Universal Pictures
Agora - Die Säulen des Himmels

Agora - Die Säulen des Himmels

Originaltitel
Agora
Alternativ
Mists of Time (Arbeitstitel)
Regie
Alejandro Amenábar
Darsteller
Juan Serrano, Christopher Dingli, Clint Dyer, Wesley Ellul, Angele Galea, George Harris
Medium
Blu-ray (Leihassung)
Verleih ab
05.08.2010 bei Universal Pictures Video
Kinostart Deutschland
Agora - Die Säulen des Himmels
Genre
Abenteuer, Historienfilm
Land
USA, Spanien
Jahr
2009
FSK
ab 12 Jahren
Länge
127 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
6,0 (1 User)
Kritische Abrechnung mit religiösem Fanatismus
Alexandrien, im Jahre 391 nach Christus: Die Konflikte zwischen Christen und polytheistischen Gläubigen verschärfen sich zunehmend. Besonders in Alexandria zeichnet sich eine Eskalation ab. Hypatia (Rachel Weisz), Tochter des Philosophen Theon (Michael Lonsdale), beobachtet die Vorgänge mit großer Besorgnis. Die engagierte Wissenschaftlerin lehrt in der neuplatonischen Schule Mathematik und Astronomie und findet mit ihren wissenschaftlichen Thesen bei ihren Studenten großen Anklang. Das gilt besonders für Orestes (Oscar Isaac), der sich nicht nur intellektuell zu seiner Lehrerin hingezogen fühlt. Auch Hypatias Sklave Davus (Max Minghella) hegt tiefere Gefühle für die kluge Frau. Als Christen die Bibliothek von Alexandria angreifen und zerstören, trennen sich ihre Wege. Während sich Davus einer militanten christlichen Gruppierung anschließt, wird Orestes Präfekt. Hypatia betreibt indes weiterhin ihre wissenschaftlichen Studien und sucht nach Erkenntnissen, die ihre These vom heliozentrischen Weltbild bestätigen. Als der christliche Patriarch Cyril (Sami Samir) einen Krieg gegen die Juden anzettelt und immer rücksichtsloser gegen Andersgläubige vorgeht, gerät Hypatias Leben erneut in Gefahr.
Für einen Historienfilm beginnt "Agora - Die Säulen des Himmels" mit einem ungewöhnlichen Bild: Wir sehen zunächst den Planeten Erde vom Weltraum aus. Anschließend führt uns Alejandro Amenábar mitten hinein in das Treiben des antiken Alexandriens. Dort irren die Menschen wie geschäftige kleine Ameisen umher und bekriegen sich gegenseitig, weil sie denken, die Geheimnisse des Universums entschlüsselt zu haben und sie mit aller Gewalt durchsetzen zu müssen. Indem Amenábar die Konflikte durch die Perspektive des Kosmos relativiert, macht er gleich zu Beginn die Absurdität der Glaubenskriege deutlich. Den unreflektierten Überzeugungen der Glaubenskrieger stellt er mir der historisch belegten Figur Hypatias eine Wissenschaftlerin gegenüber, die sich in erster Linie von ihrer Vernunft leiten lässt. "Ihr stellt nicht in Frage, woran ihr glaubt, ich dagegen kann nicht anders", bringt sie ihre Überzeugung auf den Punkt. Ihr Versuch, einen Beweis für die These des heliozentrischen Weltbildes zu finden, steht im klaren Kontrast zum Egozentrismus der Glaubensfanatiker, die sich als Mittelpunkt der Schöpfung betrachten. Die Zerstörung der Bibliothek von Alexandria wird in Amenábars Film zum unmissverständlichen Symbol einer Kultur- und vernunftfeindlichen Gesinnung. Im Grunde inszeniert der Regisseur einen befreienden Aufschrei gegen religiösen Fanatismus. Amenábar ist nicht an pathosgeschwängerten Schlachten interessiert, vielmehr nutzt er das Genre des Historienfilms zur Unterstreichung humanistischer Ideale. "Agora - Die Säulen des Himmels" ist zugleich das vielschichtige Portrait einer starken, ungemein klugen Wissenschaftlerin, die ihrer Zeit weit voraus war und angesichts der starren, patriarchalischen Ordnung ihrer Zeit schließlich zugrunde gehen muss. Nachdem Amenábars Drama mit unausweichlicher Konsequenz auf ein tragisches Ende zusteuert, entfernt sich die Perspektive der Kamera wieder von den Angelegenheiten der Menschen und blickt aus den unendlichen Weiten des Alls auf den kleinen blauen Planeten. Würde die Kamera Jahrhunderte später erneut auf die Menschen von heute blicken, müsste sie ernüchtert feststellen: Im Wesentlichen hat sich kaum etwas geändert.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
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