Eurovideo
Der gebrochene Pfeil

Der gebrochene Pfeil

Originaltitel
Broken Arrow
Regie
Delmer Daves
Darsteller
Aubrey Lee Dale, John Doucette, Robert Foster Dover, Nacho Galindo, Robert Griffin, Bob Kortman
Medium
DVD
Im Handel ab
05.08.2005 bei Plaion Pictures (Koch Films)
Kinostart Deutschland
Der gebrochene Pfeil
Genre
Western
Land
USA
Jahr
1950
FSK
ab 16 Jahren
Länge
93 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Extras: Original-Kinotrailer • Bildergalerie mit seltenem Werbematerial • 4-seitiges Booklet
Humanistischer Western zur Völkerverständigung!
Die Thematik erinnert ein bisschen an Old Shatterhand und Winnetou. Doch kam "Broken Arrow" über zehn Jahre vor den Karl-May-Verfilmungen mit Lex Barker und Pierre Brice in die Kinos. Tom Jeffords spielt kein Geringerer als Publikumsliebling James Stewart. Tom ist ein ehemaliger Fährtensucher der US-Armee. Er findet einen verwundeten Apachen-Jungen und pflegt ihn gesund.

Das Erlebnis ermutigt ihn, als Vermittler den blutigen Krieg zwischen Weißen und Indianern zu schlichten. Er lernt die Sprache der Indianer und studiert ihre Bräuche. Dann macht er sich auf den Weg zu Friedensverhandlungen mit dem Apachen-Häuptling Cochise (Jeff Chandler). Die zwei Männer schließen schnell Freundschaft und auch die Annäherung der Völker zeitigt erste Erfolge. Bei seinen Besuchen im Indianerdorf verliebt sich Tom zudem in die Apachensquaw Sonseeahray - Morgenstern (Debra Paget). Sie heiraten, doch ihre Ehe steht unter keinem guten Stern.
"'Broken Arrow" ist einer der ersten Western, in dem Indianer nicht als böse, mitleidsbedürftige oder dumme Kreaturen dargestellt wurden. Sie werden als ein Volk gezeichnet, dass für sein Recht und Land kämpft, dabei aber nie um des Töten Willens mordet. Die Indianer beweisen viel Weitsicht und Intuition. Auch wenn man nicht davon ausgehen kann, dass der Stoff historisch sorgfältig aufbereitet wurde, war "Broken Arrow" ein Schritt in die richtige Richtung. Schließlich ging es darum, die Kultur und Bräuche des anderen zu verstehen und sie nicht leichtfertig zu verurteilen.

James Stewart ist die ideale Besetzung für den Friedensvermittler, hat er doch unter anderem schon in "Mr. Smith geht nach Washington" den Idealisten glaubhaft verkörpert. Cochise und Morgenstern mussten allerdings mit Weißen besetzt werden. Dies muss wohl als Zugeständnis an den Hays Code und die Geisteshaltung eines großen Teils der damaligen Gesellschaft zu werten. Vielleicht konnte auch aus diesem Grund die Ehe zwischen einem Weißen und einem Indianermädchen nicht glücklich enden. Die Apachen-Darsteller Jeff Chandler und Debra Paget spielten des Öfteren Rothäute.

Trotz der politischen Hintergründe fehlt es nicht an klassischen Westernszenen und tollen Landschaftsbildern. Man kann sowohl die satten warmen Farben der Steppen und Felsen Arizonas genießen als auch die Schauspielleistung des stets guten James Stewart. Ein schöner Western, dessen einfache Aussage man sich auch heute durchaus zu Herzen nehmen sollte.
Simone Seidel/Filmreporter.de
2024