Der Räuber Hotzenplotz

Die dritte Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Otfried Preußler bleibt dicht an der einfachen Geschichte und am Geist der beliebten Vorlage, die nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat. Die liebevoll gestalteten Kulissen der Kleinstadt, der Räuberhöhle sowie des Zauberschlosses und auch die an die Mode zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelehnten Kostüme zaubern die Zuschauer in Preußlers Welt. Erzähltempo sowie der Erzählwitz sind der Auffassungsgabe der größten Fans angepasst. Aber auch die Erwachsenen haben ihren Spaß. Nicht nur, weil sie sich an ihre eigenen Kindertage erinnern.

Nach Gert Fröbe und Armin Rohde schlüpft der Österreicher Nicholas Ofczarek in die Haut des knurrigen, ungewaschenen Kleinstadtschrecks. Hinter dem Klischee des wilden Räubers kratzt er eine etwas schräge, unter dem Druck des Vaters leidende, nachdenkliche Persönlichkeit heraus. In der rauen Schale steckt ein gutes Herz und eine treue Seele. Die Kinder lieben ihn ebenso wie die anderen Figuren. Die Show stiehlt ihnen aber August Diehl als verkniffener, gemeiner Zauberer mit blauem Umhang und schlechtem, ungepflegten Gebiss. Er ist sichtlich genervt von den Kindern, die ihn mit ihrem Wissen und Mut herausfordern, und den Herausforderungen des Alltags. Eine kindgerechte Strafe muss es für ihn natürlich geben.