Harald Paulsen

1954 1953 1952 1951

Seit Stummfilmzeiten gehört der gebürtige Elmshorner Harald Paulsen zu den meistbeschäftigten Schauspielern des deutschen Films. Nach Anfängerjahren an Hamburger Theatern wechselt er zu Max Reinhardt ans Deutsche Theater in Berlin. Die außerordentliche Bandbreite seines Könnens verhilft Paulsen auch zu Auftritten bei Oper und Operette. Der frühe Tonfilm bietet dem ausgebildeten Sänger vor allem Rollen in musikalischen Lustspielen. Eine seiner bekanntesten Rollen ist der Gesangslehrer Enrico Falotti in der 1936 entstandenen Filmkomödie "Wenn wir alle Engel wären". 1938 übernimmt Paulsen von Generalintendant Gustaf Gründgens die Direktion des Berliner Theaters am Nollendorfplatz. Außerdem wird ihm der Ehrentitel eines Staatsschauspielers zuerkennt. Die Privilegien haben ihren Preis: Während des Zweiten Weltkriegs wird Paulsen zur Mitwirkung in nationalsozialistischen Propagandafilmen wie "Ohm Krüger" und "Ich klage an" herangezogen. Ende der 1940er Jahre kann er seine Filmlaufbahn fortsetzen. Im westdeutschen Unterhaltungsfilm der Nachkriegsjahre gilt er als facettenreicher Nebendarsteller. Der Graf Carnero in der Operettenverfilmung "Der Zigeunerbaron" ist seine letzte Rolle. Im August 1954 erliegt Harald Paulsen 59-jährig den Folgen eines Schlaganfalls.