20th Century Fox
Sam Worthington
Held aus Down Under
Starfeature: Sam Worthington haust im Auto
Es ist noch gar nicht lange her, dass Sam Worthington sein gesamtes Hab und Gut verkauft und es sich in einem alten, schäbigen Auto gemütlich gemacht hat. Als ihn James Cameron für die Hauptrolle in "Avatar - Aufbruch nach Pandora" engagiert, hat das Vagabundenleben sein Ende gefunden. Heute gilt der Mann aus Down Under als Hollywoods Newcomer schlechthin. Dabei kann er auf eine erfolgreiche Karriere in Australien zurückblicken.
erschienen am 3. 04. 2010
20th Century Fox
Sam Worthington am Set von "Avatar - Aufbruch nach Pandora"
Prüfung geschafft - Freundin weg
Nach seinem Schulabschluss am John Curtin College of the Arts absolviert Sam Worthington eine Maurerlehre. Zuvor schlägt er sich mit Gelegenheitsjobs mehr schlecht als recht durchs Leben. Mit der Schauspielerei hat er noch nichts am Hut. Er liebt die Bodenständigkeit, die Natur und weiß vor allem auch, was es bedeutet, mit wenig Geld über die Runden zu kommen. Seine Freundin begleitet er als moralische Unterstützung zum Vorsprechen an die Filmschule National Institute of Dramatic Art (NIDA) in Sydney. Da ihm das Warten auf Dauer zu langweilig ist, spricht er selbst auch vor. Blöd nur, dass er die Prüfung besteht, seine Freundin jedoch scheitert. Er erhält sogar ein Stipendium und macht 1998 seinen Abschluss. Seine Beziehung zerbricht allerdings wenige Tage nach besagtem Vorsprechen.
20th Century Fox
Sam Worthington
Serien-Tiger Worthington
Nach seinem Abschluss an der NIDA erhält Sam Worthington zahlreiche Angebote. Er spielt am Theater, macht bei diversen Fernsehserien ("Water Rats - Die Hafencops", "Blue Heelers") mit und übernimmt kleinere Rollen in Kinoproduktionen ("Bootmen"). Dass er seine Nase in alle drei Bereiche gleichzeitig steckt, hat seine Gründe: Australische Schauspieler können es sich nicht erlauben, sich auf ein Medium zu beschränken. Um Geld zu verdienen, müsse man alles machen, da es hier nur eine kleine Unterhaltungsindustrie gibt, wird Worthington später einmal zu Protokoll geben. Sein Einsatz hat sich gelohnt. Amerikanische Agenten werden auf ihn aufmerksam und holen ihn für diverse US-Produktionen über den großen Teich. Im Jahr 2000 ergattert er eine kleine Rolle in "Das Tribunal", danach folgen weitere Engagements in Fernsehserien.
Prokino Filmverleih
Somersault
Durchbruch geschafft!
Mit kleinen Serien- und Filmauftritten kann man sich finanziell kaum über Wasser halten. Ein Glück für Worthington, dass ihm 2004 der Durchbruch gelingt. Für seine Darstellung in Cate Shortlands Independentfilm "Somersault" wird er 2004 vom Australian Film Institute für die beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet. Fragt man ihn heute, ob ihm der damalige Erfolg zu Kopf gestiegen sei und inwiefern er sich verändert habe, erntet man nur ein müdes Lächeln. "Ich bin ein 33-jähriger Australier und weit davon entfernt, mich zu verändern. Die Welt um einen herum verändert sich natürlich, aber wenn man sich selbst als Mittelpunkt nicht verändert, ist alles ziemlich einfach", antwortet er Filmreporter.de im Dezember 2009. Ob Worthington 2004 geahnt hat, was nur drei Jahre später auf ihn zukommt, darf bezweifelt werden. Jetzt beginnt nämlich erst seine große Karriere...
20th Century Fox
Zoë Saldaña und Sam Worthington in "Avatar"
Ära "Avatar"
2007 soll Sam Worthington in Sydney für ein amerikanisches Filmprojekt vorsprechen, es wird ihm weder Inhalt noch Namen des Regisseurs genannt. Entsprechend gleichgültig geht er zum Casting. Er hat gerade erst sein Hab und Gut verkauft und haust in einem Auto. Viel zu verlieren hat er also nicht. Es ist wohl diese Einstellung, welche die Rolle Jake Sully ausmacht. Erst später erfährt er den Namen des Regisseurs: James Cameron. Welchen Hype das Science-Fiction-Spektakel "Avatar - Aufbruch nach Pandora" drei Jahre nach dem ersten Casting auslösen wird, ist ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Wohl aber weiß er, dass es eine einmalige Möglichkeit ist, mit einem Filmemacher eines derartigen Kalibers zusammen zu arbeiten: "Wenn man mit James Cameron gearbeitet hat, öffnen sich viele Türen. Dann muss man selbst schauen, dass man seine Arbeit auf hohem Niveau hält, damit auch andere mit dir arbeiten wollen."
Warner Bros.
Sam Worthington gibt sich kämpferisch in: Kampf der Titanen
Sam-Worthington-Trilogie
Tatsächlich öffnen sich seit der Verpflichtung zu "Avatar" viele Türen für den unkomplizierten Australier. Die Dreharbeiten mit Cameron sind noch nicht ganz abgeschlossen, da wird er schon für den nächsten Blockbuster engagiert: "Terminator - Die Erlösung". Nach dem Action-Sequel folgt mit Louis Leterriers "Kampf der Titanen" eine weitere US-Großproduktion. Heute sieht Worthington diese drei Filme als seine ganz eigene Trilogie an. In "Avatar" ist er noch der kleine Junge, der auf der Suche nach sich selbst ist, in "Terminator" kämpft er für sein Leben und in "Kampf der Titanen" ist er erwachsen und gereift. Heute gilt Worthington als der aussichtsreichste Newcomer Hollywoods. Berühmt sein wollte er allerdings nie: "Ich habe das Schauspielen immer als Job angesehen, nie als Möglichkeit, um berühmt zu werden. Wenn man berühmt werden will, muss man zu "Big Brother" gehen", scherzt er im Gespräch mit Filmreporter.de.
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Sam Worthington
Das Handwerk nicht verlernt?
Seinen Job als Maurer hat Sam Worthington zumindest mental nie ganz aufgegeben: "Ich nutze das Maurern oft bei meiner Arbeit. Schauspielen ist wie mauern. Jeder Film ist ein Gebäude. Wenn man den Film dreht, ist jeder Tag und jede Szene ein Baustein. Wir bauen einen Film, den die Leute anschauen können." Und mittlerweile hat er auch wieder einen richtigen Platz zum Wohnen. Als er das Casting zu "Avatar" gewonnen hat, gab er seine Auto-Unterkunft wieder auf. Jetzt würde es auch für eine Villa in Beverly Hills reichen, vorausgesetzt Worthington legt darauf Wert...
erschienen am 3. April 2010
Zum Thema
Sam Worthington wächst in Australien auf und macht nach der Schule eine Ausbildung zum Maurer. Durch seine Freundin kommt er zur Schauspielerei und beginnt eine Ausbildung am Pierce Brosnan gehandelt - diese Rolle allerdings geht an Daniel Craig. Dies bereut er aber nicht. Immerhin ergattert er 2007 die Hauptrolle in James Camerons "Avatar - Aufbruch nach Pandora". Seitdem ist er in zahlreichen Action-Blockbustern zu sehen.
Weitere Starfeatures
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