Plaion Pictures
Maria (2024)

Maria

Originaltitel
Maria
Regie
Pablo Larraín
Darsteller
Angelina Jolie, Pierfrancesco Favino, Alba Rohrwacher, Haluk Bilginer, Kodi Smit-McPhee, Stephen Ashfield
Medium
DVD
Im Handel ab
19.06.2025 bei Plaion Pictures (Koch Films)
Kinostart Deutschland
Maria
Genre
Dokuspielfilm
Land
Deutschland, USA, Vereinigte Arabische Emirate, Italien
Jahr
2024
FSK
ab 6 Jahren
Länge
119 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Götterdämmerung einer ikonischen Operndiva
Maria Callas (Angelina Jolie) hat sich vor vier Jahren von der Bühne zurückgezogen. Sie lebt mit ihrem Butler (Pierfrancesco Favino) und ihrer Haushälterin (Alba Rohrwacher) in einer großen Wohnung im Herzen von Paris. Maria leidet unter dem Verlust ihrer großen Liebe Aristoteles Onassis (Haluk Bilginer), den sie an Jackie Kennedy (Valeria Golino) verloren hat und der sie dennoch jede Nacht in ihren Träumen heimsucht.

Die Diva leidet zudem unter dem Verlust des Beifalls, den sie nur noch bei ihren seltenen Besuchen in Restaurants und Cafés findet. Ihr Vermächtnis versucht sie beim Interview mit einem jungen Reporter (Kodi Smit-McPhee) zu retten, dem sie manches Geheimnis anvertraut.

Heimlich wünscht sich die Diva wohl auch einen beruflichen Neustart, doch ihre Stimme macht nicht mit. Ihr Lebensstil mit Zigaretten, Magersucht und Tablettenmissbrauch verbessert die Stimme einer Sängerin nicht. Sie ist von starken Depressionen gezeichnet, doch einer ärztlichen Behandlung verweigert sie sich beharrlich.
Nach Jackie Kennedy nimmt sich der chilenische Regisseur Pablo Larraín, der vor allem durch kraftvolle Dramen zur Geschichte seiner Heimat bekannt wurde, einer weiteren Ikone der 1960er Jahre an: Maria Callas. Er wählt dafür die letzten Lebenstage der großen Operndiva. Das in düsteren Farben gehaltene Biopic wird so zu einer Art Götterdämmerung - allerdings ohne jede an Wagner erinnernde Dramatik. Durch die Wahl dieses Zeitraums erspart sich der Filmemacher die Frage, wie Angelina Jolie es geschafft haben will, wie die verehrte Sängerin zu klingen. Das schafft sie, trotz aller technischen Nachhilfe, natürlich nicht mal annähernd.

Die Charakterstudie ist denn auch ganz auf Maria Callas und Jolie zugeschnitten. Bis zum Schluss bleibt sie die Diva, nur selten blitzen ehrliche Gefühle hinter der Fassade auf. Wenn doch, dann eher mit einem spöttischen Unterton. Jolie hängt mit leidverzehrtem Gesicht auf Stühlen oder dem Sofa herum. Sie bleibt die kostbare Kristallvase, die man bestaunen, die man aber weder anfassen noch ihr zu nahe kommt.

"Maria" bleibt seltsam steril - wie schon "Jackie" und "Spencer", in denen Larrain weitere berühmte Frauen in emotionalen Ausnahmezuständen porträtiert. Der Zuschauer hat das Gefühl, einer verwelkten Blume beim Sterben zuzusehen, obwohl er doch das blühende Exemplar in Erinnerung behalten will.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Der Teasertrailer zu Pablo Larraíns Dokuspielfilm.
 
StudioCanal Filmverleih
Angelina Jolie in "Maria" (2024)
2025