Constantin Film
Jim Carrey will nicht vergessen...
Aus dem Leben einer Wundertüte
Starfeature: Jim Carrey ist nicht zu fassen
Sein Repertoire reicht vom überdrehten Klamauk bis zum gesellschaftskritischen Drama. Bei Jim Carrey weiß der Kinozuschauer selten, was ihn erwartet, wenn sein Name auf der Besetzungsliste auftaucht. Das erfolgsverwöhnte Multitalent gehört seit Jahren zu einem der vielseitigsten Schauspieler Hollywoods. Seine Biographie liest sich wie der Prototyp des amerikanischen Traums, vom Aufstieg eines Tellerwäschers zum umjubelten Millionär. Grund genug einen Blick in die Wundertüte zu werfen.
erschienen am 31. 10. 2009
Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Jim Carrey
Kanada ist komisch
James Eugene Carrey wächst in den 1960er Jahren unter ärmlichen Verhältnissen in der ostkanadischen Provinz Ontario auf. Seine Mutter ist Hausfrau, sein Vater verdient sein Geld als Musiker. In der Schule fällt das jüngste von vier Kindern der Carreys weniger durch gute Zensuren, denn als Klassenclown auf, der seinen Mitschülern den tristen Schulalltag versüßt. Sein komödiantisches Talent wird früh erkannt und gefördert. Bereits als kleiner Junge hat er einen Auftritt in der beliebten Kinderserie "Sesamstraße". Als Teenager steht er bereits als Stand-Up Komiker auf den Kleinkunstbühnen der kanadischen Millionenmetropole Toronto. Ende der 1970er Jahre zieht er nach Los Angeles, um Schauspieler zu werden.
Walt Disney Studios Motion Pictures
Disneys Eine Weihnachtsgeschichte
Filmklamauk
Zunächst lernt Carrey trotz der kalifornischen Sonne die Schattenseiten des Geschäfts kennen. Zwar ist er Ensemblemitglied einer humoristischen Theatergruppe, hat eine eigene TV-Show und ergattert Nebenrollen in Spielfilmen, der ganz große Durchbruch lässt aber zunächst auf sich warten. 16 Jahre nach seiner Ankunft an der Westküste ist es dann doch geschafft. In der Rolle des animalischen Schnüfflers "Ace Ventura - Ein tierischer Detektiv" katapultiert er sich 1994 schlagartig in das Bewusstsein der Fans ausgeflippter Komödien. Es folgen kurz nacheinander Erfolgsproduktionen wie "Die Maske" und "Dumm und dümmer". Zu diesem Zeitpunkt scheint Carrey auf völlig überdrehten Klamauk festgelegt. Von dem fest geschnürten Korsett kann er sich nach Jahren dennoch befreien.
Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Jim Carrey in Cannes 2009
Dosierter Imagebruch
Als neuer Jerry Lewis abgestempelt, versucht der Komiker neben seinem komödiantischen Talent auch eine gewisse Tiefe in seine Rollenfiguren einfließen zu lassen. Als Bösewicht Riddler in "Batman Forever" gelingt dies noch nicht, in Peter Weirs Drama "Die Truman Show" spielt Carrey dann aber einen hintergründigeren, tragisch-komischen Charakter. Das Kritikerlob für seinen dosierten Imagewechsel hallt nach und er gewinnt für letztgenanntes Werk den Golden Globe. In "Der Mondmann" stellt er glaubhaft den umstrittenen US-Humoristen Andy Kaufman dar. Die Leiden und die Zerrissenheit die Carrey der Figur verleiht, lassen die Filmbranche erneut aufhorchen. Er bekommt für seine überzeugende Interpretation den zweiten Globe verliehen. Nicht nur die Auszeichnungen belegen, dass er sich als ernstzunehmender Hollywoodschauspieler etabliert hat, er untermauert diesen Anspruch auch durch seine differenzierte Rollenwahl. Die traurige Liebesgeschichte "Vergiss mein nicht!" mit Carrey in der Hauptrolle, wird 2004 von der Kritik gefeiert und gewinnt den Europäischen Filmpreis als bester nicht-europäischer Film sowie den Oscar für das beste Drehbuch. Carrey wäre nicht er selbst, wenn er nicht nebenher auch immer wieder seinem Urinstinkt folgend kommerziell erfolgsversprechende Slapstick-Komödien für die große Leinwand abliefern würde.
Constantin Film
Jim Carrey auf einer schwierigen Mission
Markenzeichen und Privates
Seit 2004 besitzt Carrey neben der kanadischen auch die US-Staatsbürgerschaft. Allerdings schützt eine doppelte Staatszugehörigkeit nicht vor gesundheitlichen Leiden. Seit einiger Zeit bekennt sich Carrey offen dazu, unter starken Depressionen zu leiden. Damit reiht er sich in die traurige Riege von Berufshumoristen ein, die im Privatleben mit psychischer Niedergeschlagenheit zu kämpfen haben. Seine ausgeprägte Gestik und Mimik, sowie seine Stimmenimitationen werden im Laufe seiner Karriere zu unverwechselbaren Markenzeichen. Von dieser Wandlungsfähigkeit können auch einige Lebensabschnittspartnerinnen berichten. In den Jahren 1987 bis 1995 ist Carrey mit der Kellnerin Melissa Womer verheiratet, mit der er eine Tochter hat. Im Jahr nach der Scheidung bindet er sich erneut. Dieses Mal mit Berufskollegin Lauren Holly, die er während der Dreharbeiten zu "Dumm und Dümmer" kennen- und lieben lernt. Doch auch diese Verbindung ist nicht von Dauer und so widmet er sich ab 2000 verstärkt Renée Zellweger. Aktuell ist das bekannte Fotomodell Jenny McCarthy an der Seite des Schauspielers zu sehen. Wie lange die Verbindung andauern wird, wagt niemand zu prognostizieren - was ist schon sicher bei einer Wundertüte.
erschienen am 31. Oktober 2009
Zum Thema
Jim Carrey wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Die sechsköpfige Familie wohnt zeitweise in einem Wohnmobil. Schon als Schüler entdeckt der spätere Komiker seine Berufung. Mit 15 Jahren ist er mit anderen Stand-Up-Komikern auf kanadischen Bühnen zu sehen. 1985 erhält er seine eigene TV-Show. Ace Ventura - Ein tierischer Detektiv" und "Die Maske" wird Jim Carrey schließlich auch vom Kinopublikum entdeckt. Hintergründigere Rollen in "Die Truman Show" und "Der Mondmann" bringen ihm Lob von den..
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