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Fata Morgana

Fata Morgana

Originaltitel
Fata Morgana
Regie
Simon Groß
Darsteller
Matthias Schweighöfer, Marie Zielcke, Jean-Hugues Anglade
Medium
DVD
Im Handel ab
22.02.2008 bei AL!VE
Kinostart Deutschland
Fata Morgana
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2007
FSK
ab 12 Jahren
Länge
84 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
10,0 (1 User)
Extras: Interview • Bildergalerie
Geschickter Umgang mit subtiler Angst
Laura (Marie Zielcke) schlendert mit ihrem Freund, dem angehenden Juristen Daniel (Matthias Schweighöfer) über den Basar von Marokko. Sie planen auch einen Tag in der Wüste verbringen, abseits von allem Trubel. Sie mieten sich ein Auto, fahren der Sonne nach, machen ein Picknick und wollen wieder zurück. Der Ausflug mit dem Jeep hat zunächst so gar nichts Aufregendes an sich. Also verlassen die beiden die Straße und suchen das große Abenteuer abseits der befestigten Piste. Davon haben sie aber auch bald über, denn der Wagen springt nicht mehr an. So sitzen sie in den Sanddünen fest und irren ohne Plan zu Fuß durch die Wüste. Als sie schon fast aufgeben wollen, begegnen sie einem Fremden (Jean-Hugues Anglade). Der eher wortkarge Franzose ist mit dem Motorrad unterwegs. Er repariert ihr Auto und bietet an, sie wieder auf die Straße zurückzuführen. Sie müssten ihm nur folgen. Doch genau da liegt das Problem. Daniel traut dem Mann nicht. Immer wieder versucht er Laura zu beweisen, dass mit dem Fremden etwas nicht stimmt. Aber wer, außer dem Fremden, kann sie aus der Wüste führen?
Marokko war des Öfteren Kulisse groß budgetierter Abenteuerfilme wie "Sahara", "Black Hawk Down" oder "Gladiator". Regisseur Simon Groß der seinen ersten abendfüllenden Spielfilm "Fata Morgana" ebenfalls hier angesiedelt, lässt von dem großen Abenteuer eines Blockbusters allerdings nicht wenig spüren. Aber darum geht es ihm offensichtlich auch nicht. Gewalt, Schlachtszenen, Explosionen, all das gibt es nicht. Dafür eine ganz subtile Angst. Die Urlauber sind einem Fremden ausgeliefert, der sich nicht wirklich mitteilt, dem sie einfach vertrauen müssen, wenn sie überleben wollen. Oder lieber aus dem gleichen Grund nicht vertrauen sollten? Es klingt wie die deutsche Fassung von "Wolf Creek", allerdings mit bedeutend weniger Figuren, Handlung und der Horror bleibt auch außen vor. Stattdessen gibt Wüste, Stille, Schweigen und vereinzelte, hilflose Versuche eine Kommunikation aufzubauen.

"Fata Morgana" ist konsequent minimalistisch angelegt. Er beweist, dass Filme auch mit drei Darstellern auskommen können und zeigt, dass Handlung oder Bilder, die dem Zuschauer etwas mitteilen, unabdingbar sind. Letzteres enthält der Regisseur seinem Publikum leider immer wieder vor. Dabei fängt er so gut an. Spannung wird aufgebaut, dem Zuschauer verschiedene Richtungen angedeutet, in die sich der Streifen entwickeln könnte. Doch leider bleibt es auf dieser Ebene stecken. Das Leben der beiden Urlauber ist bedroht, doch scheinen sie selbst es zu sein, die für sich die größte Bedrohung darstellen. Damit geht der Reiz schnell verloren. Auch das undeutliche Ende hält keinerlei Überraschungen bereit. Unterhaltsam ist das Stück, dank der guten Besetzung und der Kameraführung von Peter Steuger, der einer wenig variablen Szenerie, beeindruckende Bilder entlockt, dennoch. Matthias Schweighöfer sowie Marie Zielcke beweisen erneut, dass sie zu den besten Jungschauspielern des Landes gehören und der Franzose Jean-Hugues Anglade, der schon in einigen internationalen Produktionen mitwirkte, besticht durch seine Präsenz. Er hat etwas von Kevin Spacey und die Tatsache, dass er so wenig Text hat, kommt ihm dabei nur zu Gute. Sein schelmisches Lächeln entschädigt für jedes ungesagte Wort. Die drei können jedoch nicht über logische Fehler und der sich mit fortschreitender Filmzeit ausbreitende Langeweile hinwegspielen. Der Thriller ist eher ein Drama, das sich in der Weite der Wüste sowie dem Schweigen der Bilder und Figuren verliert.
Heike Maleschka/Filmreporter.de
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