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Jon Hurwitz und Hayden Schlossberg auf der Premiere von "American Pie: Das Klassentreffen" in Melbourne
Macht Jon Hurwitz mit?
Interview: Hayden Schlossberg dreht Porno
Mit "Harold & Kumar 2 - Flucht aus Guantanamo" gaben Hayden Schlossberg und Jon Hurwitz ihr Regie-Debüt. In "American Pie: Das Klassentreffen" zeigen sich die beiden erneut von ihrer witzigen Seite. Im Gespräch mit Filmreporter.de berichten die Regisseure von ihrer Schulzeit und erklären, weshalb sie als nächstes einen Porno drehen wollen. Zudem erläutern sie, weshalb der Penis von Jason Biggs zum Vorsprechen musste und wie sie am Set mit Meinungsverschiedenheiten umgehen.
erschienen am 28. 04. 2012
Universal-Pictures Germany
American Pie: Das Klassentreffen
Ricore: Werden Jon Hurwitz und Hayden Schlossberg immer zusammen Regie führen?

Hayden Schlossberg: Jon und ich kennen uns seit der Schulzeit. Mit den Stand Up-Comedys und den Filmen wurden wir mit der Zeit zu Freunden. Über solche Dinge haben wir uns sehr viel unterhalten. Wir sprachen auch darüber, wie schön es wäre, eines Tages das Auskommen mit Komödien finanzieren zu können. Die Komödien, die wir damals mochten, waren ziemlich schmutzig und unverschämt. Daher ist es ein echter Traum, dass wir miteinander weiter Drehbücher schreiben und Filme inszenieren dürfen.

Ricore: Wie koordiniert man die Arbeit, wenn man zu zweit einen Film inszeniert?

Jon Hurwitz: Unsere Vorstellung davon, wie ein Film auszusehen hat, ist immer sehr ähnlich. Wir wissen stets, wonach wir suchen. Auch am Set machen wir fast alles zusammen. Wir sitzen beide vor dem Monitor, schauen uns die gedrehte Szene an und geben den Schauspielern anschließend Tipps, was sie in einer Szene eventuell noch besser machen können. Da wir zu zweit sind, benötigen wir weniger Drehtage als andere Regisseure. Wenn zum Beispiel eine Szene gedreht wird und eine Maskenbildnerin eine Frage hat, müssen wir den Dreh nicht abbrechen. Einer von uns geht dann einfach zur Seite und beantwortet die Frage. Der andere dreht weiter. Hayden und ich verstehen uns blind.

Schlossberg: Das stimmt. Das Wichtigste ist aber, dass wir bei der Arbeit wirklich fast alles gemeinsam erledigen und wir uns meist schnell einig sind.

Ricore: Was passiert, wenn Sie mal nicht einer Meinung sind?

Hurwitz: Wir streiten uns nie in der Gegenwart anderer.

Schlossberg: Wir lösen all unsere Meinungsverschiedenheiten durch Armdrücken [lacht]!

Hurwitz: Wir müssen fast nie Verzögerungen wegen Meinungsverschiedenheiten hinnehmen. Ursächlich dürfte dafür sein, dass wir uns auf Dreharbeiten äußerst präzise vorbereiten. So überlegen wir uns im Voraus natürlich auch, was alles schief gehen könnte. Wenn wir doch mal nicht einer Meinung sind, wie eine Szene aussehen soll, drehen wir einfach beide Versionen. Im Schneideraum kann man eine der Szenen ja immer noch rausschmeißen. Das ist auch das Tolle am Filmedrehen. Am Set kann man sehr viel ausprobieren!

Schlossberg: Wenn einer Mal nicht genau so fühlt wie der andere, wissen wir, dass das einen bestimmten Grund hat. Den versuchen wir dann herauszufinden. Wenn jemand von uns mit einer Szene, oder einem Dialog ein Problem hat, wird es bei einem Großteil des Kinopublikums auch der Fall sein. Vor allem im Schreibprozess kam es oft vor, dass der eine dachte, dass ein bestimmter Witz total gut ist, der andere diesen aber mies fand. Außerdem versuchen wir darauf zu achten, dass ein geschriebener Witz niemals nur Selbstzweck ist.
James Coldrey
Eugene Levy und Jenniger Coolidge auf der Berlin-Premiere von "American Pie: Das Klassentreffen"
Ricore: Sie wurden von den Schauspielern also nicht gegeneinander ausgespielt?

Hurwitz: Sie haben es versucht. Aber es hat nicht geklappt [lacht].

