Icestorm
Die Zwölf Stühle

Die zwölf Stühle

Originaltitel
Las doce sillas
Regie
Tomás Gutiérrez Alea
Darsteller
Carmen Garrido, Dania Miró, María Pardo, Adriano Domínguez, Yolanda Zamora, Fausto Pinelo
Medium
DVD
Im Handel ab
16.08.2006 bei Icestorm Entertainment GmbH
Kinostart Deutschland
Die zwölf Stühle
Genre
Komödie
Land
Kuba
Jahr
1962
FSK
ab 0 Jahren
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Extras: DVD 1: deutsch untertiteltes Bonusmaterial, deutsche Menüführung • DVD 2: spanische und englische Menüführung • "Triada": Ausschnitte aus kubanischen Filmen, kommentiert von kubanischen Filmemachern • "Desconocidos del ICAIC": Mitarbeiter des ICAIC werden vorgestellt • Biografie und Filmografie des Regisseurs Tomás Gutiérrez Alea • Bilder Galerie
Komödie von Kubas Altmeister Tomás Gutiérrez Alea
Kuba nach der Revolution im Jahr 1959: Der einst wohlhabende Bourgeois Hipólito Garrigó (Enrique Santiesteban) trauert seinem enteigneten Gut nach. Als ihm seine Schwiegermutter auf ihrem Totenbett ein Geheimnis lüftet, wird die Hoffnung auf ein besseres Leben geweckt. Die alte Frau hat kostbare Brillanten in den zwölf englischen Stühlen aus dem blauen Salon ihrer Villa versteckt. Hipólito macht sich sofort auf Juwelensuche. Pech nur, dass die Sterbende auch ihrem Beichtvater von dem Schatz erzählt hat. Doch dieser Umstand entmutigt den Suchenden keinesfalls. Zusammen mit seinem ehemaligen Dienstboten Oscar (Reynaldo Miravalles) macht er sich auf die Spur der Diamanten. Die ehemalige Villa ist nur der Anfang eines Streifzuges durchs ganze Land. Das Haus ist in ein Altersheim umfunktioniert worden und die Stühle wurden einzeln versteigert. Im Wettkampf gegen die Zeit wühlen die drei Schatzjäger in Kellern, verstaubten Archiven und Auktionshäusern.
1928 veröffentlichten die russischen Schriftsteller Ilya Ilf und Yevgeni Petrov den satirischen Roman "Die zwölf Stühle" um den Ganoven Ostap Bender. In den folgenden Jahren erobert das Werk seinen Platz in der Weltliteratur. Schon 1938 dient der Roman als Vorlage für den deutschen Film "13 Stühle" mit Heinz Rühmann. Mehrere Filmadaptionen folgten. 1962 portiert Regisseur Tomás Gutiérrez Alea die Handlung nach Kuba. Die Parallelen der sowjetischen mit der kubanischen Geschichte erlaubten die freie Lesung des Romans. Schon die animierte Eingangsszene im überzogenen Karikaturstil stimmt satirisch ein. Der Humor entwickelt sich weiter aus den moralischen Schwächen der Schatzsucher. Wie Kinder zerren sich Hipólito und der Pádre die Stühle aus den Händen oder stellen sich gegenseitig den Fuß. Diese Situationskomik erzielt den erwünschten Effekt und ist recht unterhaltsam. Das relativ dunkle Bild ist wahrscheinlich auf die technischen Möglichkeiten des jungen kubanischen Kinos zurückzuführen. Doch die kleinen technischen Schwächen verzeiht man der humorvollen Groteske gerne.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
2024