Ricore Text: Mit "Horns", "Kill Your Darlings" und "The F Word" liefen drei sehr verschiedene Filmen mit Ihnen auf dem Toronto International Film Festival. Der eine Film ist sehr düster, der andere ernst und beim letzten handelt es sich um eine Komödie. War die TIFF-Aufführung der Filme geplant oder purer Zufall?

Daniel Radcliffe: Es steckte sicher keine Strategie dahinter, dass alle drei Filme auf dem Festival aufgeführt wurden. Manchmal passiert das halt und ich bin glücklich, dass sie hier gezeigt werden. Wie Sie schon sagten, es sind drei sehr verschiedene Filme. Damit bekommen die Menschen endlich die Gelegenheit zu sehen, was für unterschiedliche Sachen ich mache.

Ricore: Man könnte fast meinen, Sie möchten mit allen Mitteln erreichen, dass die Menschen Sie nicht mehr mit "Harry Potter" identifizieren. Vermissen Sie Harry nicht manchmal?

Radcliffe: Nein, nicht wirklich. Es waren zehn Jahre und ich hatte eine großartige Zeit. Ich werde immer stolz darauf sein. Ohne "Harry Potter" würde ich jetzt nicht hier mit Ihnen sitzen, darüber mache ich mir keine Illusionen. Ich vermisse die Crew und die Kollegen, die ich nicht mehr oft zu sehen bekomme. Andererseits finde ich es aufregend, mich weiterentwickelt und andere Dinge gemacht zu haben. Darüber bin ich glücklich.

Ricore: Haben Sie heute noch regen Kontakt zu Emma Watson?

Radcliffe: Um ehrlich zu sein, habe ich Emma seit einer Weile nicht gesehen. Aber ich bin sicher, dass wir uns eines Tages über den Weg laufen. Wir waren zehn Jahre lang zusammen, insofern freuen wir uns, auch mal mit anderen Menschen zu arbeiten.

Ricore: Was sind die Kriterien für gelungene und misslungene Dates?

Radcliffe: Wenn ich mich bei einem Date schrecklich fühle, dann ist es misslungen. Wenn ich mich amüsiere, ist es gut. Fühle ich mich mit der Frau gut fühle und viel lache dabei viel, dann ist das generell ein gutes Zeichen.

Ricore: Man hat Sie durch Ihre Filme erwachsen werden sehen. Wie haben Sie persönlich den Reifeprozess wahrgenommen?

Radcliffe: Ich schaue mir weder die "Potter"-Sachen noch irgendeinen anderen Film an, nachdem ich mit der Arbeit daran fertig bin. Insofern habe ich mich nicht in den Filmen wachsen sehen. Ich hatte meinen eigenen Reifeprozess auf und abseits der Sets. Meine Jugend und meine Lektionen gehören mir und ich habe nicht das Gefühl, dass ich sie mit der Welt teilen musste. Es ist schön zurückzuschauen und zu erkennen, dass man das alles hinter sich gebracht hat. Die Erfahrung macht einen Stolz.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch