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Marlon Wessel & Leon Wessel-Masannek in "Die Wilden Kerle 4"
Wie wild sind Marlon und Leon?
Interview: Vier Jahre ohne Sommerferien
In "Die Wilden Kerle 4" kriegen es Marlon Wessel und Leon Wessel-Masannek neben ihrem sportlichen Gegner auch mit einer mysteriösen Nebelmacht zu tun. Die Silberlichten bedrohen die eingeschworene Gemeinschaft der wilden Fußballmannschaft. Vor den Toren Münchens erwarten uns die beiden Nachwuchsschauspieler in ihrem Zuhause. Im gelb gehaltenen Zimmer von Marlon stellen sich die beiden entspannt unseren Fragen und offenbaren dabei eine erstaunlich klare Sicht der Dinge.
erschienen am 30. 01. 2007
Timo Buschkämper/Ricore Text
Marlon Wessel macht Filme als Familienwerk
Ricore: Spielt Ihr Fußball?

Marlon Wessel: Ich habe acht Jahre lang im Verein gespielt, aber jetzt spiele ich nicht mehr. Ich habe zu wenig Zeit und außerdem ist es mir zu anstrengend. Ich bin ein bisschen faul. Fußball, Schauspielerei und Schule sind schwer miteinander zu kombinieren.

Leon Wessel-Masannek: Bei mir ist es ganz ähnlich. Ich habe auch lange im Verein gespielt, habe aber mittlerweile auch aufgehört. Wie meinem Bruder fehlt mir einfach die Zeit zum kicken. Faul bin ich übrigens auch.

Ricore: Welche Position habt Ihr im Verein gespielt?

Marlon: Ich habe eigentlich während der Zeit alles gespielt. Vom Stürmer, übers Mittelfeld bis ich am Schluss im Tor stand. Das war klasse, weil der Torwart nicht soviel laufen muss. Meine Position im Mittelfeld hat mir aber am meisten Spaß gebracht.

Leon: Ich war in meiner Mannschaft immer der Mittelstürmer und für die Tore zuständig.

Ricore: Habt Ihr einen Lieblingsverein?

Marlon: Bei mir ist es ganz klar der FC Bayern München.

Leon: Auch hier schließe ich mich der Meinung meines Bruders an. Die Bayern sind mir auch am liebsten.

Ricore: Habt Ihr einen Lieblingsspieler?

Marlon: Mehmet Scholl. Weil er zum einen auch im Mittelfeld spielt und einfach ein guter Typ ist.

Leon: Ich habe keinen Spieler den ich besonders gerne mag.
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Die Wilden Kerle 4
Ricore: Wer wird Deutscher Meister 2007?

Marlon: Wenn die Bayern so weiter spielen wie bisher, dann werden sie es bestimmt nicht schaffen. Ich könnte mir vorstellen, dass Werder Bremen sehr gute Chancen hat in diesem Jahr Deutscher Meister zu werden.

Leon: Ich denke auch dass es die Bremer schaffen werden, aber ich muss gestehen, dass ich die ganze Sache nicht so genau verfolge.

Ricore: Wie habt ihr die WM 2006 erlebt?

Marlon: Manchmal bin ich zur Leopoldstrasse in München gefahren und habe mir die Spiele dort gemeinsam mit ein paar Freunden angeguckt. Das war ganz lustig, wir sind einfach dort rumgelaufen und haben die Atmosphäre genossen.

Leon: Ich war nicht mit auf der Leopoldstrasse und habe lieber Zuhause oder bei Freunden geguckt. Das Ende des Turniers fiel dann genau in die Dreharbeiten zu "Die Wilden Kerle 4" und deshalb konnten wir dann alle zusammen am Set gucken.

Ricore: Sind die Wilden Kerle miteinander befreundet?

Marlon: Teilweise. Ich verstehe mich mit Sarah Kim Gries und dem Wilson Gonzalez Ochsenknecht ganz gut. Allerdings lebt die Sarah in Köln und der Wilson ist gerade für längere Zeit auf einer Filmschule in Amerika. Von daher bleibt es meist bei sporadischen Kontakten.

Leon: Das ergibt sich durchs Alter. Kevin Iannotta und Raban Bieling sind meine Kumpel. Wenn wir uns treffen machen wir verschiedene Sachen. Spielen Computer, Tischtennis oder gehen einkaufen.

Ricore: Was ist Euch von den Dreharbeiten zu "Die wilden Kerle 4" noch in Erinnerung?

Leon: Das Motocross fahren hat mir großen Spaß gebracht. Allerdings war diesmal der Terminplan viel straffer als bei den Teilen zuvor. Wir hatten nur 45 Drehtage zur Verfügung und das hat den Druck auf die Darsteller erhöht.

Marlon: Es war anstrengend. Das vierte Jahr hintereinander hatte ich keine Sommerferien und habe mal wieder zwei Monate Unterrichtsstoff in der Schule verpasst. Aber vor der Kamera darf man sich natürlich nichts anmerken lassen, sonst muss man die Szenen wiederholen und verliert noch mehr Zeit.
Timo Buschkämper/Ricore Text
Leon Wessel-Masannek beim Interview mit Filmreporter.de
Ricore: Was gefällt Euch an den Büchern Eures Vaters?

Marlon: Das wir mitbestimmen konnten. Speziell die ersten Bücher haben wir gemeinsam mit Joachim durchgesprochen, noch bevor sie herausgekommen sind. Wir durften richtig daran mitarbeiten. Natürlich gefällt mir meine Figur, der Marlon, am besten. Es ist ein bisschen schade, dass wir uns im Film nicht selber spielen können. Leider waren wir dafür am Anfang der Reihe noch zu jung und unerfahren.

Leon: Ehrlich gesagt habe ich nur eins von der Wilden-Kerle-Bücher gelesen. Ich lese insgesamt nicht viel, weil mir der Kram den ich für die Schule lesen muss völlig ausreicht.

Ricore: Was ist für Euch wild?

Marlon: Im Film ist das so gemeint, dass man machen kann was man will. Das heißt: Man kann überall hinfahren und mit seinen Freunden zusammen Abenteuer erleben. Das ist in der Realität natürlich schwierig umzusetzen, zumal wir noch gar nicht Motorrad fahren dürfen. Das Freiheitsgefühl ist für mich aber schon wild.

Ricore: Seid Ihr wild?

Leon: Nein, ich finde nicht das ich wild bin.

Marlon: Das ist schwer von sich selber zu sagen. Manchmal glaube ich schon, dass ich wild bin, aber natürlich mir fällt jetzt kein konkretes Beispiel ein. Vielleicht war ich früher auf dem Fußballplatz besonders wild.

Ricore: Warum sind Mädchen doof?

Marlon: Bei den Wilden Kerlen sind Mädchen nur in den ersten beiden Teilen doof. Allerdings liegt das auch daran, dass sie stinken und wir sie deshalb nicht mögen. Privat finde ich Mädchen überhaupt nicht blöd.

Leon: Ich habe übrigens auch überhaupt kein Problem mit Mädchen.

Ricore: Habt ihr eine Freundin?

Leon: Nein.

Marlon: Im Moment habe ich auch keine Freundin.
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Marlon und Leon stehen Seite an Seite
Ricore: Ist es für Euch einfacher geworden, jemanden kennen zu lernen?

Leon: Das hat sich nicht großartig verändert. Manchmal wird man von Freunden aus Jux Filmstar gerufen. Auf dem Schulhof rennen die Mädchen mir aber nicht in Scharen hinterher und reißen sich um mich.

Ricore: Was hat sich denn für Euch verändert?

Marlon: Manchmal kommt es vor, dass wir auf der Strasse erkannt werden und wir dann nach Autogrammen gefragt werden. Vor allem wenn wir in der Gruppe unterwegs sind, aber das macht Spaß.

Ricore: Was bedeutet Ruhm für Euch?

Leon: Ruhm bedeutet für mich, auf der Straße von richtig vielen Menschen erkannt zu werden und Autogramme geben zu müssen.

Marlon: Mit Geld hat Ruhm für mich wenig zu tun. Ich finde es angenehm, in der Öffentlichkeit erkannt zu werden. Ich glaube jedoch, dass wir beide eher bekannt und nicht berühmt sind. Es ist auf jeden Fall ein positives Gefühl und es wäre schön wenn es noch lange so weiter geht.

