Der erste Teil hatte schöne Bilder und ein zentrales Motiv: Der Kampf des Jack Sparrows um sein von den verfluchten Piraten ermeutertes Schiff. Das Bild der verfluchten Piraten war deshalb so eindrucksvoll, weil es im Grunde schlicht und plausibel war: Letztlich frisst die Gier einen selber auf und höhlt alles aus. Damit kann sich ein jeder identifizieren. Diese einfache Motiv sorgte dafür, dass die ganze farbige und tolle Ausgestaltung authentisch blieb. Der zweite Film behielt die Austattung bei, aber alle tolle Elemente wurden austauschbar und willkürlich: Die Eingeborenen hätte man genausogut weglassen können, an Stelle des Kraken hätte es auch ein Wal oder ein Hai sein können und der fliegende Holländer hätte auch ein einfacher Fischer mit einem kleinen Boot sein können und die Wahrsagerin eine Nonne. Und statt des leibhaftigen Käptain Barbossa ganz am Ende von Teil 2hätte es besser sein flüchtigerGeist sein können. Wenn mythologische Element wild durcheinander komponiert werden, verlieren sie auch das letzte Fünkchen an Wahrheit und werden langweilig. Einzig das zwiespältige Element der mit Verrat gewürzten Freundschaft der drei Hauptfiguren sorgt noch für einen Rest wirkliche Spannung.