Constantin Film
Tiger-Team

Tiger-Team

Originaltitel
Tiger-Team
Alternativ
Das Tiger-Team - Der Berg der 1000 Drachen; Tiger Team
Regie
Peter Gersina
Darsteller
Dietmar Wunder, Zhang Wei, Deshun Wang, Martin Umbach, James Taenaka, Richard Pfaff
Medium
Blu-ray
Im Handel ab
02.12.2010 bei Highlight Film und Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Tiger-Team
Genre
Kinderfilm
Land
Deutschland, Österreich
Jahr
2010
FSK
ab 6 Jahren
Länge
88 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Extras: Interviews (ca. 15 Min.) • Special Greeting Clip - Nachtmarkt (ca. 3 Min.) • Making of (ca. 5 Min.) • Darsteller-Infos
Grobschlächtige Abenteuer-Komödie für Kinder
Laut einer alten chinesischen Sage war in China vor 700 Jahren der Mondscheinpalast im Berg der 1.000 Drachen Sitz eines Kind-Kaisers. Weil dieser an einer seltenen Krankheit litt, gab seine Mutter den besten Ärzten des Landes den Auftrag, ein Heilmittel zu finden. Nach langer Suche entdeckt einer der Alchimisten ein Elixier, das unsterblich macht. Um das Geheimnis der Entdeckung und das Schicksal des Kaisers zu hüten, wird der Berg mittels drei Schlüsseln für immer versiegelt.

Eine Verbindung herzustellen zwischen diesem Prolog und den drei kleinen Helden der Abenteuergeschichte, die auf dem Wiener Prater kurzerhand einen Taschendieb zur Strecke bringen, scheint zunächst nicht einfach. Biggi (Helena Siegmund-Schultze), Luk (Justus Kammerer) und Patrick (Bruno Schubert) stellen sich schon bald als das "Tiger-Team" vor und es dauert nicht lange, bis sich dem Zuschauer auch ihre Aufgabe hinsichtlich der Sage erschließt.

In einem China-Restaurant stoßen die Freunde auf eine Drachenstatue, die im Inneren einen mysteriösen Schlüssel enthält. Ihre Recherche lässt sie den Zusammenhang zwischen dem geheimnisvollen Fund und dem chinesischen Mythos des Mondscheinpalastes erkennen. Die neugierigen Freunde zieht es bald nach Peking, um näheres über den Mythos zu erfahren. An ihre Fersen heftet sich jedoch die bösartige Q (Iris Berben) und deren Schergen. Die Anführerin eines dämonischen Geheimbundes ist schon lange auf der Suche nach den Schlüsseln des Mondscheinpalastes. Doch nicht die unermesslichen Schätze des Chinesischen Kaisers interessieren sie, sondern das Unsterblichkeitselixier, mit dem sie die Macht über die ganze Welt erringen will.
"Das Tiger-Team - Der Berg der 1000 Drachen" beginnt turbulent. Nach dem durchaus gelungenen, um Zeit- und Lokalkolorit bemühten Anfang, das die Sage um den Kindskaiser erzählt, wird der Zuschauer in Geschichte und Charaktere der Handlung eingeführt. Dabei ist die Zeichnung der Figuren wie auch die Etablierung des Themas sehr grobschlächtig ausgefallen. Die Kinder werden als kleine Superhelden charakterisiert, wobei jedes von ihnen sich durch eine bestimmte Eigenschaft auszeichnet. Spätestens mit der Einführung des Konflikts um die sagenumwobenen Schlüssel sowie der Kontrahenten der kindlichen Helden um die dämonische Q treten die Schwächen des Films deutlich zu Tage. "Das Tiger-Team" ist ein Kinderfilm, der das dramaturgische Gerüst des Genres bis zur Banalität vereinfacht. Ärgerlich ist auch der pädagogische Impetus der Filmemacher. So durchziehen die Handlung etliche informative Einsprengsel, die den Kinosaal offenbar in einen Schulunterricht verwandeln sollen. Die Kinder erfahren nicht nur Wissenswertes über den Bau der chinesischen Mauer, sondern werden auch hinreichend auf den Artenschutz aufmerksam gemacht. Dieser kristallisiert sich am Ende als zentrale Botschaft der Handlung heraus. Dabei wären Regisseur Peter Gersina und Drehbuchautor Thomas C. Brezina besser beraten, hätten sie diese Elemente mehr mit der Handlung verwoben. Überhaupt hat man bei "Das Tiger-Team" den Eindruck, dass die Filmemacher ihre kleinen Zuschauer deutlich unterschätzen. Es reiht sich eine unglaubwürdige und in der Dramaturgie stark vergröberte Szene an die nächste. So mutet man den kleinen Protagonisten allzu viel zu. Diese offenbaren sich nicht nur als geniale Computer-Hacker, sondern erweisen sich auch physisch ihren erwachsenen Kontrahenten überlegen. All das ist umso unglaubwürdiger, als die Erzählung es konsequent vermeidet, einen soziokulturellen Hintergrund der Kinder zu etablieren. Ihre Fähigkeiten sind nicht antrainiert, erzogen und ausgebildet, sie sind einfach da.

Was den für einen Kinderfilm so zentralen Konflikt zwischen Kind und Erwachsenen angeht, so wurde dieser in so manchen Hollywoodproduktionen weit glaubwürdiger konstruiert. Produktionen "Kevin - Allein zu Haus" oder "Oben" belegen zudem, dass Kinder durchaus auch für vermeintlich schwierige Themen zugänglich sind. Einzig wenn "Das Tiger-Team" das Kind-Erwachsenen-Schema verlässt, findet die Erzählung zu einigen gelungenen Momenten. So belegen die wenigen Rückblenden, die die Geschichte der Schlüssel nacherzählen, was aus dem Film hätte werden können, hätte man auch die Gegenwarts-Szenen mit der gleichen Sorgfalt umgesetzt.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
In einem Restaurant stoßen Biggi (Helena Siegmund-Schultze), Luk (Justus Kammerer) und Patrick (Bruno Schubert) auf eine Statue, in der sich ein...
 
"Das Tiger Team - Der Berg der 1000 Drachen" ist eine banale Abenteuer-Komödie, die für Kinder zugeschnitten ist, diese allerdings nicht ernst nimmt.
Edition Salzgeber
Tiger-Team
2024