Öffne meine Augen

Öffne meine Augen

Originaltitel
Te doy mis ojos
Alternativ
¿Alles Liebe?
Regie
Icíar Bollaín
Darsteller
Leire Ucha, Aitor Merino, Javier Batanero, Roberto Álamo, Elena Irureta, Chus Gutiérrez
Medium
DVD
Im Handel ab
19.05.2006 bei Neue Visionen Filmverleih
Kinostart Deutschland
Öffne meine Augen
Genre
Familienfilm
Land
Spanien
Jahr
2003
FSK
ab 12 Jahren
Länge
103 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Extras: Interview
Icíar Bollaín weiß: Liebe macht blind
Pilar (Laia Marull) ist jung, hübsch und Opfer der ständig wiederkehrenden cholerischen Anfälle ihres Mannes Antonio (Luis Tosar). Dann in einer kalten Winternacht verlässt sie ihn endlich. Hastig packt sie ihre Sachen und flüchtet mit dem kleinen Sohn Juan (Nicolás Fernández Luna) zu ihrer jüngeren Schwester Ana (Candela Peña). Als Ana am darauf folgenden Tag in Pilars Wohnung das Nötigste holt, wird ihr klar, dass Antonio mehr als nur aufbrausend ist. In einer Kommode findet sie einen Arztbericht, der beweist, dass er seine Ehefrau brutal misshandelt hat. Trotz allem fällt Pilar die Trennung schwer. Sie beginnt erstmals in ihrem Leben zu arbeiten, versucht ein neues Leben aufzubauen. Ständig muss sie sich jedoch den Annäherungsversuchen Antonios erwehren, der versucht sie zur Rückkehr in die gemeinsame Wohnung zu bewegen. Er will ihr glaubhaft machen, dass sich alles ändern würde. Um diese Behauptung zu untermauern, besucht er eine Gruppentherapie, in der gewalttätiger Ehemänner über ihre Erfahrungen berichten. Seine Bemühungen zeigen bei Pilar bald die erwünschte Wirkung.
"¿Alles Liebe?" ist mehr als die Geschichte einer Ehe. Die junge Pilar, von der großartigen Laia Marull dargestellt, ist der Prototyp der Ehefrau, die nicht an das Ende ihrer großen Liebe glauben will. Hierfür nimmt sie nicht nur Erniedrigung und Misshandlungen in Kauf, sondern opfert sogar ihr Selbstwertgefühl. Luis Tosar in der Rolle des seelisch gezeichneten und stets unberechenbaren Antonio weiß mit seinem subtilen Spiel zu überzeugen. Einfühlsam gelingt ihm, eine Figur zu zeichnen, die trotz ihrer Gewaltausbrüche ein Opfer des eigenen, aus der Kontrolle geratenen Jähzorns bleibt. Die spanische Regisseurin Icíar Bollaín verwendet einfache schmucklose Bilder, um die häusliche Gewalt so realistisch wie möglich darzustellen. "¿Alles Liebe?" thematisiert nicht nur Gewalt in jeglicher Form. Das Beziehungsdrama ist auch ein Film über den Verlust der Kommunikationsfähigkeit und der Vereinsamung in einer Beziehung.
Vincenzo Panza/Filmreporter.de
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