Capelight Pictures
Emily Blunt
Zwischen Modezirkus und Historie
Starfeature: Emily Blunt spickt!
Sie gilt als eine der vielversprechendsten Jungschauspielerinnen in Hollywood. Als Assistentin von Meryl Streep stöckelt sie schlecht gelaunt mit knurrendem Magen über die Leinwand. Die Rolle in "Der Teufel trägt Prada" ist der Startschuss für Emily Blunts Karriere in Hollywood. Zusammen mit Benicio Del Toro kämpft sie - die sich laut eigener Aussage schnell gruselt - in "Wolfman" gegen Werwölfe. Privat mag sie es lieber lustig. 2009 verlobt sie sich mit John Krasinski, dem Star aus der Fernsehsatire "The Office".
erschienen am 6. 02. 2010
Capelight Pictures
Emily Blunt in "Sunshine Cleaning"
Freies Sprechen geübt
Auf britischen Internaten ist es üblich, dass die Schüler sich in außerschulischen Projekten engagieren. So sucht sich auch die damals 16-jährige Emily Blunt ein Hobby, dem sie neben dem Schulunterricht nachgehen kann. Ihre Wahl fällt auf die Theater-AG. Das mag ihre Mitschüler zunächst verwundert haben, denn zu diesem Zeitpunkt stotterte das junge Mädchen. Während sie im Unterricht oft Mühe hat, einen Satz zusammenhängend herauszubringen, tritt der Sprachfehler auf der Bühne komischerweise nicht auf. Rückblickend erklärt sie sich das damit, dass sie auf der Bühne Distanz zu den gesprochenen Texten habe. Es seien ja nicht ihre eigenen Worte, erklärt sie im Interview mit der Tageszeitung Die Welt. Noch vor ihrem Schulabschluss wird die am 23. Februar 1983 geborene Londonerin von einem Schauspielagenten entdeckt. Nach der Schule absolviert die Tochter einer Lehrerin und eines Anwalts zunächst eine einjährige Schauspielausbildung in ihrer Heimatstadt, bevor sie für erste Rollen am Theater engagiert wird. Daneben ist sie auch in TV-Produktionen zu sehen. Ihre erste Kinohauptrolle hat sie 2004 in dem Jugenddrama "My Summer of Love". Die Kritiker sind begeistert von ihrer Darstellung eines verwöhnten Mädchens aus reichem Hause, das ein Mädchen aus der Arbeiterklasse verführt und dann wieder fallen lässt.
UPI
Emily Blunt fürchtet sich vor "Wolfman"
Biestiges Modeopfer
Emily als berechnendes Biest, das passt wie die Faust aufs Auge, finden die Filmproduzenten und besetzen sie als undurchsichtige Mara an der Seite von Susan Sarandon und Sam Neill in dem Thriller "Unwiderstehlich". In der Satire über die Modewelt "Der Teufel trägt Prada" spielt Blunt die Assistentin einer resoluten Chefredakteurin (Meryl Streep). Dafür hungert sie sich auf Kleidergröße 34 und piesackt auf zwölf Zentimeter hohen Highheels Kollegin Anne Hathaway. Die Komödie markiert den Start ihrer Hollywoodkarriere. Streep ist fasziniert von Emily und sagt, sie habe noch nie mit einer so begabten Nachwuchsdchauspielerin gedreht. Auch die Kritik ist überzeugt und möchte die Engländerin am liebsten auf Biester-Rollen abonniert sehen. Emily selbst erklärt sich ihren Erfolg in solchen Rollen damit, dass sie ganz gut "geheimnisvoll gucken" könne. Doch die Rolle in der Verfilmung von Lauren Weisbergers gleichnamigen Roman hat ihr nicht nur die Tür für kleinere Rollen in Hollywoodproduktionen wie "Der Jane Austen Club", "Dan - Mitten im Leben!" und in "Der Krieg des Charlie Wilson" eingebracht. Die Rolle scheint ihr auch privat nicht geschadet zu haben. Bei Premieren und Presseterminen erscheint die Engländerin meist in stylischen Outfits, modische Entgleisungen umschifft sie stilsicher.