Schlossberg: Ich denke es war für die Schauspieler sogar von Vorteil, dass es zwei Regisseure gab. Wenn es nur einen gibt, passiert es sehr oft, dass sich einige Schauspieler benachteiligt fühlen. Erst recht, wenn es einen besonders prominenten Hauptdarsteller gibt, der die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Jon und ich versuchen stets darauf zu achten, dass sich unsere Darsteller wohlfühlen, egal ob sie drei Monate, oder wenige Tage mit uns drehen. Nur wenn sich Darsteller wohlfühlen, können sie einen wirklich guten Film machen. Insofern bekommt jeder eine gewisse Zeit mit Mama und Papa [lacht].

Ricore: Wie war es für Sie als "American Pie"-Fans die Darsteller zu treffen?

Hurwitz: Das Schöne am ersten "American Pie"-Film war, dass wir das Gefühl hatten, unsere eigenen Freunde auf der Leinwand zu sehen. Jeder von uns kannte jemanden, der wie Oz, Jim, oder einer ihrer Freundinnen war. Insofern konnten wir unseren Freunden im Laufe der Jahre beim Aufwachsen zusehen. Als wir dann das Ruder übernahmen, haben wir überlegt, wo Stifler und die anderen heute stehen, wo sie nun alle über 30 und erwachsen sind. Die Möglichkeit mit Darstellern zusammenzuarbeiten, von denen wir Fans sind, war eine großartige Sache. Besonders, weil sich die Schauspieler den Charakteren noch sehr verbunden fühlten.

Ricore: Entsprach einer der Darsteller seiner Figur?

Schlossberg: Es war genau das Gegenteil. Vor allem Seann und Jason kannten wir vorher nicht so gut. Seann ist extrem nett und zuvorkommend. Er ist immer höflich und fragt stets, wie es dir geht. Er möchte niemanden schlecht aussehen lassen. Das trifft auf Stifler alles nicht zu. Jason ist hingegen eher wie Stifler. So haut er anderen gerne in die Eier und hat eine zottige Sprache.

Ricore: Gab es aus Fan-Sicht einen "American Pie"-Darsteller, den Sie besonders gerne kennenlernen wollten?

Schlossberg: Eugene Levy! Er ist kein Mann, den man normalerweise auf der Straße trifft. Eugene ist schlicht ein anderes Kaliber. Wenn er in ein Restaurant geht, hat er eine ganz besondere Ausstrahlung. Auch Jennifer Coolidge ist definitiv etwas Besonderes. Wenn sie den Raum betritt, ändert sich sofort die Stimmung und die Blicke der Leute sind nur noch auf sie gerichtet.

Hurwitz: Wir sind von beiden große Fans als Schauspieler. Insbesondere das, was die beiden in den Christopher Guest-Filmen gemacht haben, beeindruckte uns. Bei den "American Pie"-Filmen fiel uns auf, dass die beiden mit Jims Dad und Stiflers Mom zwei sehr ikonische Charaktere verkörpern, die bisher aber noch keine einzige Szene hatten. Das wollten wir unbedingt ändern.
Warner Bros.
Harold & Kumar Escape from Guantanamo Bay
Ricore: Sie waren an allen drei "Harold & Kumar"-Filmen beteiligt, haben jedoch nur einen inszeniert. Macht das Schreiben mehr Spaß, als die Regie?

Schlossberg: Die Wahrheit ist: Mir gefällt Schreiben und Regie gleich gut. Beides hat seine Vorteile. Schreiben ist toll, weil dort die Gags entstehen. Es gibt nur Jon und mich. Niemand kann uns hineinreden. Das ist privater, als zu inszenieren, wo du ständig von Hunderten von Leuten umgeben bist. Regie führen ist auch toll, weil man dadurch mit so vielen tollen Künstlern in Kontakt kommt. Das mit dem Schreiben haben wir übrigens einfach ausprobiert. Wir haben wegen so etwas gar keine Schule besucht. Wir hatten andere Karrieren. Jon war so was wie ein Banker und ich schlug eine Anwaltslaufbahn ein. Es waren also eher ernste Sachen, die wir machten. Aber wir hassten es, uns so verhalten zu müssen und seriös zu sein. Wir machten zunächst nur wegen dem Frieden mit unseren Eltern weiter. Tatsächlich wollten wir schmutzige Komödien drehen. Als es dann zum ersten "Harold & Kumar"-Film kam, war die Arbeit am echten Set unsere Filmschule.

