Concorde Home Entertainment
Das Bildnis des Dorian Gray

Das Bildnis des Dorian Gray

Ewig jung. Ewig verdammt.
Originaltitel
Dorian Gray
Regie
Oliver Parker
Darsteller
Max Irons, Noli McCool, Louise Rose, Tallulah Sheffield, Paul Warren, Aewia Huillet
Medium
Blu-ray (Leihassung)
Verleih ab
19.08.2010 bei EuroVideo Medien
Kinostart Deutschland
Das Bildnis des Dorian Gray
Genre
Drama
Land
Großbritannien
Jahr
2009
FSK
ab 16 Jahren
Länge
110 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
7,0 (1 User)
Von einem Naivling, der auszog, böse zu werden
Jeder ist von der Schönheit Dorian Grays (Ben Barnes) fasziniert. Auch Maler Basil Hallward (Ben Chaplin) erliegt der Anziehungskraft des hübschen Jünglings. Sein Gemälde des naiven Schönlings wird zu seinem Meisterwerk. Der gelangweilte Lord Henry Wotton (Colin Firth) ist ebenso fasziniert. Doch sein Interesse ist anderer Natur. Er stellt sich die Frage, ob die äußerliche Schönheit mit der inneren gleichzusetzen ist. Kann man die moralischen Vergehen am äußeren Erscheinungsbild ablesen? Er macht es sich zur Aufgabe, Dorian zu verführen und dessen Anmut zu zerstören. Doch Dorian hat ein Geheimnis. Sein unbedacht ausgesprochener Wunsch, seine Seele zu geben, wenn nicht er, sondern sein Portrait altern würde, ist wahr geworden. All seine lasterhaften Ausschweifungen gehen spurlos an ihm vorüber, dafür greifen sie das Bild umso mehr an. Es verwandelt sich immer mehr zu einer hässlichen vermodernden Fratze. Um sein Geheimnis zu bewahren, schreckt Dorian auch vor Mord nicht zurück. Jahre später schwebt auch Lord Wottons Tochter Emily (Rebecca Hall) in Gefahr.
Literaturverfilmungen haben es schwer, denn sie werden zwangsläufig an der literarischen Vorlage gemessen. Neben den subjektiven Vorstellungen der Leser gibt es auch objektiv nachvollziehbare Vergleiche. Wie nah ist die Story am Vorbild? Wurden wichtige Handlungsstränge oder Figuren ausgelassen, hinzuerfunden oder komplett verändert? Auch im Fall von "Das Bildnis des Dorian Gray" werden die Nörgler zum Zuge kommen. Doch sollte man der Literaturadaption die Chance geben, sich als eigenständiges Werk zu behaupten. Schließlich hat das Medium seine eigenen Anforderungen und Möglichkeiten. Oscar Wilde hatte vor über 100 Jahren die Idee zum Stoff des ebenso selbstverliebten wie skrupellosen Schönlings, man muss die Geschichte also nicht neu erfinden. Oliver Parkers Werk erhebt nicht den Anspruch, einer werksgetreuen Bearbeitung, daher sollte man den kreativen Umgang mit der Vorlage nicht verteufeln. Der Charakter Dorians ist hier etwas anders angelegt. Er wird deutlicher als unschuldiger Jüngling dargestellt, der sich durch seine Naivität in etwas hineinziehen lässt, worüber er allmählich die Kontrolle verliert. Lord Wotton übernimmt im Film in größerem Maße die Rolle des diabolischen Verführers. Außerdem hat ihm Drehbuchautor Toby Finlay eine Tochter gegeben. Für die Handlung sind die Figuren schlüssig charakterisiert. Ihre Handlungsmotive sind nachvollziehbar. Ben Barnes spielt den naiven Schönling sehr überzeugend. Am Anfang tut er einem noch leid, später empfindet man nur noch Abscheu angesichts seiner moralischen Entgleisung. Den großartigen Colin Firth mal in einer anderen Rolle als des Nice Guy zu sehen, macht ebenfalls großen Spaß.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
Dorian Gray (Ben Barnes) ist jung, schön und naiv. So ist er das perfekte Opfer für den reichen und gelangweilten Lord Henry Wotton (Colin Firth).
 
Regisseur Oliver Parker liefert zwar keine originalgetreue Verfilmung des Klassikers von Oscar Wilde, aber trotzdem einen sehenswerten Kinofilm.
Concorde Filmverleih
Das Bildnis des Dorian Gray
2024