an dem sie ihren sadistischen Drang auslebt. Abhängigkeit und Unterdrückung prägen die sadomasochistische Beziehung. Dies kommt deutlich in der unterwürfigen Körperhaltung Marlenes gegenüber Petra zum Ausdruck. Durch ihre Freundin Sidonie Baronin von Grasenabb (Katrin Schaake) lernt Petra das australische Model Karin Thimm (Hanna Schygulla) kennen. Karin will sich in Deutschland eine neue Existenz aufbauen. Petra von Kant verliebt sich auf den ersten Blick in sie und lädt sie unter dem Vorwand, mit ihr über eine Model-Tätigkeit sprechen zu wollen, für den nächsten Abend ein. Schamlos nutzt sie die Schwächen der jungen Frau aus und zwingt sie, mit ihr eine Beziehung anzufangen. Karin nimmt sich, was Petra von Kant ihr bietet – Luxus und Beziehungen, bleibt aber ehrlich und gesteht ihr die Beziehungen zu anderen Männern. Das promiskuitive Verhalten Karins zeigt klar die Komplementarität der grenzwertigen Beziehung. Petra ist wütend für Eifersucht. Die Spirale der negativen Gefühle und des Misstrauens beginnt sich zu drehen. Verlustängste nagen an Petra. Das manipulative Verhalten und das Bedürfnis, die Beziehungen zu Karin zu kontrollieren haben den Sinn, diese Verlustangst zu unterdrücken. Petra projiziert nun in Karin ihre Sehnsüchte einbezogen, um das eigene innere Gleichgewicht zu stabilisieren. Das kann sich belastend auf Beziehungen auswirke Eines Tages bekommt Karin einen Anruf von ihrem Mann. Er will sich mit ihr treffen. Petra von Kant, obwohl der Verzweiflung nahe, lässt Karin widerwillig gehen. Zu diesem Zeitpunkt ist ihre Persönlichkeit schon gestört. Beim Abschied wird Petra hysterisch, bezeichnet Karin als "kleine, miese Hure" und spuckt ihr ins Gesicht. Gleich darauf beteuert sie, dass sie Karin liebe. Dieses „Schwarz-Weiß-Denken“ entwertet einerseits die Geliebte, idealisiert sie aber auf der anderen Seite. Es gelingt ihr nicht mehr von emotional bedeutsamen Menschen eine konstante Vorstellung zu behalten. Wir beobachten eine Instabilität von Petras Gefühlen. Sie wird zunehmend impulsiv, hat Probleme sich zu kontrollieren, wirft sich Karin um den Hals. Die Fragilität ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen, insbesondere zu Karin macht die Situation für sie unerträglich. Es fällt ihr schwer, Nähe und Distanz zu regulieren. Die Angst vor zu großer Nähe und vor dem Alleinsein nehmen sie ganz in Besitz. Es kommt vor, dass sie Karin du damit auch sich selbst unbewusst kränkt. Letztlich kann dieser Weg nur in die Autoaggression führen. Die Teufelsspirale beginnt sich zu drehen. Karin erkennt den Ernst der Lage und zieht die Notbremse. Sie zeigt Petra die kalte Schulter und verlässt sie für immer. Nach der Trennung von Karin zeigt sich das ganze Ausmaß der ungesunden Beziehung. Petra hat Existenzängste, fürchtet sich davor, verlassen zu werden, ist einsam und hat Stimmungsschwankungen. Die pathologische Abhängigkeit von Karin zeigt sich in ihrem suchtartigen Verhalten. Jedes Mal, wenn das Telefon klingelt, hofft sie, dass ihre Geliebte sie anruft. Jedes Mal wird sie enttäuscht. Sie hat deutlich Probleme, ihre Wut und Enttäuschung zu kontrollieren. Wie auch in anderen Filmen beschäftigt Rainer Werner Fassbinder sich in "Die bitteren Tränen der Petra von Kant" mit Menschen, die Beziehungen nach ihrer Nützlichkeit und ihrem Tauschwert beurteilen.