Hurwitz: Als "Harold & Kumar 2 - Flucht aus Guantanamo" entstand, bekamen wir das Angebot den Film zu inszenieren, weil sie gesehen hatten, wie wir uns beim ersten Teil in der Postproduktion anstellten. Den dritten Teil sollten wir eigentlich auch inszenieren, aber dann kam zwei Monate vor Drehstart das Angebot "American Pie: Das Klassentreffen" zu inszenieren. Wir hatten eh schon immer vor, mal was anderes als "Harold & Kumar" zu machen. Insofern war "American Pie" für uns die perfekte Möglichkeit. Und mir macht das Regie führen mehr Spaß, weil das was du innerhalb mehrerer Monate niedergeschrieben hast, zum Leben erweckt wird. Außerdem führt einen die Regie-Arbeit hinaus in die Welt. Als Drehbuchautor wird man nie nach Berlin eingeladen, um Interviews zu führen [lacht].

Ricore: Wie viele Gags des Drehbuchs haben es in den fertigen Film geschafft?

Hurwitz: Alles was im Skript steht, ist im Film. Manche Szenen mussten wir allerdings rauschneiden, weil der Film ansonsten zu lang geworden wäre. Aber was wir als Regisseure und Drehbuchautoren immer versuchen ist, dass wir eine stimmige Welt für die Darsteller kreieren. Ich denke, dass ist das Wichtigste beim Inszenieren. Der Zuschauer muss den Figuren emotional folgen können und wollen. Deswegen lassen wir die Schauspieler auch ein wenig improvisieren, wenn sich beispielsweise Jim und sein Vater über die alten Magazine unterhalten. Es muss möglichst natürlich wirken.

Schlossberg: Ich denke, dass es da einen Mittelweg gibt. Wir glauben nicht an die totale Improvisation, dass kein Gag im Skript steht und alles spontan am Set entstehen muss. Wir haben wirklich viel Zeit damit verbracht gute Witze im Drehbuch unterzubringen. Nicht nur die großen markanten Gags, sondern auch die, wo der Dialog als solcher komisch ist. Es gab Fälle, wo die Schauspieler die Sätze exakt so sagen mussten, wie sie im Drehbuch standen. Wenn man sich aber sklavisch ans Drehbuch gehalten hätte, würde der ganze Film wie eine Fälschung wirken.

Ricore: War der im Film sichtbare Penis wirklich der von Jason Biggs?

Schlossberg: Ja. Wir haben versucht das deutlich zu machen. Normalerweise sieht man in einem Film das Gesicht einer Person, dann gibt es einen Schnitt zum Penis. Wir haben Jason hingegen in der Totalen gezeigt und sind erst dann in die Nahaufnahme gegangen. So sollte für jeden klar sein, dass der Penis wirklich zu Jason gehört - es sei denn, der Zuschauer hat vor Scham weggesehen.

Hurwitz: In unseren Filmen gab es bisher vier Penisse zu sehen. Jasons war aber der erste echte - und er hat ihn freiwellig zur Verfügung gestellt!
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Seann William Scott und Jason Biggs auf der Berlin-Premiere von "American Pie: Das Klassentreffen"
Ricore: Musste Jason Biggs' Penis mit zum Vorsprechen?

Schlossberg: Natürlich. Wir mussten schließlich feststellen, ob es ein lustiger Penis ist. Als wir ihn dann sahen dachten wir: 'Der Penis wird im Kino viele Lacher provozieren…'.

Hurwitz: Wir wollten aber nicht, dass die Leute nur deswegen lachen, weil sie einen Penis auf der Leinwand sehen. Es mussten die Umstände sein, in denen man den Penis sieht, weshalb man lacht. Aber natürlich mussten wir genau gucken, wie wir den Penis vor der Kamera ausrichten. Sollte er links oder rechts liegen? Außerdem durfte Jasons Penis nicht zu schlaff oder zu steif sein. Wir haben echt viele Varianten gedreht.

Ricore: Bestand die Gefahr, das "American Pie: Das Klassentreffen" in den USA keine Jugendfreigabe erhält?

Hurwitz: Wir halten uns an Spielregeln. Wir sind Experten wenn es um Jugendfreie Komödien geht. Wir wissen, dass wir vor der Kamera zum Beispiel keinen Penis im erregten Zustand zeigen dürfen, wenn den Film auch noch Jugendliche sehen sollen.

Schlossberg: Die Kunst unserer Arbeit liegt darin, dass wir Grenzen pushen, ohne sie zu übertreten. Würden wir sie übertreten, würden die Leute sagen, dass das was wir drehen Pornos sind. Wir versuchen es so zu machen, dass die Leute bei der Einstufung der Altersgrenze denken: "Moment mal, das dürft ihr so nicht zeigen. Oh Mist, ihr dürft es doch!"