Capelight Pictures
Sunshine Cleaning
Emily klaut bei Kollegen
Die nächste Lobhudelei auf Miss Blunt gibt es 2008 nach ihrem Auftritt in der Independent-Komödie "Sunshine Cleaning". Die Schwestern Rose (Amy Adams) und Norah (Emily Blunt) gründen darin einen Reinigungsservice für Verbrechenstatorte, um ihre Geldprobleme zu überwinden. Auch diesmal wird sie für ihr Talent gelobt. Über die Dreharbeiten mit Amy Adams sagt Emily, dass es gut für ihre eigene Leistung sei, mit einer so guten Kollegin zu arbeiten. Beide seien ungefähr auf dem gleichen Karrierelevel, da sei ihr Ehrgeiz geweckt. Mit einer Freundin mache das sogar Spaß. In dem Interview gibt sie außerdem zu, dass sie ihre Mitmenschen genau beobachte und sich Kleinigkeiten an deren Verhalten wie besondere Gesten einpräge. So habe sie sich mittlerweile ein umfangreiches Repertoire angeeignet, aus dem sie nach Bedarf schöpfen und ihren Filmfiguren eine persönliche Note geben könne. Emily schreckt auch vor Gesten-Klau bei Kolleginnen nicht zurück. Ihr größtes Vorbild ist dabei Meryl Streep. Manchmal ertappt sie sich, dass sie bei einer Szene fragt, "wie hätte Meryl das jetzt gemacht?"
UPI
Aristokratisch: Emily Blunt
Jammern auf hohem Niveau?
Auch Stars haben mal einen schlechten Tag. Selbst eine Schönheit wie Emily Blunt fühlt sich mal hässlich und findet es dann anstrengend, dass sie immer zu allen Leuten freundlich sein muss, die sie auf der Straße ansprechen. Auch der frühe Drehbeginn ist nicht unbedingt nach ihrem Geschmack. Doch weiß sie, dass das Jammern auf hohem Niveau ist. 2009 ist für die Britin ein erfolgreiches Jahr. Für ihre Darstellung der jungen Königin Victoria in dem Historiendrama "Young Victoria" wird sie für den Golden Globe als beste Schauspielrein nominiert. Bei der Verleihung im Februar geht sie jedoch leer aus. Auch privat läuft es für Emily gut. Seit 2008 geht sie mit dem amerikanischen Schauspieler John Krasinski aus, der aus dem US-Serienhit "The Office" bekannt ist. Im Herbst 2009 gibt das Paar bereits seine Verlobung bekannt. Krasinski ist zwar ein Kollege, doch hat sich Emily nicht beim Dreh in ihn verliebt. Dass sie sich in einen Filmpartner verliebt, hält sie für nahezu ausgeschlossen. Denn Liebesszenen seien alles andere als sexy. Beim Drehen seien die Beteiligten eher peinlich berührt und froh wenn die Szene vorbei sei.
Universal Pictures (UPI)
Wolfman
Gruselige Zukunft?
Zum Jahresbeginn 2010 kann Emily entspannt in die Zukunft blicken. Im Februar startet ihr erster großer Blockbuster. Zusammen mit Benicio Del Toro und Sir Anthony Hopkins bekommt sie es in "Wolfman" mit Werwölfen zu tun. Dabei mag sie eigentlich keine Horrorfilme, weil sie sich viel zu schnell gruselt. Doch einen Leinwandauftritt mit den beiden Stars wollte sie sich nicht entgehen lassen. Emily hat nicht vor, sich auf irgendein Rollenklischee festlegen zu lassen. Die Karriere zu berechnen würde ihrer Meinung nach ohnehin schiefgehen. Dem Spiegel erklärt sie ihre Rollenwahl im April 2009 so: "Von den Rollen, die ich kriegen kann, suche ich mir einfach die spannendsten aus. Aussuchen zu können, ist ja schon ein großes Privileg." Wer trotz Erfolg so auf dem Boden der Tatsachen geblieben ist, muss sich um seine Zukunft keine Sorgen machen. Wir sind gespannt, in welchen Rollen wir Emily demnächst zusehen dürfen.
erschienen am 6. Februar 2010
Zum Thema
Kaum jemand hätte gedacht, dass aus dem zarten und stotterndem Mädchen einmal eine gefragte Schauspielerin werden würde. Selbst als Emily Blunt 16 Jahre alt ist, denkt sie noch nicht daran, diesen Beruf zu ergreifen. Zum Spaß schreibt sie sich am Theaterkurs ihrer Schule ein und wird bei einem Auftritt von einem Agenten entdeckt. My Summer of Love" ihr erster Kinofilm. Heute gehört sie zu den gefragten britischen Schauspielerinnen, die wichtige internationale Preise bereits ihr Eigen nennen..
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