Eurovideo
39,90

39,90-Neununddreißigneunzig

Originaltitel
99 francs
Regie
Jan Kounen
Darsteller
David Daouda, Jean-Félix Cuny, David Clark, Rodolphe Chabrier, Cécile Breccia, Béruchet
Medium
DVD
Im Handel ab
19.03.2009 bei EuroVideo Medien
Kinostart Deutschland
39,90-Neununddreißigneunzig
Genre
Komödie
Land
Frankreich
Jahr
2007
FSK
ab 16 Jahren
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
7,0 (1 User)
Extras: Audiokommentar mit Jan Kounen, Jean Dujardin, Frédéric Beigbeder • Making of • Deleted Scenes
Böse Satire auf den Konsumterror unserer Zeit
Octave Parango (Jean Dujardin) bezeichnet sich als Herrscher seiner Umwelt. Ein Herrscher, der uns geschmacklose Konsumenten kontrolliert, beeinflusst, manipuliert. Parango ist ein koksender, rücksichtsloser und einflussreicher Werbetexter der noblen Pariser Agentur "Ross & Witchkraft". Er bestimmt die Trends der Zukunft. Diese Tatsache gibt zu denken, denn sein Hirn ist schon lange vom vielen Koks beeinträchtigt. Freunde hat Octave keine mehr - ausgenommen vielleicht seine Mitkokser und jene Dame, die er am Morgen nach einer wild durchzechten Nacht in seiner Badewanne ankotzt. Als er Sophie (Vahina Giocante) kennenlernt, bringt sie eine neue Seite an ihm zum Vorschein. Langsam beginnt Octave, sein Leben zu hinterfragen, den Sinn in seinen Handlungen zu suchen. Trotz angestrengter Versuche bleibt ihm dieser verborgen. Es kommt, wie es kommen muss: Eines Tages steht Octave auf dem Dach seiner Firma und springt in die Tiefe. Doch dies ist noch nicht das Ende. Sein Leben zieht ein letztes Mal wie ein Werbeclip an ihm vorbei, am Ende steht - wie auf einem seiner Werbeplakate - ein Palmenstrand und ein heldenhafter Robinson Crusoe.
Jan Kounens Film ist wie ein überlanger Werbespot konzipiert. Gleich zu Beginn weist das Intro auf ein Motiv, das die Botschaft des Films bestens wiedergibt: der weiße Sandstrand mit Palmen, das türkisfarbene Meer und eine glückliche Kleinfamilie, die sich in den Armen liegt und am Ende lächelnd in die Kamera blickt. Doch Kounens Werk ist kein Werbevideo für den kommenden Familienurlaub, es ist eine bissige, bitterböse und abschreckende Satire auf unsere Manipulierbarkeit durch die Werbung. Nach wenigen Minuten jagt ein schrilles Bild das nächste, schnell aufeinanderfolgende Szenen und Animationen geben einen Einblick in die Vergänglichkeit der Werbung - auf heute angesagte, morgen längst veraltete Trends.

Kounen kritisiert nicht nur die Schnelllebigkeit, er liefert auch einen Einblick hinter die Produktionsmaschinerie der Werbemacher. Im Mittelpunkt steht Protagonist Octave. Dieser tritt als Ich-Erzähler auf. Er wendet sich an das Publikum, und legt sich mit ihm an. Zudem gibt es unterschiedliche Erzähl-Schwerpunkte, je nach Bedeutungsgrad der Ereignisse für das Leben der Handlungstragenden Figur. Kounen basiert seinen Film auf Frédéric Beigbeders gleichnamigen Bestseller. Der Roman stürmte Anfang 2000 die Bestsellerlisten in zahlreichen europäischen Ländern. Dabei stellt die Romanfigur Octave gewissermaßen Beigbeders Alter Ego dar, da der Autor selbst erfolgreich als Werbetexter in der Agentur Young & Rubicam arbeitete und eigene Erfahrungen verwob.

Kennt man den Roman nicht, so fällt es streckenweise etwas schwer, den Durchblick zu behalten. Manche Szenen ähneln Drogentrips. Dies verwundert nicht, denn Kounens Protagonist konsumiert ständig Kokain. Das Übermaß an Kokain steht für den Überdruss der Gesellschaft angesichts der Werbeflut. Ebenso kann das Koks mit der süchtig machenden Intention der Werbung gleichgesetzt werden. Jean Dujardin verleiht seiner Figur einen äußerst unsympathischen Touch. Im Laufe der Geschichte schafft er es aber, den Zuschauer trotz dessen Eskapaden und exzessiven Kokskonsums auf seine Seite zu ziehen.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Der erfolgreiche koksende Werbetexter Octave Parango (Jean Dujardin) steht vor dem Scherbenhaufen seines Lebens. Wie in einem schlechten Werbefilm...
 
Jan Kounens Film ist wie ein überlanger Werbespot konzipiert. Gleich zu Beginn weist das Intro auf ein Motiv, das die Botschaft des Films bestens...
Alamode
39,90 (Neununddreißigneunzig)
2024