StudioCanal Germany
Claudia Cardinale in "Achteinhalb" (Otto e mezzo, 1963)

8 ½

Originaltitel
8 ½
Alternativ
8 ½ (Schreibweise)
Regie
Federico Fellini
Darsteller
Marcello Mastroianni, Claudia Cardinale, Anouk Aimée, Sandra Milo, Rossella Falk, Barbara Steele
Medium
DVD
Im Handel ab
12.10.2007 bei Kinowelt Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Achteinhalb
Genre
Drama
Land
Italien, Frankreich
Jahr
1963
FSK
ab 16 Jahren
Länge
132 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
10,0 (Filmreporter)
10,0 (1 User)
Meisterhaftes Selbstporträt von Federico Fellini
Regisseur Guido Anselmi (Marcello Mastroianni) steckt in der Krise. Die Vorbereitungen für seinen neuen Film laufen auf Hochtouren, im Studio wird die gewaltige Kulisse einer Raketenstartrampe gebaut. Doch ihm will absolut keine Idee einfallen, wie er die Story umsetzen soll. In seiner Verzweiflung zieht er sich in einen Kurort zurück. Mit der Ruhe ist aber schnell vorbei. Innerhalb weniger Stunden finden sich der Produzent, der Drehbuchautor, Anselmis Frau und seine Geliebte ein und zerren an seinen Nerven. Er flüchtet sich in Tagträume, in denen er in seinen Erinnerungen schwelgt oder seine Wünsche und Phantasien auslebt. So rächt er sich an seiner Schwägerin, die ihn einen Schaumschläger nennt. Lässt einen Kritiker erhängen. Oder er träumt sich in einen Harem.

Bald verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Realität. Trotzdem bläst er den Dreh nicht ab. Bevor die erste Klappe fällt, bestürmen ihn Journalisten, alle Geheimnisse des neuen Projektes auszuplaudern. Erneut flieht Anselmi in einen Tagtraum, doch jetzt merken alle, dass ihn jegliche Inspiration verlassen hat.
Protagonist Guido gilt als das Alter Ego von Starregisseur Federico Fellinis. Er verarbeit in dem Meisterwerk seine eigenen Probleme, einen neuen Film auf die Beine zu stellen. Ihm fehlt zu dieser Zeit eine Idee, die Themen, die ihm vorschweben, in eine adäquate Handlung zu verwandeln. Dies hat der Meister auf die leichte Komödie übertragen, die Maßstäbe innovativen Erzählens setzt. Sie folgt weder normalen Strukturen noch hat sie eine Rahmenhandlung als Klammer für die absurden Ereignisse und Gedanken. Stattdessen springt der Film wild und übergangslos zwischen Realität und Traumebene, die Verwirrung Anselmis spürt der Zuschauer in jeder Sekunde.

Sein fabelhaftes Selbstporträt und Befreiungsschlag in der eigenen Schaffenskrise charakterisiert Fellini zu Lebzeiten selbst als "Mittelding zwischen einer unzusammenhängenden psychoanalytischen Sitzung und einer etwas planlosen Gewissenserforschung".
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
StudioCanal Germany
Achteinhalb (Otto e mezzo, 1963)
2024