Ricore: Hatten Sie einen Plan B, für den Fall, dass der Penis doch zu steif geworden wäre, oder Jason Biggs seinen Penis doch nicht hätte zeigen wollen?

Hurwitz: Wir haben bereits mehrfach mit Kunstpenissen gearbeitet, aber das erschien uns dieses Mal nicht richtig. Das Entscheidende war jedoch, dass Jason damit einverstanden war. Er war dafür, weil er unbedingt eine markante Szene haben wollte. Es sollte eine Szene sein, die dem Apfelkuchen aus dem ersten Teil noch eins drauf setzt. Wir fragten also: "Wirst du im Film deinen Penis zeigen?" Er antwortete darauf nur: "Für eine gute Komödie mache ich alles!" Im Nachhinein war er es, der insistierte, dass die Szene im Film zu sehen sein muss. Wir hatten überlegt, den Penis noch ein wenig schlaffer zu zeigen, um die Szene bei unseren Bossen durchzubekommen. Das haben wir dann aber sein lassen. Jason war sehr nervös und fragte uns: "Ist mein Penis im Film, oder nicht? Ihr müsst meinen Penis zeigen!"
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Chris Klein auf der Premiere von "American Pie: Das Klassentreffen" in Los Angeles
Ricore: Gibt es für Sie in einer Komödie No-Gos?

Schlossberg und Hurwitz: Auf keinen Fall!

Schlossberg: Das bedeutet aber nicht, dass wir alles machen. Es muss einfach lustig sein. Nur nackt sein hilft nicht. Manchmal sieht man Nackte im Film und es wirkt einfach nur anrüchig. Der erste "American Pie" war für uns nicht anrüchig, sondern schlicht witzig. Bei der weiblichen Nackten im Film, ist es eigentlich immer die Reaktion des männlichen Leinwandpartners, die den Zuschauer lachen lässt. So auch, als Jason Biggs im ersten Film sein Schrecken über die Nacktheit von Shannon Elizabeth macht. Wir machen, worauf wir Lust haben. Wir haben keine moralischen Grenzen. Wir sind schließlich nicht diejenigen, die über die Altersfreigabe entscheiden.

Ricore: Wie viel eigene Schulerfahrung steckt in "American Pie: Das Klassentreffen"?

Hurwitz: Wenig. Eher stecken unsere aktuellen Erfahrungen im Film, da die Charaktere genau wie wir in den 30ern sind. Insofern haben wir bei der Arbeit am Drehbuch überlegt, was eigentlich aus unseren Freunden und Verwandten geworden ist. Charaktere wie Oz, Jim und Stifler gibt es auch in unserem Bekanntenkreis.

Ricore: Welche Rolle haben Sie in der Schule gespielt?

Schlossberg: Jon und ich wollten schon immer das machen, was wir nun tun. Insofern stimmt der Charakter Oz am ehesten mit uns überein. Er feiert nach der Schule ein paar Erfolge und kommt als großer Star in seine Heimatstadt zurück. Das trifft auch auf mich und Jon zu. Wir beide sind keine großen Stars, aber weil wir ein paar erfolgreiche Filme gedreht haben, werden wir in unserer kleinen Heimatstadt manchmal wie richtige Prominente behandelt.

Hurwitz: Zu unserer Schulzeit waren wir im persönlichen Verhalten eher wie Jim oder Finch, die so sein wollten wie Stifler. Wir waren keine Klassenclowns. Wir arbeiteten hart, da wir in unserem Leben etwas erreichen wollten. Insofern waren wir studientechnisch gesehen eher Streber.
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Jon Hurwitz und Hayden Schlossberg auf dem Berliner Photocacall zu "American Pie: Das Klassentreffen"
Ricore: Was steht über Sie in Ihrem abschließenden Schuljahrbuch?

Schlossberg: Ein paar Wochen vor Beginn der Dreharbeiten, sah ich nochmal in mein Jahrbuch, um nachzusehen, was mir Jon hineingeschrieben hat. Er schrieb: "Wir werden weiter in Kontakt bleiben und eines Tages zusammen Filme drehen. Am Ende haben wir ein Filmimperium namens Hurwitz und Schlossberg". Schon verrückt, wie wir das nun hinbekommen haben. Als ich nachschauen wollte, was ich bei Jon geschrieben hatte, waren fast alle Passagen mit einem Marker verdeckt worden. Was ich geschrieben hatte war zu schmutzig und durfte von seinen Eltern nicht gelesen werden. Deswegen stand da am Ende nur "Hallo Jon xxx Hayden" [lacht].