Ricore: Was steht in der Fanpost?

Marlon: Viele wollen Tipps haben, wie man Schauspieler wird, oder wollen wissen, wie wir beiden zur Schauspielerei gekommen sind. Manche schicken auch Zeichnungen oder malen Szenen aus den Büchern oder den Filmen nach. Wir kriegen die verschiedensten Sachen geschickt.

Leon: Leider fehlt uns aber meistens die Zeit um alle Briefe auch zu beantworten

Ricore: Wie seid Ihr denn zur Schauspielerei gekommen?

Leon: Unser Vater hat die Fußballmannschaft der Wilden Kerle trainiert und durfte dann seine Bücher verfilmen. Wir mussten insgesamt dreimal zum Casting und dann hatten wir die Rollen. Natürlich hat es uns geholfen, dass der Regisseur unser Vater ist.
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Leon freut sich auf neue Abenteuer
Ricore: Was wäre der Vorteil mit einem anderen Regisseur zu arbeiten als mit Eurem Vater Joachim Masannek?

Marlon: Es wäre vieles einfacher. Weil er unserer Vater ist, will er uns auf gar keinen Fall besser behandeln, als die anderen. Dabei kommt dann oft das Gegenteil heraus. Er ist manchmal strenger zu uns, als zu den anderen Darstellern. Ich glaube auch, dass man sich als Schauspieler vor der Kamera anders verhält, wenn der Vater nicht der Regisseur ist. Ich fände es interessant mal mit jemand anderem zu arbeiten. Allerdings kenne ich mich zuwenig aus, als dass ich jemanden nennen könnte.

Leon: Ich sehe das wie mein Bruder

Ricore: Traumberuf Schauspieler?

Leon: Ich könnte ich mir dass schon gut als Beruf vorstellen.

Marlon: Ich würde gerne nebenbei weiter schauspielern. Ich denke aber nicht, dass es später mein Hauptberuf werden wird. Der Traum kann nämlich auch ganz schnell platzen. Ich möchte erst mal nach Amerika und mich dort umgucken und studieren. Ich gehe auf eine amerikanische Schule und von daher liegt das nahe.

Ricore: Nehmt Ihr Schauspielunterricht?

Leon: Vor den Dreharbeiten werden wir immer drei Monaten geschult. Ansonsten nehmen wir keinen Unterricht.

Ricore: Was macht die Schule?

Leon: Ich gehe in die achte Klasse und es läuft momentan gar nicht gut. In letzter Zeit habe ich richtig Problehme und die Noten gehen ziemlich in den Keller. Ich bin einfach zu faul.

Marlon: Bei mir passt es schon. Ich steure auf die Mittlere Reife zu und hoffe, dass sich die Fehlstunden wegen den Dreharbeiten zu "Die Wilden Kerle 4" nicht allzu negativ darauf auswirken.

Ricore: Habt Ihr Lieblingsfächer?

Marlon: Ich mag am liebsten den Sport- und den Kunstunterricht. Besonders das Malen macht mir Spaß.

Leon: Bei mir ist das ähnlich. Wir gehen auch auf die gleiche Schule. Allerdings sind wir nicht im gleichen Gebäude untergebracht. Nächstes Jahr ändert sich das, dann sind wir zusammen. Richtig begeistert sind wir davon aber beide nicht.

Ricore: Worüber streitet Ihr Euch?

Leon: Wir streiten über alles Mögliche. Zum Beispiel geht mir Marlons Gitarrenspielen oft auf die Nerven. Zum einen ist es zu laut und stört mich, zum anderen kann er einfach nicht spielen.

Marlon: Ich habe ein Jahr versucht das mit dem Gitarrenspielen hinzukriegen, mittlerweile habe ich aber aufgegeben. Mir fehlt die Zeit, intensiv zu üben. Streitigkeiten gibt es schon mal zwischen uns. Dann geht's auch um so Dinge wie: Wer kriegt das größere Zimmer?

Ricore: Spielst Du ein Musikinstrument, Leon?

