Constantin Film
Regisseur Michael Bully Herbig am Set von "Wickie und die starken Männer"
Michael Herbig: Bully ist der Größte
Starfeature: Radioman wird Kinostar
Als echtes Münchner Kindl bleibt Michael Herbig seiner Heimat treu. Er hat der Weltstadt mit Herz vieles zu verdanken. Immerhin beginnt er seine Karriere bei einem lokalen Radiosender und startet von da seinen steilen Aufstieg. Inzwischen ist der Gipfelstürmer aus der deutschen Kinobranche nicht mehr wegzudenken. Er hat bewiesen, dass deutsche Filme auch kommerziell Erfolg haben und US-Blockbuster hinter sich zurück lassen können.
erschienen am 31. 08. 2009
Andrea Niederfriniger/Ricore Text
Comedian und Regisseur Michael 'Bully' Herbig
Bully. Ein einziges Wort, und man weiß Bescheid: Jetzt kommt Comedy! Wer hätte 1991 gedacht, dass sich der kleine Radio-Kasper zu Deutschlands Spaß-Produzent Nummer 1 mausern würde? Damals tritt er noch regelmäßig bei Langemann und die Morgencrew auf und sorgt für kurze Sketche mit den Bayern-Cops. Rick Kavanian steht Michael Herbig seit Beginn seiner Karriere zur Seite, zumindest seit dem offiziellen Teil mit echtem Publikum. Beim Bund verdient sich Bully Mitte der 1980er bereits einige freie Tage und weniger Drill mit dem Malen von Bildern und dem Drehen von kleinen Truppen-Videos. Das Filmemachen war und ist Bullys große Leidenschaft. Peinlich, dass die Hochschule für Film und Fernsehen 1989 sein Talent nicht erkennt und ihn bei der Aufnahmeprüfung durchfallen lässt.
Barbara Mayr/Ricore Text
Regisseur Michael 'Bully' Herbig bei der Arbeit
Jeden Morgen gute Laune?
Doch Bully findet andere Mittel und Wege, um die Welt zum Lachen zu bringen. Seine Anrufbeantworteransagen erregen das Interesse der Münchner Lokalpresse. Bei einem Radiointerview wird sein Unterhaltungspotential entdeckt. Nach der lokal gesendeten Morgenshow gibt Radio Energy dem Komödianten eine bundesweit übertragene Sendung. 1997 kann ganz Deutschland "Bully's Late Light Show" hören. Da ist der Schritt zum Fernsehen nicht groß. Nachdem der Humor des Münchners auch im Rest der Republik gut ankommt, startet er mit seinen Kumpels Christian Tramitz und Rick Kavanian auf Pro7 die "Die Bullyparade", die bis 2002 mit großem Erfolg läuft. Kaptain Kork und Spucky, Winnetouch und der Ranger, Sissi und der wilde Franz - all diese Figuren der TV-Show werden im Lauf der Jahre ihren Weg auf die Leinwand finden. Doch zu Beginn ist es vor allem eine großgemusterte Tapete und ein leichter Sprachfehler, die Bully zum Publikumsliebling machen.
Constantin Film
Der Schuh des Manitu
Deutsches Kino auf dem Vormarsch
Seine neugegründete Produktionsfirma HerbX Medienproduktion kann mit der "Bullyparade" einen Erfolg verbuchen, der erst den Anfang von Herbigs Imperium markiert. Mit "Der Schuh des Manitu" revolutioniert das Comedy-Trio 2001 den deutschen Kinofilm. Nach einer langen kommerziellen Flaute schafft es endlich wieder ein Film, die US-Blockbuster vom Treppchen zu stoßen. Über elf Millionen Zuschauer wollen die Western-Hommage sehen. Michael Herbig steigt als Regisseur, Drehbuchautor, Hauptdarsteller und Produzent zur festen Größe in der Kinolandschaft auf. Der Preis dafür: Er kann nicht mehr zur Begrüßung "Servus" sagen, ohne dass sein Gegenüber in schallendes Gelächter ausbricht. Der Indianer-Hype hat bis heute angehalten. 2008 feiert das Musical zum Film in Berlin Premiere.
Constantin Film
Herbig, Tramitz und Schweiger mit Mopsgeschwindigkeit
Macht der Zuschauer
Da Bully aber schon immer ganz genau wusste, dass er seinen Erfolg dem Publikum zu verdanken hat, lässt er kurzerhand seine Zuschauer über das Thema des nächsten Kinofilms abstimmen. Das Ergebnis: "(T)Raumschiff Surprise - Periode 1" schwebt 2004 über die Leinwände und in die Herzen von über neun Millionen Kinogängern. Bereits als Kind träumt Bully davon, einen Zeichentrickfilm zu produzieren. Der Wunsch geht 2007 mit "Lissi und der wilde Kaiser" in Erfüllung. Der nächste Schritt geht in die entgegen gesetzte Richtung und macht aus einer Zeichentrickserie einen Realfilm. "Wickie und die starken Männer" hatte schon immer einen großen Einfluss auf Bullys Schaffen. In einer TV-Casting-Show sucht er nach geeigneten Darstellern für einige der starken Männer, während 'Wickie' Jonas Hämmerle über normale Castings ausgewählt wird.
Barbara Mayr/Ricore Text
Jonas Hämmerle mit Regisseur Michael 'Bully' Herbig
Elvis und der Fußball
Seine zweite Leidenschaft Fußball bleibt weiterhin ein Hobby, denn zum Profi-Spieler hat's einfach nicht gereicht. Immerhin hat er einem FC-Bayern-Trikot seinen Spitznamen zu verdanken, den ihm ein Lehrer kurzerhand gab, weil einfach zu viele Michaels in der Klasse waren. Auch die Liebe zu Elvis Presley blieb seit Kindertagen unerschüttert. Vielleicht wird Michael Herbig eines Tages einen Film darüber machen. Winnetou und Wickie wurden bereits ehrenvoll gewürdigt, Paul Breitner und Elvis warten noch auf ihr filmisches Denkmal.
erschienen am 31. August 2009
Zum Thema
Michael 'Bully' Herbig ist ein Multitalent der deutschen Comedy-Szene. Schon im Alter von zwölf Jahren ist ihm klar, dass er Filme machen will. Als er sich an der Münchner Filmhochschule bewirbt, wird er jedoch abgelehnt. Seine Karriere beginnt schließlich mit der Radio-Morgenshow "Langemann und die Morgencrew". Nach kleineren Auftritten in Werbespots und Fernseh-Specials wechselt er 1997 das Medium. Er produziert die Comedy-TV-Serie "Die Bullyparade", in der er Regie führt, Drehbuch schreibt..
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