Filmkritik zu Alice in den Städten - 28.06.2012 15:57

Alice in den Städten ist ein wunderbar inszeniertes Roadmovie. Es ist ein poetischer Film mit gleichnishafter Kraft. Wenders Werk handelt von Identität, Sprache, Gedächtnis und der existenzialistischen Situation, in die der Mensch "geworfen" ist. Die Reise ist eine Allegorie für den Lebensweg und zugleich ein Bild für das Streben des Mensch zum Selbstbewusstsein und somit zur kreativen Erfüllung des Lebens.Der Film ist trotz des ernsten Themas leicht und positiv.Am Anfang sehen wir den lethargischen Journalisten Philip Winter, der sein Selbstbewusstsein verloren hat. Er ist der Umwelt überdrüssig geworden. Dem eloquenten Journalisten hat es die Sprache verschlagen.Er befindet sich in einer Schaffenskrise. Die Kommunikation zu den anderen Menschen hat er fast völlig abgebrochen, er ist stumm geworden. Statt einen Artikel zu schreiben, bringt er es lediglich fertig, einen Haufen von Fotos für seinen Auftraggeber zu machen. Diese sind sein einziges Kommunkiationsmittel und dienem ihm zur Selbstvergewisserung und Stabilisierung des brüchig gewordenen ICHs. Finanziell abgebrannt und in einer Lebenskrise befindlich, trifft er auf dem New Yorker Kennedy-Flughafen Lisa van Damm und deren neunjährige Tochter Alice. Die Mutter vertraut ihm ihre Tochter an, mit der er nach Europa fliegt. Als die Mutter nicht wie angekündigt einige Tage später nach Amsterdam nachfolgt, fahren Winter und Alice durch Deutschland, um die Oma der Kleinen zu suchen. Zwischen den beiden entwickelt sich ein freundschaftlicher Dialog. Beide reden auf gleicher Augenhöhe miteinander.Die zufällige Begegnung mit dem Mädchen bewirkt eine Wandlung in Philip. Er beginnt sich wieder lebendig zu fühlen und die Lebenskrise zu überwinden. Auf der Suche nach der eigenen Identität, die nicht zuletzt auch auf der Erinnerung und der(geistigen/sprachlichen/etc) Heimat beruht, ist die kleine Alice eine Schlüsselfigur. Eigentlich spiegeln die beiden sich gegenseitig wider. Jeder der beiden erkennt sich im anderen und entdeckt sich dadurch (auf neue Art und Weise) wieder.Die bittersüße Atmosphäre ist nicht negativ aufzufassen, sondern zeigt die Wechselhaftigkeit des menschlichen Lebens und der menschlichen Erfahrungen. Die grundsätzlich melancholische Stimmung wird auch durch die S/W Bilder bekräftigt. Die hervorragende und stimmige Ästhetik der Bilder verleiht dem Film Schönheit. Und das obwohl Wenders Häßliche Themen zeigt- die Selbstentfremdung des Menschen schildert, wie sie typisch für die moderne westliche Gesellschaft ist. Hier erinnert "Alice", genauso wie "der Himmel über Berlin" an die Lyrik Rilkes.Wenders schafft eine Ästhetik des Häßlichen. Der Dialog zwischen dem Mädchen und dem Journalisten ist ernsthaft, aber doch von einer gewissen Leichtigkeit. Nicht zuletzt enthält der Film auch eine starke existenzialistische Note. Die Reise als Todesmotiv ist omnipräsent. Orte, an die Erinnerungen gebunden sind, existieren nicht mehr oder sind verlassen. Im Haus der Großmutter lebt nun eine fremde Familie. Die Bekannten sind längst verschwunden, nur die Erinnerung ist geblieben.Das Motiv der Vergänglichkeit klingt hier an,wie auch später in "Der Himmel über Berlin". Allerdings nicht mit einer schweren Note, sondern mit der Leichtigkeit des Seins. Psychologisch sehr gut ausgearbeitet, schildert der Film das Streben des Menschen in der Krise zum Ursprung, zu den eigenen Wurzeln. Wenn alle Stricke reißen, dient das Erlebte als Halt, die Erinnerung als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ohne Erinnerung ist daher auch kein Zukunftsdenken möglich. Die Aussage ist deshalb existenzialistisch, weil es dem Protagonisten selbst überlassen ist, sein Leben kreativ zu gestalten und sein "geworfensein" zu akzeptieren. Letzlich ist es an Philip selbst, sich zu "erfinden" bzw. zu verwirklichen. der Dialog mit dem Mädchen dient ihm dabei als Motor. Der Film erinnert in dieser Hinsicht an den sartre'schen Existenzialismus. Die Option des Metaphysischen bleibt jedoch stets offen.


Filmkritik zu Pina 3D - 22.06.2012 11:07

Sehr sinnliches Tanztheater! In 3D ist das ganze beinahe haptisch erfassbar. Muss man erlebt haben.


Filmkritik zu Antichrist - 13.06.2012 14:33

Antichrist wird seinem Namen gerecht. Es ist ein sehr vertsörender Film, der einen an der Existenz des Göttlichen zweifeln lässt.


Filmkritik zu Das A-Team - Der Film - 11.06.2012 13:07

Legendär ist natürlich auch der Soundtrack !Ein echter Ohrwurm.


Filmkritik zu Eyes Wide Shut - 08.06.2012 12:52

Eyes White Shut ist ein Film der einem die Haare zu Berge stehen lässt aber gleichzeitig auch ein Kribbeln auf der haut verursacht


Filmkritik zu True Grit - Vergeltung - 05.06.2012 15:32

Ein tolles Western-Remake, das die spezielle Handschrift der Coen Brüder trägt.


Filmkritik zu Milchgeld. Ein Kluftingerkrimi - 31.05.2012 16:12

Milchgeld ist eine echte Bereicherung fürs deutsche Kino. Eben ein echter Allgäukrimi. Schwer zu beschreiben, eine Mischung aus schwarzem, lokalem und hintersinnigem Humor. Herbert Knaup als Kluftinger ist ein echte Bereicherung und auch die Nebenrollen sind gut besetzt. Erwähnenswert natürlich die Cameo Auftritte der Autoren.


Filmkritik zu Ein kurzer Film über die Liebe - 29.05.2012 11:53

Kieslowskis Dekalog ist vom Tenor her eher düster und teilweise deprimierend.Jedoch regen einen die Kurzfilme zum Philsophieren über ethisches Handeln und das Leben im Allgeimenen an.Für jeden Film einen Punkt!


Starkritik zu Will Smith - 29.05.2012 09:29

one of the coolest and funniest guys in the States!

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