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Der Andere

Der Andere

Originaltitel
The Other Man
Regie
Richard Eyre
Darsteller
Paul Ritter, Amanda Drew, Guido Adorni, Romolo Bruni, Stefano Chiodaroli, Joseph Long
Medium
Blu-ray (Leihassung)
Verleih ab
22.10.2010 bei Plaion Pictures (Koch Films)
Kinostart Deutschland
Der Andere
Genre
Drama
Land
USA, Großbritannien
Jahr
2008
FSK
ab 12 Jahren
Länge
88 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Extras: Making of • Interviews • Trailer
Spannungsgeladenes Drama mit Liam Neeson
Der erfolgreiche Computer-Unternehmer Peter (Liam Neeson) und die hübsche Schuhdesignerin Lisa (Laura Linney) führen seit 25 Jahren eine glückliche Ehe. Tochter Abigail (Romola Garai) ist mittlerweile erwachsen und von zu Hause ausgezogen. Zwar gibt es hin und wieder kleine Zwistigkeiten, doch nichts deutet darauf hin, dass Lisa mit ihrem Leben unglücklich ist. Dennoch verschwindet sie eines Tages spurlos. Nach einer ersten Phase voller Trauer und Verzweiflung stößt Peter bei der Durchsicht ihrer Sachen auf einen geheimnisvollen Zettel mit den Wörtern 'Lake Como'. Daraufhin entdeckt er auf ihrem Computer Bilder, die Lisa mit einem fremden Mann in intimen Szenen zeigen. Überstürzt reist er nach Mailand, in jene Stadt, in die Lisa des Öfteren Geschäftsreisen unternommen hatte. Dort lernt er Ralph (Antonio Banderas) kennen, einen angeblich erfolgreichen Geschäftsmann und offensichtlichen Liebhaber seiner Frau. Während Peter das Versteckspiel immer weiter treibt und seine Rache-Gefühle kaum mehr unter Kontrolle hat, ahnt Ralph nichts von der wahren Identität seines Gegenübers.
Bei Liam Neesons Filmfigur Peter schlägt das Schicksal gleich doppelt zu. Nicht nur, dass seine Frau verschwindet, er erfährt auch, dass sie in Italien schon seit Jahren ein Doppelleben führt. Wie geht man damit um? Lässt man die Sache auf sich beruhen, oder sucht man nach der Wahrheit, mag sie auch noch so schmerzhaft sein? Bei Bernhard Schlink reicht der Stoff lediglich für eine Kurzgeschichte in seinem Prosaband "Liebesfluchten". Richard Eyre hingegen widmet dem Beziehungsdrama gleich einen ganzen Film. Einfach machte es sich der 67-jährige britische Regisseur aber nicht. Er begnügt sich weder mit simplen, offensichtlichen Antworten noch mit oberflächlichen Erklärungsversuchen. Das Beziehungsgeflecht wird immer intensiver und verstrickter, Eyre verliert zu keinem Zeitpunkt den roten Faden. Ihm ist es zu verdanken, dass alle Wendungen und Überraschungen ihren Platz haben und nachvollziehbar bleiben. Absolut unvorhersehbar ist das Ganze aber nicht. Der geneigte Zuschauer hat die Lösung sicherlich schon bald parat. Das stört aber kaum, denn dieses Manko behebt das Hauptdarstellertrio bestehend aus Liam Neeson, Laura Linney und Antonio Banderas mit links. Positiv hervorzuheben ist auch die Tatsache, dass der Film auf keinen Höhepunkt zusteuert. "Der Andere" ist nicht auf eine skandalöse Aufklärung der Ereignisse ausgelegt. Die Antwort auf alle Fragen bringt nur scheinbare Erlösung und ist perfekt in die Handlung integriert.

Insofern ist an "Der Andere" fast nichts auszusetzen. Erst recht nicht an der schauspielerischen Leistung der Protagonisten. Neeson und Banderas verkörpern zwei sowohl äußerlich, als auch von ihrem Wesen her völlig unterschiedliche Charaktere. Ihrem Auftreten ist es zu verdanken, dass der Film nie an Spannung verliert. Sie liefern sich ein perfekt inszeniertes Psychospiel, an dessen Ende keiner als Gewinner dasteht. Sowohl Neeson, als auch Banderas verleihen ihren Figuren die nötige Tiefe, um deren innerliche Wandlung im Laufe des Films glaubhaft zu machen. Überstrahlt werden sie nur von Laura Linney. Die 46-jährige Schauspielerin überzeugt vor allem durch ihre natürliche Schönheit. Sie ist omnipräsent und beherrscht die Leinwand auch wenn sie nicht zu sehen ist. Richard Eyre war sich bewusst, dass er eine starke Leinwandpersönlichkeit benötigt, um genau diesen Effekt zu erzielen. In Linney hat er diese Person gefunden.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
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