Leon: Ich spiele schon seit längerer Zeit Schlagzeug. Im Keller unseres Hauses haben wir einen schallisolierten Übungsraum, da kann ich mich richtig austoben.
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Marlon sieht den Herausforderungen ins Auge
Ricore: Welche Musikrichtung gefällt Euch?

Marlon: Zurzeit höre ich die Arctic Monkeys sehr gerne. Sowieso gefällt mir Gitarrenmusik ziemlich gut.

Leon: Er würde gerne auf seiner Gitarre genauso spielen können wie die Arctic Monkeys, aber dafür muss er noch lange üben.

Ricore: Welche Filme gefallen Euch?

Leon: Ich bin Fan von Komödien. Hier in der Nähe gibt es aber leider kein Kino, deshalb ist es für uns schwer auf dem aktuellsten Stand zu sein.

Marlon: Ich mag eher Actionfilme aus Hollywood. Allerdings schaue ich mir auch viele Zeichentrickfilme an. Zum Beispiel "Auf der Jagd" und "Flutsch und weg" waren lustig. Außerdem bin ich ein totaler Fan der Fernsehserie "24" geworden. Kiefer Sutherland ist klasse.

Ricore: Habt Ihr Vorbilder?

Leon: Ich fand Robert De Niro mal richtig gut. Vielleicht sogar als Vorbild, besonders in "Reine Nervensache" oder "Heat" hat er mir gut gefallen. Mittlerweile hat sich das aber erledigt und ich habe kein Vorbild mehr.

Ricore: Gibt es aktuelle Projekte?

Leon: Bei mir ist in nächster Zeit nichts Konkretes geplant.

Marlon: Eigentlich sollte ich zu den Dreharbeiten für "Die Schatzinsel" eingeladen werden. Allerdings finden die Dreharbeiten in Thailand und Portugal statt und dann würde ich wieder einige Wochen in der Schule fehlen. Das ist wegen der Mittleren Reife nicht so günstig. Aber ich gehe jetzt bald zu einer Agentur und hoffe, dass ich daraufhin noch einige passende Rollenangebote kriegen werde.

Ricore: Ihr seid sehr beliebt bei den jugendlichen Usern von Filmreporter.de. Wollt Ihr denen vielleicht etwas ausrichten?

Leon: Alles Gute und vielen Dank für Eure tolle Unterstützung.

Marlon: Von mir auch viele Grüße und guckt euch auf jeden Fall "Die Wilden Kerle 4" an. Es ist der beste Teil der Reihe. Vielleicht sehen wir uns bei unserer Kinotournee und den Sondervorstellungen im Februar 2007. Viel Spaß weiterhin mit Filmreporter.de.

Ricore: Leon und Marlon, danke für das Gespräch.
erschienen am 30. Januar 2007
Zum Thema
Zusammen mit seinem Bruder Leon Wessel-Masannek inspirierte Marlon Wessel seinen Vater Joachim Masannek zu den Geschichten rund um "Die Wilden Kerle". Im wahren Leben kickte er über sechs Jahre im Mittelfeld der Grünwalder Fußballmannschaft. Marlon liebt Filme, spielt E-Gitarre oder konstruiert Modellflugzeuge à la Hadschi ben Hadschi.
Leon war über sechs Jahre der echte Anführer der "Wilden Kerle"-Fußballmannschaft, die sein Vater unter Joachim Masannek trainierte. Er spielte dort als Mittelstürmer und war für Tore und Slalomdribblings zuständig. Der Lieblingsverein des Nachwuchsdarstellers ist der FC Bayern München und wenn er nicht auf dem Fußballplatz steht, spielt er Schlagzeug oder fährt auf der Kartbahn.
Ein wesentliches Element des Fußballsports ist der Kampfeswillen. Der ist auch gefragt, als die "Wilden Kerle" zum entscheidenden Spiel bei den "Wölfen von Ragnarök" antreten. Inmitten des Waldes stehen sie ihren Gegnern gegenüber. Bald schon merken sie, dass die größte Herausforderung ihres jungen Lebens erst nach dem Fußballmatch auf sie wartet. Martialischer Kinderfilm mit sportlichem Anstrich von Autor und Regisseur Joachim Masannek.
2024