UIP
Nina Hagen
Die Suche hat ein Ende
Starfeature: Nina Hagens Jesus
Eine Mittfünfzigerin ist an dem Augusttag der älteste Täufling in der niedersächsischen reformierten Kirche. Die Taufe ist Manifestation für das Ende von Nina Hagens Suche nach einem Ordnungsprinzip. Die Schlagerinterpretin, krawallige Punk-Rockerin und Gospelsägerin war in vielen musikalischen und persönlichen Rollen in der Öffentlichkeit präsent. Sie war immer auch auf Gottessuche. Mit 17Jahren ist er ihr das erste Mal begegnet - auf LSD. Es folgen Glaubens- und Selbstfindungstrips zum Hinduismus und ins All, wo sie zu Außerirdischen Kontakt aufnimmt. Jetzt hat sie zu ihrem frühen Gott zurückgefunden, lässt sich taufen und lobpreist den Schöpfer mit einem Album.
erschienen am 4. 03. 2011
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Nina Hagen
Guru war kein wahrer Christ
Nina Hagen wächst in der atheistischen DDR auf. Ihre Kindheit ist von Verlustängsten geprägt. Ein Selbstmordversuch von Mutter Eva-Maria Hagen und die Untreue des Vaters Hans Oliva-Hagen lassen sie für ihr eigenes Leben nach etwas Stetigerem, Vertrauensvollerem zu suchen. In ihren Dreißigern glaubt sie, ihr Heil bei einem Guru zu finden. Sie fährt mit ihm in einen indischen Ashram. Aber dieser Guru sei nicht jener wahre Erlöser gewesen, der er zu sein vorgab, bekennt Hagen gegenüber dem SZ Magazin am 16. Juli 2010.

Der Hinduismus hat sie enttäuscht, Hagen wendet sich von der Religion ab und sucht weiter nach ihrem persönlichen Messias. Er soll echte Nähe und Liebe geben. So kehrt sie zu dem Gott ihres LSD-Tripps zurück. Er hat ihr versprochen, immer für sie da zu sein. Das erklärt die Sängerin in einem Interview mit dem Zeit Magazin am 14. April 2010. Sie habe sich über ihn "schlau gemacht, wo sie unschlau war".
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Nina Hagen
"Personal Jesus" als fette Gebetserhörung
Hagen dokumentiert ihren Glauben mit der Taufe am Sonntag, den 16. August 2009 im niedersächsischen Schüttorf. Pastor Karl-Wilhelm ter Horst, lobt die Bibelfestigkeit seines Täuflings: "Die Frau ist dermaßen beschlagen in Theologie, die braucht man nicht zu prüfen". Hagens Taufspruch stammt aus dem Johannes-Evangelium: "Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen". Die Ströme, mit denen sie die Botschaft ihres Herren verkündet, sind bei ihr nicht das Wasser sondern die Musik. Mental, emotional, literarisch und musikalisch geht die Punksängerin seither mit dem christlichen Gott hausieren.

In ihrer Autobiographie "Bekenntnisse" thematisiert sie ebenfalls ihre Gottessuche. Und auch in der Musik bekennt sie sich zu ihrem Herrn, den sie auf dem Album "Personal Jesus" lobpreist. Sie habe das Album ganz traditionell halten wollen und keinen Gospelpunk gemacht, beschreibt die Künstlerin im SZ Magazin vom 16. Juli 2010 den Sound. "Personal Jesus" ist an ihrem 55. Geburtstag fertig geworden. Nina Hagen bezeichnet das gegenüber dem SZ Magazin als "fette Gebetserhörung". Die Sängerin wirkt glücklich beseelt von dem neuen Glauben. Ihre Schnauze hat sie beibehalten.
erschienen am 4. März 2011
Zum Thema
Nina Hagen wird am 11. März 1955 als Tochter der Schauspielerin Eva-Maria Hagen und des Drehbuchautors Hans Oliva in Ost-Berlin Friedrichshain geboren. Nach der Scheidung ihrer Eltern wächst sie ab dem 9. Lebensjahr bei ihrem Ziehvater Wolf Biermann auf. Wegen ihrer Bindung zum systemkritischen Liedermacher wird die Sängerin fortan von der Stasi beobachtet. Ihr Antrag auf Aufnahme in die Schauspielschule wird abgelehnt. Daraufhin singt sie bei mehreren polnischen Bands und landet schließlich..
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