Hurwitz: Es war nicht nur schmutzig, sondern auch beschämend! Als wir Freunde wurden, hatte er mir einen seiner Pornos geliehen. Den habe ich aber länger behalten, als er wollte. Deswegen hat er mein Jahrbuch dazu genutzt, um seinen Porno zurückzufordern. Es war ein Film, in dem der bekannte Pornodarsteller Ron Jeremy mitspielt. Wir wollten damals verzweifelt etwas Sex!

Schlossberg: So sieht es aus! Ich sagte so etwas wie: "Gib mir meinen Porno zurück. Da spielt meine Freundin mit!" [lacht]. Wir hatten noch kein Internet und mussten deswegen auf eine alte Videokassette zurückgreifen. Insofern begann unsere Freundschaft mit Pornos, noch bevor wir feststellten, dass wir beide Komödien drehen wollen. Wir mögen Filme und Pornos! Insofern ist "American Pie: Das Klassentreffen" eine Kombination aus beidem.

Ricore: Was kommt als nächstes?

Hurwitz: Im Pornobereich werden wir den ganzen Weg gehen. Ab sofort scheren wir uns nicht mehr darum, ob unsere Filme auch für Jugendliche freigegeben werden!

Ricore: Also drehen Sie als nächstes einen echten Porno?

Hurwitz: Klar! Danach machen wir aber erstmal was für Kinder [lacht]! Wir machen es einfach wie Snoop Doggy Dogg. Der hat auch eine Zeit lang Pornos gedreht und ist nun als Schauspieler im Fernsehen und Kino zu sehen.

Ricore: Haben Sie bereits Ideen für einen weiteren "American Pie"-Teil?

Schlossberg: Jon und ich reden nicht allzu oft darüber, da jeder Film für sich alleine stehen können sollte. Als wir "American Pie: Das Klassentreffen" machten, drehten wir ihn mit dem Bewusstsein, dass dies der letzte Film der Reihe sein würde. Aber wenn man dann mit den Schauspielern in Kontakt kommt und die Story entwickelt, überlegt man doch kurz, dass ein weiterer Film eventuell Spaß machen könnte. Konkrete Ideen haben wir aber noch nicht. Warten wir erst Mal ab, wie "American Pie: Das Klassentreffen" läuft.

Ricore: Es gab mehrere "American Pie"-Fortsetzungen, die direkt auf DVD veröffentlicht wurden. Ist der erneute Schritt auf die große Leinwand insofern ein Risiko?

Hurwitz: Wir sind aus einem bestimmten Grund überhaupt nicht nervös. Als wir vor einigen Jahren das erste Mal das Gerücht hörten, dass ein weiterer "American Pie"-Kinofilm kommen soll, saßen wir mit John Cho, der in "American Pie" einen der Milf-Typen spielt, beim Mittagessen. Er erzählte von den Gerüchten und wir sagten ihm, dass wir es überhaupt nicht abwarten könnten, einen weiteren Film der Reihe zu sehen.

Schlossberg: Wir haben überhaupt nicht daran gedacht, dass man uns fragen würde. Wir wussten, wer die ersten Filme gedreht hat und falls diese nicht wollten, sicher andere Kandidaten zuerst gefragt würden. Insofern waren wir als echte Fans zunächst einfach nur begeistert, Jim und Co nochmals im Kino sehen zu können. Als wir dann das Angebot bekamen, dachten wir, dass es anderen sicher genauso geht. Diese DVD-Veröffentlichungen machten es für mich nur noch interessanter die Regie zu übernehmen, weil meiner Meinung nach die "American Pie"-Reihe nur mit den Charakteren aus den ersten drei Filmen funktioniert.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
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Über zehn Jahre ist es her, dass Jim (Jason Biggs) und seine Freunde die Schule verlassen haben. Der enge Kontakt zwischen den Kumpels ging inzwischen verloren. Erst zum Klassentreffen zum 13-jährigen Abschlussjubiläum trifft Jim seine Freunde Oz (Chris Klein) und Finch (Eddie Kaye Thomas) wieder. "American Pie: Das Klassentreffen" will den Geist der Reihe wiederzubeleben. Die Gags sind - wie gehabt - nicht gerade neu und auch nicht sehr niveauvoll, funktionieren aber für die Zielgruppe.
2024