20th Century Fox
Crazy Heart (CineProject)

Crazy Heart - CineProject

Originaltitel
Crazy Heart
Regie
Scott Cooper
Darsteller
José Marquez, LeAnne Lynch, William Marquez, Robert Duvall, Richard W. Gallegos, Brian Gleason
Medium
DVD
Im Handel ab
15.04.2011 bei 20th Century Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Crazy Heart
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2009
FSK
ab 6 Jahren
Länge
107 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
5,0 (4 User)
Extras: 6 entfallene Szenen • Original Kinotrailer
Abgehalfterter Countrystar trifft auf junge Frau
Wenn Bad Blake (Jeff Bridges) zu Beginn des Films auf der Leinwand erscheint, hat man den Eindruck, der Dude wäre zurück. Beide pflegen den Gammellook und haben eine Vorliebe für Alkohol und Zigaretten. Bad Blake scheint alles hinter sich zu haben. Einst war er ein erfolgreicher Country-Musiker, füllte riesige Konzerthallen. Doch jetzt tingelt er nur noch zwischen Bowlingbahnen und Kleinstadtbars, um seine alten Hits zum Besten zu geben. Mit 57 Jahren treibt ihn nichts mehr an. Mit seinem Manager streitet er am Telefon wie ein altes Ehepaar.

Seine Auftritte in den Bars bringt er nur mit einem ordentlichen Alkoholpegel hinter sich. Bad ist desillusioniert und das lässt er alle spüren. Seine Bekanntheit nutzt er aus, um im Drugstore umsonst an Whiskey zu kommen. Dass der Ladenbesitzer es wirklich ernst meint und ein Fan von ihm ist, kümmert Bad nicht. Und doch - beim Konzert in der kleinen Bar ahnt der Zuschauer, was Bad einst war, ein gefeierter Countrystar, dem seine Arbeit Spaß gemacht hat. Wenn er seine Hits vor dem ebenso alten wie trinkfreudigen Publikum spielt, gibt es Momente, in denen man erkennt, dass er seine Songs mit Herzblut geschrieben hat. Sie erzählen vom wahren Leben, die Menschen finden sich darin wieder. Dann trifft Bad auf die junge Journalistin Jean Craddock, gespielt von Maggie Gyllenhaall. Sie schwärmt für den Musiker, er verliebt sich zuerst eher in ihre Schwärmerei, dann in sie. Die junge Liebe gibt Blake wieder Lust zu leben. Endlich findet er - der so viele Fehler gemacht hat - einen Grund neu durchzustarten.
Jeff Bridges wurde für seine Darstellung des Country-Musikers Bad Blake mit dem Golden Globe als bester Darsteller ausgezeichnet. Dass ihm der Gammellook steht, haben wir bereits in dem Coen-Hit "The Big Lebowski" gesehen. Es gibt nicht viele Schauspieler, die mit zotteligem Bart, strähnigen Haaren und Whiskey-Flecken auf dem Hemd noch so viel Charisma ausstrahlen. Ja, da steht ein versoffener Typ auf der Bühne, der gerade in eine Mülltonne gekotzt und seine Sonnenbrille aus dem Erbrochenen wieder herausgefischt hat. Man möchte gar nicht wissen, wie viele Meter der Kerl gegen den Wind stinkt. Doch wir können nicht anders, als Bad Blake für seine großartige Musik zu bewundern, auch wenn er sich gerade als Arschloch aufführt. Denn da ist dieses Blitzen in den Augen und das Wissen, dass er seine Songs irgendwann mal ernst gemeint hat.

Regisseur und Drehbuchautor Scott Cooper gelingt genau die richtige Mischung. Wenn Bad mal wieder eine Stufe tiefer gesunken ist, als man es für möglich gehalten hätte, gibt er dem Kinopublikum eine Verschnaufpause und lässt es in die Landschaft New Mexikos blicken. Die ist karg, aber auf seine Art auch schön. Dass Bad Blake innerlich noch nicht abgestorben, sondern nur etwas ausgedörrt ist, weiß der Zuschauer früher als er selbst. Maggie Gyllenhaal überzeugt in der Rolle der jungen Mutter und angehenden Journalistin. Dennoch kommt sie gegen Jeff Bridges Leinwandpräsenz einfach nicht an. Auch Colin Farrell, der Bads musikalischen Zögling spielt, wirkt irgendwie klein neben diesem. Der einzige, der mithalten kann, ist Robert Duvall. Er spielt Bad Blakes besten Freund. Eine der großartigsten Szenen des Films ist ist deren gemeinsamer Angelausflug. Die Musik kommt von T-Bone Burnett und dem im Mai 2009 verstorbenen texanischen Songwriter Stephen Bruton. Vermutlich werden einige Zuschauer beim Verlassen des Kinos denken, dass sie ja gar nicht geahnt haben, dass Country-Musik so toll sein kann.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
Regisseur Scott Cooper, Hauptdarsteller Jeff Bridges, Robert Duvall, und Maggie Gyllenhaal und die Produzenten berichten von "Crazy Heart"
Videoclip: Crazy Heart
Der abgehalfterte Countrystar Bad Blake trifft auf die junge Jean Craddock (Maggie Gyllenhaal), die in ihm wieder die Lebensgeister weckt.
Musikclip zu "Crazy Heart": Die Musik kommt von T-Bone Burnett und dem im Mai 2009 verstorbenen texanischen Songwriter Stephen Bruton.
 
Galerie: Crazy Heart
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2024