Barbara Mayr
Christine Neubauer
Entspannender Dreh in den Bergen
Interview: Christine Neubauer hasst Zicken-Krieg
Christine Neubauer stand gerne für die Dreharbeiten zu "Die Landärztin - Schleichendes Gift" im österreichischen Großramin vor der Kamera. Für sie war der Aufenthalt fast wie Urlaub. Bereits zum dritten Mal seit dem Start der Produktion residieren Cast und Crew in dem idyllischen Bergdorf im Traunviertel. Bei strahlendem Wetter erzählt sie uns in einem Gespräch am urigen Bergmaierhof und ihren Sommerplänen.
erschienen am 21. 03. 2009
Barbara Mayr/Ricore Text
Timothy Peach und Christine Neubauer stellen sich den Fotografen
Ricore: Sie sind ja schon zum wiederholten Male in Großraming. Würden Sie sagen, dass Sie sich hier heimisch fühlen?

Christine Neubauer: Ja, doch! Kann man sagen. Man hat ja einen gewissen Freundeskreis, wenn man hier ist. Ich habe das zumindest schon. Es ist auch immer ein bisschen wie nach Hause kommen. Die Gegend und die Straßennamen - alles ist mir schon sehr vertraut hier. Ich wähle bewusst auch immer dasselbe Zimmer.

Ricore: Sie kennen wahrscheinlich die meisten Bewohner des Ortes?

Neubauer: Ja! Wir haben früher hier in einer Stockschießanlage auch Veranstaltungen gemacht. Ich bin oft bei den Grubers, vom Kutschenmuseum. Das ist kein offizieller Reitstall, aber sie haben dort viele Pferde. Dort mache ich Ausritte, mit denen bin ich unterwegs. Das mache ich sehr gerne. Es gibt auch einen Film hatte ich eine Reitszene und wir werden auch für diesen noch eine gedreht. Da gehen wir dann mit den Pferden in die Berge. Das ist wunderschön. Für mich ist das hier die absolute Entspannung neben den Dreharbeiten.

Ricore: Können Sie denn verraten, ob es diesmal eine Hochzeit gibt?

Neubauer: Es gibt eine dramatische Wendung, die man nicht erwartet.
Ricore: Im Film stehen Sie zwischen zwei Männern. Zum einen gibt es den soliden Laurenz Hofer und zum andern den charmanten Pferdezüchter. Welchen Typ bevorzugen Sie?

Neubauer: Das ist jetzt natürlich ein Zwiespalt. Der bodenständige Typ, der der immer da ist, ist natürlich nicht der Reiz, der mit dem Pferdezüchter ins Leben von Johanna tritt. Wobei die andere Figur für sie nicht wirklich gefährlich wird. Es ist jetzt nicht so, dass sie sagt: "Oh Gott, da ist jetzt ein anderer Mann, den ich spannend finde". Eher bemerkt sie, dass sie für jemand anderen offen ist. Etwas an ihrem Gefühl an Laurenz kann demnach nicht stimmen, und das gerade kurz vor der Hochzeit. Es ist eher so ein Zeichen.

Ricore: Welche Projekte stehen in nächster Zeit bei Ihnen an?

Neubauer: Nach dem Dreh hier geht’s sofort weiter. Ich habe selbst ein Modeshooting. Ich bin zwar kein klassisches Model, aber mit meinem Namen stehe ich für ein Modelabel ab Kleidergröße 40. Am letzten Drehtag hier fahre ich nach München, dort habe ich das Fitting mit den Kleidern. Danach habe ich zwei Tage Shooting in Düsseldorf für einen Zwischenkatalog. Ab Sonntag drehe ich den nächsten Film "Das zweite Leben" vor den Toren von München und in Mallorca. Das ist ein Melodram, ein ganz anderes Genre. Aber einmal im Jahr geht es in die Berge für Die Landärztin!

Ricore: Für Buchprojekte bleibt da keine Zeit?

Neubauer: Nein. Die "Vollweib"-Bücher sind ausgelaufen. Es gibt sie zwar noch bei Amazon, aber nicht mehr im Handel. Ein neues Projekt steht nicht an, weil ich ja nur über etwas erzählen will, wenn ich etwas zu sagen habe. Ich wüsste jetzt kein Thema, dass für mich gerade so bedeutend wäre und wozu ich wirklich was zu sagen hätte.
Heike Maleschka/Ricore Text
Christine Neubauer bei der Berlinale 2007
Ricore: Ihr Sohn hat seine erste Rolle in einem Film gespielt. Macht er weiter in die Richtung oder steht das noch nicht fest?

Neubauer: Ja, die Rolle war in "Eva Zacharias" in Waidhofen an der Ybbs. Wie er weiter macht, ist noch nicht fix. Im Moment hat er noch mehr Ambitionen im Sportbereich, beim Fußball. Es hat mit Sicherheit Begabung. Er weiß nur noch nicht, ob es ihn interessiert. Aber es ist nicht bedeutend, als Kind schon zu spielen. Aber mittlerweile ist er ja kein Kind mehr. Er wird ja schon 16, also ein Jugendlicher!

Ricore: Könnten Sie sich vorstellen, einmal was ganz anderes zu spielen- einen weiblichen Bösewicht zum Beispiel?

Neubauer: Habe ich gerade. Dieses Wochenende spielte ich in einem Märchen: "Tischlein deck dich". Da habe ich die böse Wirtin gespielt. Es hat mir sehr viel Freude gemacht. Allerdings war das natürlich komisch böse. Die Jungs, die ausgezogen sind - der eine mit dem Tischlein, der andere mit dem Esel - habe ich schön über den Tisch gezogen. Dann bin ich allerdings vom Knüppel verprügelt worden.

Ricore: Vielen lieben Dank für das Interview.
erschienen am 21. März 2009
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Christine Neubauer studiert zunächst zwei Semester Psychologie, bevor sie sich für die Schauspielerei entscheidet. Sie nimmt in München Schauspielunterricht und lässt sich am renommierten New Yorker Löwengrube" den Lambert Jr. zur Welt. Vater ist der Sportjournalist Lambert Dinzinger. 2011 geben Neubauer und Dinzinger ihre Trennung bekannt. Neben der Schauspielerei ist Neubauer auch als Schriftstellerin tätig. So veröffentlicht sie mehrere Bücher, darunter "Das Vollweib-Kochbuch",..
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