United International Pictures (UIP)
Bette Midler
Bette Midler über Putzfimmel und Hollywoods größte Illusion
Interview: Ein großer Teil war Glück
Die amerikanische Schauspielerin Bette Midler ist eine echte Showbiz-Powerfrau: Sie machte Karriere als Musical-Star, Sängerin und Entertainerin, erhielt mehrfach den Golden Globe und wurde für den Oscar nominiert. Zu ihren populärsten Filmen gehören "Der Club der Teufelinnen" und "Der Fall Mona". In Frank Oz' rabenschwarzer Horror-Komödie "Die Frauen von Stepford" begibt sich Midler nun mit Nicole Kidman auf Spurensuche, und siehe da: Auch mit 58 Jahren kann die quirlige Showfrau noch jeden Mann zum Teufel jagen. Aber will sie das wirklich?
erschienen am 15. 07. 2004
United International Pictures (UIP)
Bette Midler ist auch im richtigen Leben nicht auf den Mund gefallen
Privat ist die 1,55 Meter große Diva mit Martin von Haselberg glücklich verheiratet, der sie und ihre Tochter Sophie gern bekocht. Midler sagt, was sie denkt: Britney Spears nannte sie kürzlich eine "Schundsängerin mit schlechtem Geschmack und großen Brüsten".

Ricore: Mrs. Midler, fühlen sich Männer von Ihnen bedroht?

Bette Midler: Ich hoffe nicht! Natürlich bin ich in einer Situation, in der Leute auf das hören, was ich sage. Und das sollten sie lieber nicht, denn ich habe manchmal völlig falsche Ideen! (lacht) Außerdem kenne ich nur Leute, die klüger sind als ich. Jeder aus meinem Bekanntenkreis, wirklich jeder.

Ricore: Kaum vorstellbar. In welchen Situationen fühlen Sie sich unterlegen?

Midler: Bei politischen Diskussionen. Ich glaube manchmal viel zu viel von dem, was ich in der Zeitung lese und entwickle dann eine Meinung, die ich mit Vehemenz vertrete. Oft sind das sehr reaktionäre Ideen, aber ohne den richtigen Rückhalt.

Ricore: Im "Die Frauen von Stepford" spielen Sie Bobbie Markowitz, eine Frau, die ihr Haus verkommen lässt. Was für eine Hausfrau sind Sie?

Midler: Ich bin eine pedantische Aufräumerin und finde Leute mit perfekten Häusern einfach fabelhaft. Ich besitze endlos viele Bücher über Dekorieren, Saubermachen und all die anderen Themen. Ich mag schöne Dinge. Ich liebe Blumen. Ich stehe auf saubere, glänzende Oberflächen. Zum Glück ist mein Mann genauso.

Ricore: Kochen Sie?

Midler: Nein. Als ich meinen Mann heiratete, sagte ich: "Du bist fürs Essen verantwortlich." Seitdem kocht er jeden Tag. Und schmecken tut es auch! Mein Mann ist Europäer, er liebt gutes Essen und findet es widerwärtig, wenn Amerikaner aus Dosen fressen. Ganz schlimm sind auch gefrorene Fertiggerichte.
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Zu Hause kocht Ehemann Martin von Haselberg
Ricore: Sie sehen hervorragend aus. Was ist Ihr Geheimnis?

Midler: Hundert Leute, die dafür sorgen, dass ich so aussehe, wie ich aussehe. Alleine schaffe ich das nicht. Das ist die große Lüge, die dir Zeitschriften aufdrücken wollen: Dass du alleine so gut aussehen kannst. Ich für meinen Teil sehe ohne fremde Hilfe aus wie Bobbie Markowitz! (lacht) Zeitschriften verkaufen Illusionen und Fantasien. Ohne die hundert Leute sieht keiner so aus. Und mit den hundert Leuten schafft es jeder.

Ricore: Mrs. Midler, Sie sind seit Jahrzehnten ungeheuer erfolgreich und immer noch glücklich verheiratet. Was haben Sie richtig gemacht?

Midler: Gute Frage. Ein Teil war Glück. Damit meine ich meinen Mann. Zum anderen habe ich immer einen Unterschied zwischen der öffentlichen Kunstfigur und der privaten Bette gemacht. Ich habe meine Karriere nicht auf Kosten meines Privatlebens aufgebaut. Und ich zeige der Öffentlichkeit nie die wirkliche Bette Midler.

Ricore: Verraten Sie uns etwas von der wirklichen Bette Midler?

Midler: Nein, niemals. Die ist und bleibt mein Geheimnis! (lacht)
erschienen am 15. Juli 2004
Zum Thema
Joanna (Nicole Kidman) und Walter (Matthew Broderick) ziehen voller positiver Erwartungen aus dem lauten, überfüllten Manhattan in den vornehmen Vorort Stepford. Zunächst sind sie angesichts des etwas schrägen Männerclubs und der auffällig schönen Frauen in der Nachbarschaft nicht misstrauisch. Doch bald fallen Joanna seltsame Dinge auf. Ewas vorhersehbare Remake von Bryan Forbes' gleichnamigem Hit von 1975 mit unglaublichem Staraufgebot.
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