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Anonyma – Eine Frau in Berlin

Anonyma - Eine Frau in Berlin

Originaltitel
Anonyma - Eine Frau in Berlin
Regie
Max Färberböck
Darsteller
Nina Hoss, Yevgeni Sidikhin, Irm Hermann, Rüdiger Vogler, Ulrike Krumbiegel, Rolf Kanies
Medium
DVD (Leihfassung)
Verleih ab
09.04.2009 bei Paramount Pictures
Kinostart Deutschland
Anonyma - Eine Frau in Berlin
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2008
FSK
ab 12 Jahren
Länge
126 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Extras: Making of • Interviews • Bio- und Filmografien
Frauenschicksal im sowjetisch besetzten Berlin
Berlin im April 1945. Die reichsdeutsche Hauptstadt ist von der Roten Armee eingeschlossen und liegt unter Artilleriebeschuss. Im Keller eines Wohnhauses warten Frauen, Kinder und alte Männer auf das Ende der Kämpfe. Insbesondere die Frauen fürchten die Begegnung mit den sowjetischen Soldaten. Eine der Frauen ist Anonyma (Nina Hoss), eine ehemalige Journalistin und Fotografin. Für ihren an die Ostfront abkommandierten Lebensgefährten Gerd (August Diehl) führt sie Tagebuch und wird so zur Chronistin der Geschehnisse. Bald ist Berlin in der Hand der sowjetischen Soldaten. Es kommt zu Hausbesetzungen, Plünderungen und zur Vergewaltigung tausender Berlinerinnen. Weder die stets freundliche Witwe (Irm Hermann), eine resolute Achtzigjährige (Ernie Mangold) noch Anonyma bleiben von den Übergriffen verschont. Um dem weiteren Missbrauch durch sowjetische Soldaten zu entgehen, sucht die geschundene Anonyma bei einem Offizier der Roten Armee (Yevgeni Sidikhin) Zuflucht. Der Offizier soll ihr Beschützer werden. Im Gegenzug gibt sich Anonyma ihm freiwillig hin. Aus dem Zweckbündnis erwächst mit der Zeit so etwas wie Liebe. Auch zwischen der übrigen Bevölkerung und den sowjetischen Besatzern kommt es zu vorsichtigen Annäherungen. Als der ehemalige Wehrmachtssoldat Gerd heimkehrt und seine Freundin Anonyma als Geliebte eines sowjetischen Offiziers vorfindet, spitzt sich die Situation zu.
Die ersten Minuten von "Anonyma - Eine Frau in Berlin" erinnern an "Der Untergang - Hitler und das Ende des 3. Reichs": Eine Gruppe von Menschen verharrt in einem Keller und wartet die letzten Kampfhandlungen um das von der Roten Armee eingekesselte Berlin ab. Nachdem die Waffen schweigen, nimmt die eigentliche Tragödie ihren Lauf: Unzählige Frauen werden von sowjetischen Soldaten vergewaltigt. Für viele weibliche Opfer wird der körperliche und seelische Missbrauch zum Dauerzustand. "Anonyma" macht dieses aus heutiger Sicht unvorstellbare menschliche Leid erfahr- und erfassbar. Der Film enthält brutale, stellenweise ekelerregende, ganz sicher jedoch realistische Szenen. Für den Betrachter erstaunlich ist der schleichende Gewöhnungsprozess, der bei den Vergewaltigungsopfern einsetzt. Ihre anfängliche Angst vor Entwürdigung und körperlicher Misshandlung weicht schrittweise einem seltsamen Fatalismus. Nina Hoss spielt die Titelfigur Anonyma, eine starke, lebenstüchtige Berlinerin. Über die Protagonistin bemüht sich der Film auch um eine differenzierende Darstellung der Ereignisse von 1945: So wird der von Yevgeni Sidikhin gespielte sowjetischer Offizier zum Beschützer der geschundenen Frau und erweist sich als Besatzer mit menschlichem Antlitz. Obgleich die unbarmherzige Brutalität sowjetischer Soldaten das Bild prägt, verweist der Film doch auch auf die Ursache für derlei Exzesse: Den Überfall deutscher Truppen auf die Sowjetunion im Sommer 1941, verbunden mit Gräueltaten und Massakern an der dortigen Bevölkerung. Nina Hoss meistert ihre schwierige Rolle mit großer Glaubwürdigkeit. Ihr zur Seite stehen eindrucksvolle Darsteller wie Irm Hermann, Ulrike Krumbiegel, Rüdiger Vogler und der aus St. Petersburg stammende Evgeny Sidikhin.
Michael Wenk
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Constantin
Anonyma - Eine Frau in Berlin
2024