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Versprich es mir!

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Originaltitel
Zavet
Alternativ
Promise Me This (Festivaltitel)
Regie
Emir Kusturica
Darsteller
Mitar Krsmanovic, Mihajlo Todorovic, Marija Kovacevic, Momcilo Muric, Milovan Podgorica, Dragan Zurovac
Medium
DVD (Leihfassung)
Verleih ab
19.09.2008 bei Kinowelt Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Versprich es mir!
Genre
Komödie
Land
Serbien, Frankreich
Jahr
2007
FSK
ab 12 Jahren
Länge
122 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Extras: Fotogalerie, Trailer
Kosturica-Komödie zwischen Klamauk und Gewalt
Der zwölfjährige Tsane (Uros Milovanovic) lebt mit seinem Opa Zivojin (Aleksandar Bercek) in einem überschaubaren Dorf irgendwo in Serbien. Als die Schule geschlossen wird, weil Tsane deren einziger Schüler ist, widmet sich der Teenager nur noch den bizarren technischen Erfindungen seines Großvaters und dem Beobachten der gut bestückten Nachbarin. Eines Tages wird Zivojin von der dunklen Vorahnung des eigenen baldigen Todes ergriffen und er ruft den Enkel zu sich.

Dieser soll ihm drei Dinge versprechen: Tsane soll in die Großstadt fahren, um dort Kuh Cvetka verkaufen, vom Erlös eine Schutzikone kaufen und für sich eine Frau finden. So verlässt Tsane die Dorfidylle, um in der Großstadt sein Glück zu machen. Dort trifft er bald auf die schöne Jasna (Marija Petronijevic), in die er sich sofort verliebt. Tsane muss aber für ihre Liebe einen schweren Kampf auf sich nehmen. Denn Jasnas Mutter (Kosanka Djekic) arbeitet als Prostituierte im Bordell von Ganove Bajo (Miki Manojlovic). Der Konflikt nimmt die Ausmaße eines Kleinkriegs an.
Emir Kusturica enttäuscht die Fans seines Balkan-Kinos nicht. Auch in "Zavet" aus dem Jahr 2007 ist die Filmsprache des serbischen Filmemachers von skurrilen und phantasievollen Einfällen geprägt. So findet sich die serbische Nachkriegswirklichkeit in der schrillen Komödie grotesk verformt wieder. Die Konflikte der jüngeren Vergangenheit des Landes haben die Charaktere geprägt, so bekriegen sie sich auch in Friedenszeiten ungeniert weiter. Zivojin versucht, seine Ex-Verlobte Bosa vor aufdringlichen Verehrer mit Fallen und psychologischer Kriegsführung zu schützen.

Die Großstadt ist ein fruchtbarer Boden für Ganoven, die mit roher Gewalt ungestört walten und schalten können. Trotz dieser Realitätsverweisen steht die Märchenhafte Konstruktion des Films im Vordergrund. Tsane zieht in die weite Welt, um diese kennen zu lernen und sich zu behaupten. Die Rolle der Medien und der Technik sind ebenfalls filmisch reflektiert. Der Ideenreichtum von Kusturicas Filmwelt lässt sich damit noch nicht ausschöpfend erklären. Dazu gehört auch die Frabenfrohe Kraft seiner Bilder. Viele der Szenen sind so detailreich, dass sie die Wahrnehmung des Zuschauers überfordert. Der Sohn des Regisseurs Stribor Kusturica ist für den Soundrack verantwortlich. Schon mit dem ersten Lied - Lepa Lukic's " Srce je moje violina" taucht man in Kusturicas unverwechselbare Atmosphäre ein. Der naive Optimismus des Märchens definiert die Grundstimmung, ohne dass sie oberflächlich wirkt.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
Galerie: Zavet
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Zavet
2024