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Last Days

Last Days

Originaltitel
Last Days
Regie
Gus van Sant
Darsteller
Thadeus A. Thomas, Chip Marks, Kurt Loder, Michael Azerrad, Chris Monlux, Gus van Sant
Medium
DVD
Im Handel ab
11.05.2007 bei AL!VE
Kinostart Deutschland
Last Days
Genre
Musical, Drama
Land
USA
Jahr
2005
FSK
ab 12 Jahren
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
5,0 (1 User)
Extras: Making Of • Deleted Scenes • "The Long Dolly Shot" • Musikvideo • Trailer
In einem abgelegen Herrenhaus lebt der ausgebrannte Rockmusiker Blake (Michael Pitt). Auch Asia (Asia Argento), Luke (Lukas Haas) und andere junge Leute hausen hier. Sind es Blakes Freunde oder Bandmitglieder? Der Musiker scheint es selbst nicht mehr genau zu wissen geschweige denn, dass es ihn interessiert. Die Interaktion mit seinen Mitmenschen fällt ihm schwer. Viel lieber streunt der junge Mann durch die umliegenden Wälder. Dort sucht er den Einklang mit der Natur und hofft auf eine Inspirationsquelle für neue Songs. Blake nimmt ein kurzes Bad in einem Fluss und trocknet danach seine Kleidung am Lagerfeuer. Zurück im Haus wird er von einem Vertreter, der Anzeigen für die "Gelben Seiten" verkauft, aus seiner Lethargie gerissen. Den Mann scheint es nicht zu wundern, dass Blake in einem Kleid und geschminkt seinen Ausführungen zu lauschen scheint. Dies bleibt nicht das einzige Eindringen aus der Außenwelt in Blakes Leben. Ein Detektiv (Ricky Jay) ist auf der Suche nach dem Sänger. Seine Managerin und Freunde versuchen ihn zu einer Welttournee zu überreden. Aber der Musiker lässt sich treiben. Ein Lied wird Blake vor der Katastrophe noch komponieren.
Kurt Cobain zählt zweifellos zu den bedeutendsten Rocksängern aller Zeiten. Mit seiner Grunge-Band Nirvana prägte er in den 1990er Jahren das Lebensgefühl einer gesamten Generation von jungen Menschen. Als der Musiker sich im April 1994 das Leben nahm, sorgte sein Tod für zahlreiche Spekulationen. Inspiriert von Cobains Leben macht sich Regisseur Gus Van Sant seine eigenen Gedanken über dessen letzte Tage. Dabei legt er keinen Wert auf eine detaillierte Rekonstruktion der Ereignisse. Fans, die eine realistische Abhandlung über ihr Idol erwarten, werden enttäuscht. Vielmehr zeichnet Van Sant das Portrait des jungen Musikers Blake, der durch Drogenexzesse in die Sinnlosigkeit treibt. Der Regisseur setzt dabei auf ähnliche minimalistische Stilmittel, wie er sie schon in "Gerry" und "Elephant" zur Anwendung brachte. Er verzichtet bewusst auf eine narrative Struktur und setzt auf lange Einstellungen, in denen häufig gar nichts passiert. Es gibt kaum Dialoge, die Aufnahmen sind verschwommen. Er wechselt die Erzählperspektiven, zerstückelt die Handlungsstränge und greift diese später wieder auf. Durch diese Ellipsenbildung und der eindringlichen Darstellungsweise von Michael Pitt entsteht eine tragische Dimension von großer Intensität. Die einzige musikalische Darbietung in "Last Days" ist der Song "Death to Birth". In der gequälten Stimme von Pitt kommen Wut, Traurigkeit und Todessehnsucht zum Ausdruck. Hier werden Erinnerungen an Kurt Cobain wach. In der letzten überaus poetischen Sequenz des Films, lässt Van Sant in einer Reflexion den Geist des Musikers eine Treppe Richtung Himmel aufsteigen, während der tote Körper noch am Boden liegt. Auf welche Art und Weise der Musiker ums Leben kommt, lässt er den Zuschauer entscheiden.
Andreas Eckenfels/Filmreporter.de
Galerie: Last Days
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Last Days
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