StudioCanal Germany
Tideland (2005)

Tideland

Originaltitel
Tideland
Regie
Terry Gilliam
Darsteller
Jodelle Ferland, Janet McTeer, Brendan Fletcher, Jennifer Tilly, Jeff Bridges, Dylan Taylor
Medium
DVD
Im Handel ab
25.10.2007 bei EuroVideo Medien
Kinostart Deutschland
Tideland
Genre
Drama, Fantasy
Land
Kanada, Großbritannien
Jahr
2005
FSK
ab 16 Jahren
Länge
113 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Extras: Audiokommentar • Einleitung von Terry Gilliam • 2 Original Kinotrailer • Dokumentation über Terry Gilliam • Making of • Entfallene Szenen • Featurette • Interviews • Bildergalerie • Infos zu Cast & Crew • Trailer
Düsteres Märchens von Terry Gilliam
Nach dem Tod seiner drogenabhängigen Frau (Jennifer Tilly) fährt Noah (Jeff Bridges) mit seiner Tochter aufs Land. In seinem Geburtshaus setzt er sich den Goldenen Schuss, die 10-jährige Jeliza-Rose (Jodelle Ferland) ist fortan auf sich gestellt. Vater Noah verwest in einem alten Schaukelstuhl in dem verfallenen Elternhaus irgendwo in einer kanadischen Einöde. Die kleine Jeliza-Rose reagiert jedoch nicht mit Trauer auf den Verlust ihrer Eltern, sie zieht sich in eine bizarre Fantasiewelt zurück. Ihre vier Puppenköpfe waren ohnehin immer ihre besten Freunde. In dem geistig zurückgebliebenen Dickens (Brendan Fletcher) findet sie einen ersten realen Freund. Dessen ältere Schwester Dell (Janet McTeer) scheint ihr hingegen die böse Hexe zu sein. Gemeinsam begibt sich Jeliza-Rose mit Dickens auf die Jagd nach dem stählernen Monster-Hai.
Terry Gilliam entführt den Zuschauer in ein dunkles Märchen, das er selbst als eine Mischung aus "Alice im Wunderland" und "Psycho" bezeichnet. Die phantastische Welt von Jeliza-Rose wird zur Welt des Zuschauers. In der kindlichen Welt sind die Grenzen zwischen Traum und Realität fließend. Die Bilder sind voller Symbolbeladener Elemente. Trotz oder gerade wegen der Unbekümmertheit Jeliza-Roses liegt eine bleierne Atmosphäre über allem. Auf der Jagd nach dem Monsterhai wird die Steppenlandschaft zum Meer, das lange Gras bewegt sich Wellengleich und das Haus knarrt, als bestünde es aus uralten Schiffsplanken.

Gilliam findet einzigartige Bilder, um die Phantasie Jeliza-Roses filmische Wirklichkeit werden zu lassen. Unglaublich ist die darstellerische Leistung der erst zehnjährigen Jodelle Ferland. Sie ist in jeder Szene des Films präsent und ruft ambivalente Gefühle beim Zuschauer hervor. Einerseits hat sie die Unschuld eines kleinen Mädchens, andererseits den Charakter einer erwachsenen Frau. Sie unterscheidet nicht zwischen Recht und Unrecht, sondern nach den Regeln ihrer eigenen Welt. Das düstere Märchen funktioniert, wenn der Zuschauer bereit ist, sich darauf einzulassen. Er muss alle Fragen nach Realität und logischen Vorgängen vor dem Kinosaal zurücklassen. Dann wird er in das fantastische Universum eintauchen und ein ganz besonderes Märchen erleben, in dem es letztlich um die Suche eines kleinen Mädchens nach Liebe und ihrem Platz in einer verkommenen Welt geht.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
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