Machuca, mein Freund

Machuca, mein Freund

Originaltitel
Machuca
Regie
Andrés Wood
Darsteller
Tamara Acosta, Gabriela Medina, Tiago Correa, Alejandro Trejo, Andrea García-Huidobro, Pablo Krögh
Medium
DVD
Im Handel ab
19.10.2005 bei Sunfilm
Kinostart Deutschland
Machuca, mein Freund
Genre
Drama
Land
Chile, Spanien, Großbritannien, Frankreich
Jahr
2004
FSK
ab 12 Jahren
Länge
116 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
10,0 (1 User)
Extras: Interviews • Making of • Originaltrailer • Weitere Sunfilm-Trailer
Santiago de Chile: 1973 ist das Jahr, in dem die politischen Unruhen ihren Höhepunkt finden. Der sozialistische chilenische Präsident Salvador Allende ist seit drei Jahren im Amt. Er übt einen großen Druck auf die konservative Oberschicht aus. Denn die gesellschaftliche Kluft wird immer größer. Während sich die Reichen an ihr Eigentum klammern, sehen die Menschen aus den Elendsvierteln endlich die Chance für ein gerechteres System, das ihre Situation verbessern könnte. Der elfjährige Gonzalo Infante (Matías Quer) besucht eine katholische Privatschule der Hauptstadt. Von den politischen Unruhen bekommt er nicht viel mit. Er stammt aus einem reichen Elternhaus. Das einzige, was ihn derzeit beschäftigt, ist die Frage, ob seine Mutter einen Geliebten hat oder nicht. Erst durch den gleichaltrigen Pedro Machuca (Ariel Mateluna) wird Gonzalo mit der anderen Seite Chiles konfrontiert. Pedro stammt aus einem der Slums am Mapocho, der natürliche Grenze zwischen Arm und Reich. Durch den sozial engagierten Schulleiter von St. Patrick, wird es Kindern wie Pedro ermöglicht die elitäre Privatschule zu besuchen. Die beiden Jungs schließen trotz der großen sozialen Unterschiede bald Freundschaft. Jeden Tag besucht Gonzalo seinen neuen Freund im Elendsviertel, hilft ihm Fähnchen auf Demonstrationen zu verkaufen und verliebt sich in dessen Nachbarin Silvana (Manuela Martelli). Doch das Glück währt nicht lange. Die politische Krise spitzt sich zu. Nicht nur die Freundschaft der beiden Kinder droht auseinander zu brechen.
Das chilenische Drama trägt stark autobiografische Züge des Regisseurs Andrés Wood. 1960 in Santiago de Chile geboren, erlebte der gerade achtjährige Wood den Militärputsch Pinochets und den Sturz der sozialistischen Regierung. "Die drei Jahre haben uns geprägt, egal, ob aus armen oder reichen Familien. Es kamen zwei unterschiedliche Welten zusammen, die in der chilenischen Geschichte bis dahin getrennt voneinander existiert haben", kommentiert er seine Erinnerungen. Aufgrund seiner eigenen Lebensgeschichte ist es nicht verwunderlich, dass sich der Filmemacher ausschließlich auf den Blickwinkel des jungen Hauptdarstellers beschränkt. Aus der kindlichen Perspektive zeichnet er das Ende der Demokratie in Chile nach. Gerade das verleiht Woods Drama das gewisse Etwas. Der politische Niedergang Allendes wurde in den letzten drei Jahrzehenten mehrfach verfilmt oder dokumentiert. Woods Verfilmung bietet eine andere Art der Aufarbeitung von Chiles Vergangenheit. "Machuca" ist der chilenische Anwärter für die Oscarverleihung 2005. In seiner Heimat fand das einfühlsame Drama sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum große Anerkennung.
Birgit Deiterding/Filmreporter.de
Videoclip: Machuca
Santiago de Chile, 1973. Der elfjährige Gonzalo Infante (Matías Quer) stammt aus reichem Hause. Der Schüler besucht eine elitäre Privatschule. Von...
 
2024